Alexander Fufaev
Ich heiße Alexander FufaeV und hier schreibe ich über:

April 2023: Leben ohne Parfüm und meine Gedankentrigger: Drang nach Sonne und Frauen

April 2023. Am folgenden Tag fuhr ich zu meinen Liebsten nach Borsum, um um zwölf Uhr zu grillen. Unterwegs nahm ich die letzten minimalistischen Anpassungen an meinem iPhone vor. Auf dem schwarzen Startbildschirm befanden sich nur noch eine digitale Uhr, eine Suchleiste zum Finden von installierten Apps, die Telefon-App und WhatsApp. Es blieb nur noch, meinen PC und Laptop zu verkaufen, um mir das ersehnte vierzehn Zoll MacBook anzuschaffen, was ich in den kommenden Tagen auch in die Tat umsetzte.

Eine Woche später hatte ich meinen liebgewonnenen, selbst zusammengebauten PC erfolgreich verkauft. Trotz des Bildschirmrisses, der eine Erinnerung an Jule darstellte, konnte ich auch meinen Laptop am selben Tag für einen kleinen Betrag loswerden. Mein Macbook Pro M2 erreichte mich per Post einen Tag zuvor. Schon beim Auspacken beeindruckte mich die Hochwertigkeit der Verpackung sowie die herausragende Qualität der Verarbeitung des Laptops. Noch nie hatte ich ein dreitausend Euro teures Laptop in meinen Händen gehalten.

Während ich es einrichtete, überraschte mich bereits die einfache Anwendung von Funktionen wie Airdrop, mit der ich blitzschnell Bilder vom Smartphone auf das Macbook übertragen oder Bilder direkt per Rechtsklick in PDFs umwandeln konnte. Diese integrierten Features erleichterten mir die Digitalisierung meiner Dokumente erheblich.

Das Zeichnen von Illustrationen, das Schneiden von Videos, das Programmieren und das Schreiben – alles schien auf dem Macbook einfach besser zu funktionieren. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht war ich dem Kleinanzeigen-Betrüger sehr dankbar, dass er mich in die Welt von Apple geführt hatte. Ohne ihn wäre mir nie bewusst geworden, dass ein Macbook viel besser zu meiner Arbeitsweise passte als ein Windows-Laptop.

Nach den ersten Schritten beim Einrichten meines Laptops war ich heute in der Mensa. Dort sah ich mich gründlich um, in der Hoffnung, jemanden zum Bumsen kennenzulernen. Vergeblich.

Am Abend setzte ich meine Suche im Dax Club fort. Ein Kerl, der nur Englisch sprach, versuchte, mich mit verschiedenen Frauen zu verkuppeln, sobald ich eine Raucherpause machte. Ich lernte eine zweiundzwanzigjährige Krankenschwester namens Michelle kennen, mit der ich geknutscht hatte, nachdem sie von einem Kerl angesprochen wurde, der sich dann aber lieber ihrer Freundin zugewandt hatte. Ich gab ihr meine Nummer, aber sie hatte sich nach dem Dax nie bei mir gemeldet...


Lebensupgrade: Ich habe meinen leistungsfähigen Desktop-PC und mein kompaktes, aber schwaches Laptop gegen ein leistungsfähiges Laptop ausgetauscht und dadurch Leistung und Kompaktheit in einem Gerät vereint. So spare ich Energie sowie Platz und, was noch wichtiger ist, ich kann von überall arbeiten, weil ich nicht an den Desktop-PC zu Hause gebunden bin.

Meine Gedankenmuster

April 2023. An nächsten Samstagmorgen stand ich um zehn Uhr auf, durchlief meine gewohnte Morgenroutine und begab mich sogleich in die belebte Mensa. Die Sonne strahlte am Himmel, ein leichter Wind strich warm über die Haut.

Nach einem köstlichen veganen Mittagessen um elf Uhr ließ ich mich in der Bibliothek nieder, um meinen Macbook einzurichten. Ich vertiefte mich in die Feinheiten seiner Bedienung, installierte VSCode fürs Programmieren, Gitlab für meine Website.

Als ich Notion für meine To-do-Listen und Notizen installierte, durchströmte plötzlich eine Welle von extrem schwerem Männerparfüm die Luft, als ein Student an mir vorbeischritt und sich direkt hinter mir niederließ. Die Intensität war beinahe greifbar und schien mich förmlich einzuhüllen. Ich musste mich umsetzen, so aufdringlich war der Duft. Gleichzeitig kam mir der Gedanke, ob ich mit meinem eigenen Lieblingsparfüm, dem Giorgio Armani Acqua Di Gio, vielleicht ähnlich auf andere wirkte. Diese Reflexion trieb mich dazu, nach meiner Rückkehr nach Hause, das Parfüm wegzuminimalisieren und beim nächsten Borsumbesuch, an Tobi zu verkaufen.

