Alexander Fufaev
Ich heiße Alexander FufaeV und hier schreibe ich über:

Mai 2023: Zwei Mikrofaserhandtücher. Nur Buntwäsche besitzen. 5 statt 10 T-Shirts.

4. Mai 2023. Heute Mittag wurde mein Zimmer von einem Jura-Studenten besichtigt. Gleich darauf sollte auch die Krankenschwester kommen. Hanna und Claudia waren in der Küche, während ich im Bett lag und über die Wirkungen der Reichtumsaffirmation nachdachte, nachdem ich sie mir angehört hatte: »Krass, dass ich mittlerweile viel früher aufstehe und weniger rumtrödele. Die Affirmation wirkt so stark auf mich...«

Es klingelte an der Tür. Kurze Zeit später hörte ich Stimmen aus dem Flur. Es war wohl die Interessentin, die mein Zimmer besichtigen wollte. Ich stand schnell auf, machte das Bett ordentlich und setzte mich an den Tisch mit meinem Laptop. Jemand klopfte an meine Zimmertür.

»Sascha? Dürfen wir rein?«, hörte ich Hanna von hinter der Tür.

»Ja klar, kommt rein«, erwiderte ich, stand vom Stuhl auf und drehte mich zur Tür. Claudia, Hanna und die Interessentin kamen herein.

»Hallo, ich bin Alexander«, ging ich auf die brünette Interessentin zu und stellte mich vor.

»Rebecca. Freut mich«, schüttelte sie mir die Hand, während ich in ihre warmen, braunen Augen schaute.

»Das wäre dann dein Zimmer«, sagte Hanna.

»Wow, das Zimmer ist ziemlich groß«, erwiderte Rebecca und schaute sich im Raum um. »Bist du schon fast umgezogen?«, führte sie fort und lächelte mich an.

»Nein, noch nicht. Das ist alles, was ich besitze«, antwortete ich.

»Sascha ist ein Minimalist«, führte Hanna fort.

Es war das erste Mal, dass mich jemand anders als Minimalist bezeichnete. Das brachte mich zum Grinsen.

»Oh krass. Das könnte ich nicht, ohne richtiges Bett«, kommentierte Rebecca.

»Das dachte ich am Anfang auch. Aber anscheinend konnte ich es, wie du siehst, doch. Ist eine Gewöhnungssache«, erklärte ich.

Nachdem sie mein Zimmer besichtigt hatten, gingen die drei in die Küche, um sich besser kennenzulernen. Ich blieb im Zimmer und legte mich wieder ins Bett.

»Ihr rollendes R ist ja mega süß. Und ihre Sommersprossen...«, dachte ich mit einem Grinsen im Gesicht. Nach einer kleinen Träumerei von Rebecca widmete ich meine Aufmerksamkeit dem weißen Spannbettlaken, auf dem ich gerade lag.

»Der ist viel zu groß für mein Bett. Ich könnte den durch ein schwarzes Betttuch ersetzen«, dachte ich und stand auf, um es von oben anzuschauen.

»Ja, schwarz wäre sogar besser, weil schwarze Bettwäsche besser für den Schlaf geeignet ist«, schwirrte der Gedanke in meinem Kopf.

Ohne zu zögern, verabschiedete ich mich von den dreien in der Küche und ging zu einem Stoffladen in der Schillerstraße, wo ich mir zwei schwarze Stoffe in meiner Bettgröße kaufte.

Als ich nach Hause zurückkam, war Rebecca schon weg. Die beiden Betttücher warf ich für einen schnellen Waschgang in die Maschine und platzierte die weißen Bettlaken geordnet in der Ecke auf dem Boden.

»So. Das bringe ich beim nächsten Mal nach Borsum zurück«, flüsterte ich. »Moment mal... im Badezimmer habe ich noch zwei kleine weiße Handtücher«, dachte ich und rannte ins Badezimmer, um die beiden Handtücher, die ich ausschließlich für die Hände verwendete, mit in mein Zimmer zu nehmen.

»Diese können auch weg«, beschloss ich, da ich an meine anderen beiden Mikrofaserhandtücher dachte, die ich für den Körper verwendete. Mit denen konnte ich auch meine Hände abtrocknen.

