Alexander Fufaev
Ich heiße Alexander FufaeV und hier schreibe ich über:

Blowjob, der mich von Depression befreite

15. März 2015. Einen Monat später ging es mir bereits etwas besser. Ich spielte meinen Lieblingschampion Veigar in League of Legends – eigentlich nur, weil er coole Zauber, wie den »Urknall« und »Ereignishorizont« ausführen konnte.

Plötzlich klingelte das Telefon im Zimmer nebenan. Nach einigen Sekunden ging jemand ran. Es musste Mama gewesen sein, denn nach wenigen Minuten der Stille hörte ich ihr lautes Weinen. Es war ein komplett anderes Weinen als das, was ich normalerweise von ihr kannte. Da wusste ich sofort, dass etwas Schlimmes passiert war. Meine zwei Schwestern und auch Tobias, Daschas Freund, waren an diesem Abend da. Wir eilten alle zu Mama.

»Was ist los?«, fragte Dascha, doch Mama heulte weiter, ohne uns zu antworten.

»Was ist los? Sag doch mal, was ist passiert? Antworte doch«, drängte Dascha immer dramatischer, während wir gespannt warteten.

»Mein Papa ist gestorben!«

Dascha fing auch an zu weinen.

Die ganze Nacht lang war schreckliches Klagen zu hören. Ich konnte nicht schlafen, weil es mir weh tat, meine Mutter so weinen zu hören. Ich ging zu ihr und nahm sie in den Arm. Ich redete mit ihr über den Tod und den Himmel, um ihr zu sagen, dass Opa gar nicht tot war, sondern dass er weiterlebte – im Himmel!

Der Glaube war die einzige Möglichkeit, meine Mama zu beruhigen. In schwierigen Zeiten, in denen sich ein abergläubischer Mensch wie meine Mutter nach einem Wunder sehnte, konnte dieser Mensch keine Rationalität vertragen. Meine Mutter wollte einfach nicht daran glauben, dass es endgültig vorbei war und sie ihren Vater nie wieder zu Gesicht bekommen würde. In dieser Zeit brauchte sie die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod, die Hoffnung auf die Existenz des Himmels, die Hoffnung auf ein Wiedersehen. Erst, als ich meiner Mama das Leben nach dem Tod bewusst gemacht hatte, als ich ihr versicherte, dass Opa jetzt sicher bei Gott sei, beruhigte sie sich.

In dieser Nacht verstand ich, dass es aus der Sicht eines Menschen in der Krise, egal ist, ob Gott existiert oder nicht, solange der Glaube an ihn hilft, die Krise zu bewältigen. Ohne Gott hätte ich meine Mutter niemals beruhigen können.

In jener Nacht erkannte ich, dass es aus der Perspektive eines Menschen in einer Krise irrelevant ist, ob Gott existiert oder nicht. Was zählt, ist der Glaube an Gott, der hilft, die Krise zu bewältigen. Ohne diesen Glauben hätte ich meine Mutter niemals beruhigen können. Es war der Glaube, der ihr Trost schenkte, und dafür war ich in dem Moment sehr dankbar, unabhängig von der Frage nach Gottes Existenz.

Nachdem meine Mutter gegen zwei Uhr nachts eingeschlafen war, begab ich mich in mein Zimmer. Ich öffnete das Fenster, blickte in den dunklen Sternenhimmel und flüsterte: »Danke dir für deine Hilfe«. Verbeugte mich und ging schlafen.

Später erzählte Oma Lina am Telefon, wie es passierte: Nach einer Fahrt stieg Yura aus dem Auto und sackte einfach zu Boden. Nach einigen Stunden im Krankenhaus starb er. Wie sich herausstellte, starb er an unbehandeltem Magenkrebs. Opa wurde direkt neben seiner Mutter, Anna Solomonova, am Friedhof in Kharkovskiy begraben.

In Russland ist es eine übliche Tradition, dass nach dem Tod eines geliebten Menschen sich alle Verwandten und Bekannten versammeln, um gemeinsam zu trauern, über den Verstorbenen zu sprechen und Erinnerungen auszutauschen. Oma lud sogar Galja und Gogi ein, und sie kamen zu dieser Gedenkfeier.