In der Kaffeepause fiel mir ein Mädchen mit wunderschönen braunen Locken auf, das mir gegenübersaß. Auch sie genoss ihren Kaffee und vertiefte sich in ein Buch. Gelegentlich warf ich einen Blick zu ihr. Als sie schließlich ihr Buch schloss und an mir vorüberging, lächelte sie mich an. Ich erwiderte das Lächeln, verspürte jedoch keinen Drang, ihr nachzugehen.

Nach der Kaffeepause setzte ich mich an die Tische vor der HanoMacke und ließ die warmen Sonnenstrahlen auf mich wirken. Eine etwas mager aussehnde Studentin, die mir schon in der Bibliothek begegnet war, saß vertieft in ihren Arbeiten am Laptop. Ich entschloss mich, zu ihr hinüberzugehen.

»Hey! Dich habe ich schon einmal in der Bibliothek gesehen. Wie wäre es mit einem Kaffee?«

Sie wandte ihr Gesicht mir zu.

»Nein, danke!«

»Alles klar«, erwiderte ich, drehte mich entschlossen um und machte mich auf den Heimweg.

Am Bahnhof sprach ich eine blonde Frau an, die sich entspannt an die Wand lehnte und die Sonne genoss.

»Hey, ich finde dich süß.«

Ehrlich gesagt fand ich sie nicht wirklich süß, ich wollte lediglich bumsen. Doch sie spürte meine falsche Absicht.

»Nein, kein Interesse«, entgegnete sie und eilte davon.

Es war erstaunlich, wie Frauen die wahren Absichten hinter den Worten erahnen konnten. In diesem Moment wurde mir nochmal deutlich klar, dass es keinen Sinn hatte, seine wahren Absichten vor einer Frau zu verbergen.

Auch in der Straßenbahn sprach ich eine brünette Schönheit an. Auch sie lehnte höflich ab, aber ich war stolz darauf, dass ich den Mut dazu aufbrachte, inmitten der vollen Bahn auf sie zuzugehen.

Am Bahnhof besuchte ich Rossmann, um mir ein 2-in-1-Duschgel zu kaufen. Beim Durchstöbern der Regale kam mir die Idee, stattdessen eine Seife zu wählen, weil diese im Gegensatz zum Duschgel nicht in Plastik verpackt war. Ich kaufte eine Seife.

Am Abend ging ich erneut feiern. Dieses Mal probierte ich eine andere Strategie aus: Statt mit Frauen zu sprechen, flirtete ich nur mit meinen Augen. Im Joy tanzte ich mit einem arabisch aussehnden Mädel. Sie fragte nach meinem Namen. Ich schwieg einfach, lächelte sie an und tanzte weiter. Das Herumalbern mit ihr machte so viel Spaß, dass auch andere Partygäste sich uns anschlossen und mitmachten. Sogar ein Mädchen, das mir zuvor einen Korb gegeben hatte, zeigte plötzlich Interesse, als sie merkte, dass andere Frauen mich umschwärmten. Ich ging auch auf Tuchfühlung mit Männern und massierte jeden Passanten an den Schultern. Manche Männer reagierten jedoch aggressiv, wenn ich sie von hinten berührte. Ich zeigte meine Hände vor mir, um zu signalisieren, dass ich keine Probleme wollte.

Ein älterer, glatzköpfiger Herr umarmte mich und erzählte mir während der Raucherpause von seiner jungen 38-jährigen Iranerin und wie großartig ihre Pussy war. Ich stand nur da und nickte. Dann tanzte ich weiter.

Nach dem das Rumgetanze vorüber war und der Wind draußen meinen Schweiß getrocknet hatte, kehrte ich nach Hause zurück und fiel erschöpft ins Bett. Doch der Schlaf wollte nicht kommen. Ich war noch voller Energie. Ich zog mein Handy heraus und sah mir ein Video darüber an, wie man seine eigenen Gedanken kontrolliert. Das war momentan meine Schwäche, denn die Gedanken schienen eher mich zu beherrschen, als dass ich sie lenken konnte.

Es gab zwar verschiedene Arten von Gedankemustern, die mein Handeln stark beeinflussten: Das erste Gedankenmuster, nennen wir es »Sexmaschine«, wurde aktiv, sobald ich einen sexy Po sah. Sofort überkam mich der Drang nach Körperkontakt. Diesen konnte ich nur loswerden, wenn ich mir einen runterholte. Wenn ich das ignorierte, verstärkte es sich, bis ich abends, völlig egal wie müde ich war, ausgehen musste, mit dem festen Ziel, noch in der Nacht jemanden für einen One-Night-Stand zu finden.

Das zweite Gedankenmuster, nennen wir es der » Sonnenanbeter«, trat in Kraft, sobald das Wetter schön war. Wenn ich mein Gesicht nur einmal der Sonne zuwandte, überkam mich der unwiderstehliche Drang, nach draußen zu gehen, mich in einem Café zu entspannen und dem Gemurmel der Menschen im Hintergrund zu lauschen. Auch wenn dieses Gedankenmuster mir guttat, brachte es mich nicht wirklich weiter im Leben. Ich wollte mein Handeln von meinen Gedanken befreien, insbesondere von der »Sexmaschine«, da sie mich wenig schlafen ließ und auch noch in Clubs zum Rauchen verleitete.

