Bragg-Reflexion: So wird Röntgenstrahlung am Kristallgitter reflektiert
Wichtige Formel
Was bedeuten diese Formelzeichen?
Beugungsordnung
$$ m $$ Einheit $$ - $$Wellenlänge
$$ \lambda $$ Einheit $$ \mathrm{m} $$Gitterkonstante
$$ \class{blue}{d} $$ Einheit $$ \mathrm{m} $$Glanzwinkel
$$ \class{gray}{\theta} $$ Einheit $$ \mathrm{rad} $$Einfallende Röntgenwelle (in der Illustration 1 als Strahl dargestellt) der Wellenlänge \( \class{violet}{\lambda} \), wird an zwei benachbarten Gitterebenen reflektiert (Punkte sind Gitteratome). Der Glanzwinkel \( \theta \) ist der Winkel, bei dem ein Interferenzmaximum beim Interferenzbild auftritt.
Die Röntgenwelle, die an der tieferen Gitterebene reflektiert wird, muss einen größeren Weg zurücklegen. Dieser Gangunterschied entspricht genau ZWEIMAL \( \class{blue}{d}\,\sin(\theta)\). Der Gangunterschied muss aber auch einem Vielfachen der Wellenlänge entsprechen, damit konstruktive Interferenz der beiden Wellen stattfinden kann: \( m \, \class{violet}{\lambda} \)
Die Bragg-Bedingung besagt, unter welcher Bedingung es zu einer konstruktiven Interferenz \( m \, \class{violet}{\lambda} \) am Gitter kommen kann.
Der Term \( \sin(\class{gray}{\theta}) \) kann maximal den Wert 1 annehmen.
Warum ist sichtbares Licht für Beugungsexperimente an Kristallen ungeeignet?
Betrachte zum Beispiel die erste Beugungsordnung: \( m = 1 \). Dann wird die Bragg-Bedingung zu:
Daraus folgt, dass die Wellenlänge maximal das doppelte der Gitterkonstante \( \class{blue}{d} \) betragen kann, damit beim Beugungsexperiment überhaupt etwas beobachtet werden kann. Da aber die Gitterkonstante sehr klein ist (bei Silizium z.B. in der Größenordnung \(10^{-12} \, \mathrm{m} \)), hat das sichtbare Licht (Wellenlänge von der Größenordnung \( 10^{-9} \, \mathrm{m} \)) viel zu große Wellenlänge, um die Bedingung 2
zu erfüllen:
Um 2
zu erfüllen, brauchst Du kurzwelliges Licht, sonst kannst Du keine Kristallstrukturen, wie die des Siliziums untersuchen.