Wie klingt es, wenn ich dir sage...
Wahrscheinlich klingt das für dich sehr unrealistisch und du denkst: Wie kann ich das alles einfach so haben? Ich habe auch nicht geglaubt, dass all das einfach so in mein Leben kommen würde, aber genau das ist nach einer gründlichen materiellen Entgiftung passiert.
In diesem Buch zeige ich es dir wie.
Mein Name ist Alexander Fufaev. Ich bin der Autor dieses Buchs. Du kennst mich wahrscheinlich als theoretischen Physiker. Ich bin durch Marie Kondō auf die Idee gekommen, meinen Kleiderschrank auszumisten. Ich wollte mich auf den Auszug aus meinem Elternhaus vorbereiten und nicht den ganzen Kram mitnehmen, der sich in meinem Zimmer angesammelt hat. Das Ausmisten meines Kleiderschranks hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich mich immer mehr mit Minimalismus beschäftigt und die Erkenntnisse direkt in die Praxis umgesetzt habe.
Durch kontinuierliche Befreiung von materiellem Besitz und durch seine regelmäßige Optimierung, habe ich innerhalb von zwei Jahren die minimalistische Lebensweise bis ins kleinste Detail perfektioniert. Diese intensive, theoretische und praktische Auseinandersetzung mit dem Minimalismus hat mich auf eine entscheidende Erkenntnis gebracht, der die meisten Minimalisten widersprechen würden: Es ist NICHT egal, wie groß die Anzahl deiner Besitztümer ist, um die oben genannten positiven Effekte (und noch mehr) zu spüren.
Wenn du anfängst, dich mit Minimalismus zu beschäftigen, wirst du oft auf die Aussage stoßen, dass jeder Minimalist Minimalismus anders lebt. Minimalist A hat 500 Besitztümer. Minimalist B kommt mit 100 aus. Die Anzahl der Dinge, die man besitzt, steht angeblich in keinem Zusammenhang mit den oben genannten positiven Effekten. Es entsteht sogar der Eindruck, dass Minimalist A unzufriedener wäre, wenn er seine Besitztümer auf 100 reduzieren würde, weil dies sein Leben beeinträchtigen würde. Ich behaupte, dass dies nicht der Fall ist. Abgesehen von einer Gewöhnungsphase ist die Anzahl der Besitztümer entscheidend dafür, wie stark die positiven Effekte des Minimalismus zum Tragen kommen, und zwar unabhängig vom Individuum und seiner Lebenssituation. Was viele fortgeschrittene Minimalisten nicht wissen, ist, dass es Kipppunkte in der Anzahl der Besitztümer gibt. Es gibt positive Effekte, die mit der Verringerung der Besitztümer kontinuierlich zunehmen, während andere plötzlich auftreten, sobald eine bestimmte Anzahl von Besitztümern erreicht ist. Meine Hauptthese lautet: Je kleiner die Anzahl der Besitztümer, desto ausgeprägter die positiven Effekte des Minimalismus.
Die meisten Menschen, die ihre Besitztümer ausgemistet haben, aber auch fortgeschrittene Minimalisten, spüren die positiven Auswirkungen des materiellen Detox kaum, weil sie nicht so weit gehen. Viele haben Angst davor, sich von noch mehr Besitz zu trennen oder denken, dass es nicht so wichtig ist oder dass es ihrem Leben eher schadet. Auch viele meiner Bekannten und Verwandten, die keine Minimalisten sind, können sich ein Leben wie meins nicht vorstellen. Kein Wunder, denn sie haben noch nie in ihrem Leben über 2000 Besitztümer auf 50 reduziert. Wenn man keine persönliche Erfahrung hat, kann man auch nicht wissen, ob es besser ist, mit 2000 oder mit 50 Besitztümern zu leben. Ich konnte mir damals auch nicht vorstellen, mit so wenig Besitz zu leben. Das schien mir verrückt und lebensfremd!
Ich habe das Experiment gewagt und mich maximal materiell entgiftet, sodass ich diesen Erfahrungsvergleich habe. Mit diesem Buch möchte ich offene Menschen ermutigen, sich ebenfalls zu entgiften und erst dann zu schauen, wie viel die »extreme« materielle Entgiftung etwas gebracht hat. Und das Tolle ist: Du kannst jederzeit zum alten materiell belasteten Leben immer zurückkehren.
Ich selbst will auf keinen Fall zurück und ich behaupte sogar, dass du das nach der materiellen Entgiftung auch nicht mehr willst. Es ist einfach viel angenehmer, mehr Geld und Freizeit zu haben, viel weniger Verpflichtungen, Sorgen und unnötige Alltagsprobleme zu haben und dabei automatisch nachhaltiger und gesünder zu sein, als die Illusion zu haben, dass der typische Lebensstil mit 2000 Besitztümern das Leben angenehmer macht.
Natürlich kann man sehr gut nachvollziehen, dass die Komfortzone, die man verlassen müsste, viel zu groß wäre, um das eigene Leben von heute auf morgen so drastisch materiell zu entgiften. Das könnte sicher nicht einmal der willensstärkste Mensch der Welt. Aber wie hat es jemand wie ich, der überhaupt nicht willensstark ist, geschafft, sich von über 1500 Besitztümern zu befreien, die mich meines Geldes, meiner Gesundheit, meiner Freizeit beraubt haben? Dazu braucht man zwei Dinge: Zeit und Mikroveränderungen. Und am besten einen Plan. Diesen Plan liefert dieses Buch.
Bist du bereit dich materiell zu entgiften? Dann gönn dir dieses Buch!