Aus reiner Neugier entfernte ich den Matratzentopper, der auf meiner Schaumstoffmatratze lag. Ich legte mich hin.

»Mmm, nein. Irgendwie ist es zu hart.«

Ich platzierte den Matratzentopper wieder auf das Bett.

Als ich mich ins Bett legte und nichts tat, überkam mich plötzlich eine geniale Idee: Wie wäre es denn, wenn ich ausschließlich Buntwäsche hätte? Dann bräuchte ich kein Vollwaschmittel mehr und müsste nie meine Wäsche nach Bunt- und Weißwäsche sortieren. Ich war so begeistert von der Idee, dass ich direkt wieder aus dem Bett sprang und mir meine Garderobe anschaute.

Um diese Idee zu realisieren, musste ich meine fünf weißen T-Shirts wegminimalisieren oder durch schwarze ersetzen. Ich holte die weißen T-Shirts samt den Kleiderbügeln heraus und schaute wieder auf meine Kleiderstange. Es hingen nur noch fünf schwarze T-Shirts.

»Wagen wir es mal... wenn mir die T-Shirts nicht ausreichen sollten, kann ich ja noch schnell in die Stadt laufen und mir welche kaufen«, dachte ich.

Die fünf T-Shirts faltete ich ordentlich zusammen, holte einen gelben Sack aus der Küche und platzierte sie hinein. Hinein packte ich auch die fünf freigewordenen Kleiderbügel ein. Mein Vollwaschmittel kippte ich in die riesige XXL-Vollwaschmittel-Verpackung von Claudia.

»Supi, das kann ich dann morgen in den Altkleidercontainer bringen«, flüsterte ich und meinte damit den vorbereiteten gelben Sack.

Es war schon nachmittag, ich kochte mir schnell Nudeln. Nach dem Essen ging ich anschließend ins Bad, um mich auf den heutigen Abend vorzubereiten. Ich trimmte meinen Bart mit meiner Haarschneidemaschine, die ich während der Corona-Zeit von Tobi geschenkt bekommen hatte. Dann nahm ich den 12-mm-Aufsatz ab und probierte etwas ganz Neues aus: Statt meinen Hals einzuseifen und dann zu rasieren, trimmte ich die Haare am Hals mit der Haarschneidemaschine so klein wie möglich. Mit dem Ergebnis war ich so zufrieden, dass ich fast beschloss meinen Rasierer in den Müll zu schmeißen.

Am Abend machte ich mich auf den Weg zum Enchilada. Hanna hatte mich und meinen neuen Kumpel Nico zum Cocktailswürfeln eingeladen. Melanie, eine Freundin von ihr, und ihr Freund Sebastian waren auch dabei. Nico hatte auch seinen besten Freund Tobi mitgebracht. Außerdem gesellte sich noch eine neue Bekanntschaft von Hanna aus dem Club dazu.

Nachdem alle ihre Cocktails gewürfelt hatten, war ich an der Reihe. Ich nahm die beiden Würfel in die Hand und würfelte eine fünf.

»Ich nehme den Coconut Kiss«, sagte ich zur wartenden Kellnerin neben mir.

»Was? Coconut Kiss? Der ist doch alkoholfrei«, wunderte sich Nico, der rechts von mir saß.

»Ja, das war so beabsichtigt. Ich trinke keinen Alkohol mehr«, erwiderte ich.

Es trat eine kurze Stille ein.

»Wie, du trinkst keinen Alkohol mehr?!«, reagierte Hanna verwundert. Sie saß mir gegenüber und starrte mich mit offenem Mund an.

»Ja, ich habe mich entschieden, nie mehr Alkohol zu trinken«, erklärte ich.

»Auch nicht auf Partys?«, fragte Sebastian, der links von mir saß.

»Genau, auch nicht auf Partys«.

»Nicht mal ein Radler?«, hakte Nico weiter nach.

»Ja, genau. Auch keinen Radler. Ich trinke wirklich gar keinen Alkohol«, betonte ich.

»Darf ich fragen, warum?«, kam die Frage von Tobi, der neben Nico saß.

»Ich versuche einfach, mich jeden Tag ein bisschen zu verbessern, und die Gesundheit gehört dazu. Meine Gehirnzellen, die durch den Alkohol flöten gehen, kann ich sicherlich für andere Dinge besser gebrauchen«, begründete ich.