Der Tod von Opa Yura brachte eine unerwartete Wendung in der Beziehung meiner Großeltern. Sein Tod vermochte es, den unzerstörbaren Hass zwischen ihnen zu zerschmettern, doch mich stürzte er nur noch tiefer in die Abgründe der Traurigkeit.

Zukünftiges Learning nach dem Tod von Opa Yura: Wenn ich ein sehr emotionaler und insbesondere einsamer Mensch bin, ist der Glaube an Gott die am leichtesten umzusetzende Möglichkeit, schwierige Lebensphasen zu überstehen.


Das Weinen

März / April 2015. Es ging mir nicht gut. Der Liebeskummer, der plötzliche Tod meines Großvaters und die Einsamkeit, durchtränkt von der traurigen Atmosphäre zu Hause, raubten mir jede Kraft. Ich war komplett ausgebrannt und es fiel mir schwer, zur Uni zu gehen. Doch ich wollte meine Mutter nicht enttäuschen. Sie war immer so stolz auf mich, dass ich solch ein schweres Fach studierte. Wenn sie jedoch wüsste, dass es in der Uni alles andere als gut lief...

Jeden Tag versuchte ich, mich zusammenzureißen und weiterzumachen. Doch in den Vorlesungen starrte ich nur an die Tafel, ohne den Inhalt zu sehen. Dann fielen immer die Tränen und ich wollte schnellstmöglich nach Hause fahren oder mich zumindest auf der Toilette einsperren, damit es niemand sah. Einmal fing ich in einer vollen Bahn an zu weinen. Es war mir unglaublich peinlich, als ich bemerkte, dass die Leute mich anstarrten. Zu allem Überfluss begann ein älterer Mann, mich zu trösten - dabei wollte ich am liebsten von niemandem bemerkt werden.

Es war eine kräftezehrende Zeit, voller Trauer. Es fiel mir schwer, abends einzuschlafen und morgens wollte ich gar nicht aus dem Bett. Ich fühlte mich leer und alles schien mir sinnlos zu sein. Doch ich musste aufstehen. Ich wollte meiner Mutter nicht zeigen, dass es mir seelisch schlecht ging und sie damit zusätzlich belasten. Sie arbeitete hart und war nach Opa Yuras Tod mit ihren Nerven am Ende. Sie hatte ständig Panikattacken; wachte nachts auf und dachte, dass sie gleich sterben würde. Mit rasendem Herzen und ebenfalls voller Angst blieb ich dann an ihrer Seite. Nachdem ich ihren Blutdruck gemessen hatte, rief ich einen Krankenwagen, weil ich sie nicht beruhigen konnte. Erst am nächsten Tag kam sie zurück nach Hause. Ihre Werte waren wieder in Ordnung, doch unser Leben war aus den Fugen geraten.

Mittlerweile bekam auch ich Panikattacken. Ich wachte nachts auf, manchmal komplett schweißgebadet. Immer wieder begegnete ich in den Alpträumen diesem massakrierten Gesicht, das ich damals in dem Videospiel am Ende des Labyrinths gesehen hatte oder der Pikdame, die mich verfolgte. Nach dem Aufwachen war mein Puls unheimlich hoch. Es fühlte sich an, als würde ich gleich sterben. Dann machte ich kurz Fenster auf und betete zu Gott: »Befreie mich von dieser Angst. Meine Mutter hat nichts und ich habe auch nichts. Es ist nur eine Illusion.« Danach konnte ich mich meist etwas beruhigen und weiterschlafen.

Julias Mutter

April 2015. Eines Abends schrieb mich die Mutter von Julia über WhatsApp an und fragte mich, wie ich mich mittlerweile fühlte. Ich erzählte ihr die Wahrheit, über Jana, über den Stress in der Uni, über den Tod meines Opas, über meine Alpträume und Panikattacken - ich redete mir all meine Gefühle und Sorgen von der Seele. Sie verstand mich und tröstete mich mit ihren Nachrichten. Aus ihrem Urlaub in der Schweiz schickte sie mir sogar Schokolade und ein Buch über die Lebenseinstellung von Buddha. Ich konnte mich immer bei ihr melden, wenn es mir schlecht ging. Nach jedem kurzen Austausch und jeder Sprachnachricht fühlte ich mich deutlich besser.

Sie entwickelte sich innerhalb einiger Wochen zu einer Art Seelsorgerin für mich, der ich alles erzählen konnte. Einer Seelsorgerin, von der ich aber fast nichts wusste - weder, wie sie hieß, noch wie alt sie war. Ich fragte sie nicht und sie erzählte mir dazu auch nichts. Ich wusste nicht mal, wie sie aussah.

Jeden Morgen wünschte sie mir einen guten Start in den Tag und erinnerte mich daran, dass sie stets bei mir war. Erstaunlicherweise brachte sie mich dadurch nach einiger Zeit in einen einigermaßen stabilen Zustand. Es gab wieder Tage, an denen ich mich gut fühlte.

Vaterunser

April 2015. An einem dieser Tage schrieben wir abends mehrere Stunden lang und kamen dabei irgendwie auf das Thema Sex. Sie fragte mich nach meinen Fantasien und ohne zu zögern, erzählte ich ihr, was ich in diesem Moment gern erlebt hätte. Wir hatten überhaupt keine Hemmungen mehr voreinander. Auch am nächsten Tag schrieben wir über Sex. Den ganzen Abend lang hatte ich einen Steifen. Auch das erzählte ich ihr natürlich. Wir bekamen solche Lust aufeinander, dass wir uns zu einem echten Treffen verabredeten.

Ich wartete in der Uni auf sie und machte solange Übungszettel. Irgendwann vibrierte mein Handy. »Ich warte auf dich am Parkplatz«, stand auf dem aufleuchtenden Display. Endlich, dachte ich mir, packte mein Zeug in die Tasche und ging aus dem Universitätsgebäude Richtung Parkplatz.

Es dämmerte bereits. Als ich vor dem Parkplatz stand, wollte ich kurz nachfragen, welches Auto das ihre war. Doch bevor ich den ersten Buchstaben eintippen konnte, bemerkte ich etwas im Augenwinkel. Ich hob meinen Kopf und sah, wie die hinteren Scheinwerfer eines Autos kurz rot aufleuchteten. Ich packte mein Handy in die Hosentasche und ging vorsichtig auf das Auto zu. Es war dunkel und ich konnte schlecht erkennen, wer im Auto saß. Ich ging um das Auto herum und versuchte, hineinzuspähen, aber konnte nur erkennen, dass eines der hinteren Fenster mit einem Tuch oder etwas Ähnlichem verdeckt war. Mein Handy vibrierte.

»Komm hinten rein«, stand auf dem Display.

»Ok«, tippte ich kurz und ging zur unverdeckten Seite des Autos. Ich machte die Hintertür auf und blickte kurz in das dunkle Innere, bevor ich einstieg.

»Hallo Alexander«, kam die vertraute Stimme, die mich einst von meinen seelischen Qualen befreite. Es roch leicht nach Erdbeeren. Im Rückspiegel konnte ich erkennen, dass sie mich anschaute.

»Auf der rechten Seite liegt ein Tuch. Binde dir damit die Augen zu«, sagte sie mit einer verführerisch flüsternden Stimme. Ich zog schnell meine Jacke aus und befolgte ihre Anweisung. Es war irgendwie unheimlich, aber gleichzeitig so aufregend.

»Ich komme jetzt zu dir«, führte sie fort.

Einige Sekunden später hörte ich, wie die mit dem Handtuch verdeckte Hintertür aufging und merkte, wie meine Seelsorgerin sich neben mich setzte. Dann hörte ich das Klicken des Türschlosses.

»Keine Angst, ich verdecke nur das Fenster deiner Seite, damit uns niemand sieht«, flüsterte sie. Ich spürte, wie sie sich mit ihrer recht großen, weichen Brust über meinen Schoß lehnte, wodurch mein Penis steif wurde und durch die Jeans drückte. Sie lehnte sich wieder zurück. Sie war wohl fertig mit dem Verdecken.