Es schien, als hätten sich alle mit meiner Entscheidung abgefunden, und wir verbrachten den Rest des Abends, ohne weiter darüber zu reden - auch als ich in der zweiten Runde einen Cappuccino statt einen Tequila Sunrise bestellte.

Die englische Formelsammlung

7. Mai 2023. An diesem Sonntag, wie in letzter Zeit üblich, klingelte mein Wecker um acht Uhr morgens. Nach einem ungetoasteten Toast mit Schokoaufstrich besuchte ich mein derzeitiges Lieblingscafé in der Stadtmitte, das Kreipes Coffee Time. Dort holte ich mir einen Milchkaffee mit Hafermilch und setzte mich oben an einen Tisch mit einer Steckdose. Es war noch leer. Kurze Zeit später kam ein Mädchen herein. Sie lächelte mich an, und ich lächelte zurück. Dann setzte sie sich mit ihrem Laptop an einen anderen Tisch mir gegenüber. Kurze Zeit später kamen zwei andere Mädchen herein. Ich lächelte sie an, sie lächelten zurück und setzten sich an den Tisch neben mir. In dem Moment dachte ich darüber nach, welche beeindruckende Wirkung so ein Lächeln haben kann.

»Hey, weißt du, welches Passwort das WLAN hier hat?«, fragte mich eines der beiden Mädchen.

»Gute Frage, das habe ich vergessen. Frag am besten unten nach«, erwiderte ich. Sie nickte und ging nach unten, um nach dem Passwort zu fragen.

Bis zum Nachmittag übersetzte ich meine Formelsammlung ins Englische und stellte sie heute endlich fertig. Mit Freude klappte ich meinen Laptop zu, setzte mich in Richtung des Fensters, lehnte mich zurück, verschränkte meine Arme hinter meinem Kopf und blickte aus dem großen Fenster auf die Oper.

Irgendwie überkam mich in diesem Moment das Gefühl, dass ich wieder fähig war, mich richtig zu verlieben. Ich stellte mir vor, wie dieses hübsche Mädchen mich anspricht. Wir schauen uns tief in die Augen und verlieben uns sofort ineinander. Und dann werden wir glücklich bis ans Ende aller Tage.

Während der Zeit, als ich mit Jule zusammen war, und auch davor, bevor ich Jule kennengelernt hatte, hatte ich nicht die Bereitschaft, mich zu verlieben. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen, dieses Kribbeln im Bauch zu haben. Aber jetzt in diesem Moment schien es plötzlich möglich zu sein. Ich grinste.

Meine englische Formelsammlung stellte ich direkt online. Als Belohnung ging ich heute aus. Diesmal in einen anderen Club, in dem ich noch nie war, denn heute wollte ich meine Komfortzone verlassen und einen anderen Club ausprobieren. Jedes Mal, wenn ich meine Komfortzone verließ, freute ich mich immer, dass ich mich getraut hatte. Das war beim Umstieg von UCOZ CMS auf Drupal CMS so. Das war beim Umstieg von Windows auf Mac so. Und jedes Mal hatte es sich so sehr gelohnt. Und vielleicht wird es sich auch lohnen, in die 60er Halle zu gehen, statt ins Dax. Vielleicht passte ich besser zu den Leuten dort. Mal sehen, vielleicht würde ich heute eine Ökotante im Club treffen.

Am Abend war ich unterwegs zur Faust in die 60er Halle. Dort fand heute die 90er Party statt. Als ich dort um zweiundzwanzig Uhr ankam, sagte der Türsteher, dass die Party in der 60er Halle heute erst um vierundzwanzig Uhr begann. Ich wollte nicht so lange warten und ging stattdessen wieder in meine vertraute Umgebung - ins Dax...

Am nächsten Tag stand ich gegen elf Uhr auf und ging direkt in mein Lieblingscafé, um zu arbeiten. Diesmal konzentrierte ich mich auf meine Website, um sie noch minimalistischer zu gestalten. Mittlerweile hatte ich erkannt, dass der Minimalismus nicht nur bei materiellen Dingen, sondern auch in der Kommunikation, sei es bei der Präsentation von Fachthemen, beim Programmieren oder beim Designen von Websites, seine Wirkung entfaltet. Durch die Änderungen auf meiner Website erhoffte ich mir einen stärkeren Fokus bei den Lernenden und eine geringere Nutzung der Serverressourcen.