Ich spürte wie ihre Hand über meine Brust in Richtung des Bauchs zu meiner Jeans glitt.

»Möchtest du erlöst werden?«, flüsterte sie mir ins Ohr, woraufhin ich leicht zusammenzuckte.

»Oh ja, befreie mich!«

»Bete! Und du wirst erlöst.«

»Wie meinst du das?«

»Wie wärs mit dem Vaterunser?«, sagte sie und machte dabei den Knopf meiner Jeans und den Hosenstall auf.

»Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name...«, murmelte ich ungeduldig. Während ich das langsam sagte, holte sie meinen Penis heraus.

»Dein Reich komme. Dein Wille geschehe«, führte ich in einem Trancezustand fort. Sie fing an, mir einen zu blasen.

»Ah, ist das geil. Wie im Himmel, so auf Erden«, konnte ich nicht aufhören zu beten.

Ich konnte nicht lange durchhalten, doch als ich kam, machte sie einfach weiter. Solange, bis ich mit dem Gebet fertig war.

»Jetzt bist du frei«, sagte sie und steckte meinen Penis wieder in die Jeans.

Als ich dann zu Hause war, schmiss ich mich ohne Abendbrot zu essen, direkt ins Bett und versuchte zu fassen, was ich gerade erlebt hatte. Es war wie ein geiler Traum. Doch ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass ich währenddessen gebetet hatte, also fing ich an, vor mich hin zu flüstern und Gott um Verzeihung zu bitten, falls ich damit tatsächlich gesündigt hatte.

Blasen und Reden

April / Mai 2015. Julias Mutter fragte mich per WhatsApp, ob es mir gefallen hatte und schlug vor, das solange zu wiederholen, bis es mir besser ging. Einen geblasen zu bekommen half gegen depressive Verstimmungen, also sagte ich natürlich zu.

Sie kam die nächsten Wochen am späten Abend mit dem Auto nach Borsum und wartete an der St. Martinus Kirche, die hundert Meter von meinem Zuhause entfernt lag. Dann schrieb sie mir eine Nachricht, dass sie da war. Alle schliefen bereits und ich schlich mich leise aus der Wohnung und ging zur Kirche. Dort, in ihrem Auto verband ich mir, wie beim ersten Mal, die Augen. Dann fuhren wir irgendwohin. Wie es sich dann herausstellte, brachte sie mich in den nächstgelegenen Wald. Danach kam sie auf die Rückbank zu mir und heilte mich oral. Jedes Mal, sobald ich in ihren Mund abspritzte, gab sie ein lautes Stöhnen von sich als würde sie die leckerste Kost ihres Lebens essen. Das machte meinen Höhepunkt noch intensiver.

Danach durfte ich kurz aussteigen, ohne einen Blick auf sie zu werfen, und meine Augenbinde absetzen. Sie bot mir eine Zigarette an, die ich ausnahmsweise annahm. Ich rauchte zwar schon lange nicht mehr, aber mit ihr tat ich es gern. Anschließend redeten wir über meine aktuelle Situation, während ich qualmte und mich umschaute. Wir standen auf einem Waldweg und um uns herum schaukelten die Baumkronen im Wind. Viel erkennen konnte ich nicht. Es war stockdunkel.

Nach der Zigarette setzte ich mich wieder ins Auto, band mir die Augen zu und sie brachte mich wieder zurück nach Hause. Ich war natürlich sehr neugierig, wie sie aussah. Aber ich wusste, wenn ich unsere Vereinbarung verletze, würde sich mich nicht mehr heilen. Das war mir die Neugierde nicht wert.


Zukünftige Learnings aus den ersten beiden Semestern:
  1. Nur weil ich eine gute Note in einem Schulfach bekommen habe, heißt das nicht, dass ich im Studium genauso gut in diesem Fach sein werde. Die Noten in der Schule repräsentieren die Leistung der Lehrer. Die Noten im Studium repräsentieren eher meine eigene Leistung.
  2. Es ist normal, im Grundstudium durch Klausuren zu fallen.
  3. In einer depressiven Verstimmung hilft es einen geblasen zu bekommen und zu reden.