Während ich meinen Kaffee schlürfte, deaktivierte ich im Backend alle ungenutzten Module und entfernte unnötige if-Anweisungen im Programmiercode. Im Frontend gestaltete ich das Design der Website dunkler und entfernte einige überflüssige Navigationslinks.

Am Nachmittag, nachdem ich leckere Bratkartoffeln gekocht und gegessen hatte, hörte ich mir die Reichtumsaffirmation an. Gerade als Bodo den Satz »Ich habe Spaß am Essen. Und ich trinke zwei bis drei Liter Wasser am Tag« gesagt hatte, nahm ich einen Schluck Wasser, drückte auf Pause und ging zu meinem Vorratsregal in der Küche. Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf die Haferflocken. Sie schmeckten mir nicht, aber ich aß sie dennoch, da sie kostengünstig und gesund waren. Spaß hatte ich definitiv nicht dabei - zumindest nicht mit der Zubereitungsart, die ich immer gewählt hatte: Haferflocken über Nacht in heißem Wasser einweichen lassen, ein paar gefrorene Früchte daraufgeben, mit etwas Zimt oder Kakao bestreuen und das Ganze über Nacht stehen lassen. Morgens wurde meine Laune direkt schlechter, wenn ich das aß. Sicherlich hätte es besser geschmeckt, wenn ich Hafermilch statt Wasser verwendet hätte, aber die Hafermilch war immer viel zu schnell leer und der resultierende Verpackungsmüll nahm zu viel Platz im gelben Sack ein. Was mir viel mehr Freude bereitete, waren beispielsweise Toast oder Brötchen mit einem Aufstrich, darauf Gurke oder anderes Gemüse und Käse, bestreut mit geschroteten Leinsamen.

Ich stellte die fast volle Packung in Hannas Schrank, wo bereits ähnliche Haferflocken standen. Dann betrachtete ich die Verpackung mit dem weißen Zucker. Den hatte ich schon eine Weile nicht mehr in meinen Getränken verwendet und hatte auch nicht mehr vor, es zu tun. Ich entsorgte ihn direkt im Müll und nahm mir vor, nie wieder weißen Zucker zu kaufen.

Stolz darauf, ab heute auf Zucker und seine Verpackung zu verzichten, ging ich zurück ins Zimmer, um mir die Affirmation bis zum Ende anzuhören.

Am Abend traute ich mich, was mein Bett anging, noch einen Schritt weiter zu gehen: Ich schlief heute ohne den Matratzentopper direkt auf der Schaumstoffmatratze, die mit dem schwarzen Betttuch bedeckt war. Als ich mich darauf legte, spürte ich, dass es deutlich härter und etwas unbequemer war. Doch ich wollte meinem modifizierten Bett noch ein paar Tage Zeit geben, um mich daran zu gewöhnen.


Learning: Ich habe gelernt, dass man Minimalismus auch in der Kommunikation anwenden kann, sei es beim Präsentieren oder Gestalten von Websites.

Mikroupgrades:

  1. Ich habe meine weißen Spannbettlaken gegen dunkle Betttücher ausgetauscht, da dunkle Farben entspannend wirken sollen und somit besser zum Schlafen geeignet sind.
  2. Ich besitze genau zwei kompakte Mikrofaserhandtücher in dunklen Farben, die ich sowohl zum Duschen als auch zum Abtrocknen meiner Hände verwende. Ein Handtuch befindet sich in Gebrauch, während das andere als Wechselhandtuch dient. Dadurch minimiere ich die Menge an anfallender Wäsche.
  3. Meine Garderobe besteht ausschließlich aus Buntwäsche. So muss ich nie meine Wäsche nach Weiß- und Buntwäsche sortieren und ich brauche kein Vollwaschmittel mehr.
  4. Ich habe die Anzahl meiner T-Shirts von 10 auf 5 reduziert.
  5. Ich habe alle abgelaufenen Lebensmittelvorräte aussortiert sowie solche, die mir nicht schmecken (wie Haferflocken) oder die ich nie benutze oder verwenden möchte (wie weißen Zucker).