Am nächsten Tag nach dem Ausgehen war ich bereits um elf Uhr aufgestanden. Die Sonne schien, was bei mir den Impuls »Du musst jetzt rausgehen und es genießen« auslöste. In der Stadt schickte ich mein altes Smartphone per DHL ab und setzte mich danach bei Back Factory am Steintor nieder. Zu diesem Zeitpunkt strahlten die draußen stehenden Stühle im Sonnenlicht, während es überall sonst schattig war.

Die Stadt war voll. Anscheinend ließen sich viele vom zweiten Gedankenmuster leiten. Plötzlich setzte sich eine dunkelhäutige Frau an meinen Tisch.

»Na, die Sonne genießen?«, fragte sie mich.

»Ja, man weiß nie, ob das die letzten Sonnenstrahlen dieses Jahres sind.«

»Du klingst ja wie meine christlichen Bekehrer-Freunde dort drüben an der Allee.«

Sie meinte die Frauen am Straßenrand, die Passanten Flyer mit den Lehren von Jesus Christus unterjubelten.

»Wie heißt du?«, fragte sie mich.

»Alexander«, antwortete ich, ohne zurückzufragen, wie sie hieß, weil ich in dem Moment keine Konversation führen wollte.

»Oh, Alexander, genauso wie mein Betreuer.«

»Dein Betreuer?«, fragte ich neugierig nach, als plötzlich ein riesiger älterer Mann sich an unseren Tisch vor uns setzte und seine Beine überkreuzte.

»Alexander, darf ich vorstellen. Das ist mein Betreuer, der auch Alexander heißt.«

»Hallo Alexander. Ich bin ihr Psychiater. Schönes Wetter heute, nicht wahr.«

»In der Tat. Wisst ihr, wo man hier Eis essen kann?«, antwortete ich, um mich nicht in der Konversation verwickeln zu lassen und so schnell wie möglich abzuhauen.

»Dort drüben beim Giovanni.«

»Ah, vielen Dank. Dann mache ich mich mal auf den Weg und genieße noch ein Eis. Tschüss ihr beiden.«

»Machs gut, Alexander. Vielleicht laufen wir uns noch über den Weg«, sagte die Frau und winkte mir zu.

Auf dem Weg dorthin kaufte ich mir eine Kalzone mit Käse und Tomatensauce, um den Hunger zu stillen, und gönnte mir dann noch zwei Kugeln Eis: Banane und Heidelbeere. Ich setzte mich an der Kröpcke-Uhr auf den Boden, leckte mein Eis und beobachtete die Menschen.

Einige Zeit später, als ich längst fertig war mit dem Eis, wurde ich erneut von hinten überrascht. Es war wieder die dunkelhäutige Frau.

»Hallo Alexander. Da sieht man sich wieder.« sagte sie und setzte sich neben mich auf den Boden.

»Hey du«, versuchte ich freundlich zu wirken.

»Sag mal, willst du mir nicht einen Kaffee ausgeben?«, fragte sie mich und stupste mich an der Schulter.

»Nein, sorry, ich möchte hier ein bisschen sitzen und Menschen beobachten«, erwiderte ich.

»Warum bist du allein? Hast du keine Freunde?«

»Doch, ich habe zwei gute Freunde, aber ich verbringe gerne Zeit allein.«

»Okay, dann gehe ich zu dem anderen Alexander.«

Sie setzte sich am Löwenpick Café daneben, und die beiden beobachteten mich. Ich fand es merkwürdig, weshalb ich dann aufstand und mit der Straßenbahn zur Universität fuhr. Ich stieg am Königsworther aus, schaute mich am Conti Campus um, ob dort eventuell schöne Mädels sich sonnten, und als ich feststellte, dass da leider niemand Interessantes aufzufinden war, spazierte ich zum Welfengarten. Von dort aus ging ich Richtung E-Damm zum Café Kopi.

Es gab eine kleine Warteschlange. Ein Mann hinter mir sprach mich bezüglich der Zeitschrift an, die auf dem Tisch lag.

»Weißt du, was utopisches Denken ist?« fragte er mich mit einem Lächeln im Gesicht und deutete auf die Überschrift der Zeitschrift.

»Utopisches Denken sind Visionen, die heute noch schwer vorstellbar sind. Zum Beispiel, wenn alle Menschen weltweit vegan leben würden, oder wenn die Innenstädte komplett autofrei wären«, antwortete ich nach einer kurzen Überlegung.

»Ah, verstehe, danke!« erwiderte er.

Ich holte mir einen BioZisch mit Orangengeschmack und ein Stück Himbeer-Käsekuchen. Danach gab es einen Falafel-Döner beim Lavash um die Ecke. Als ich den Laden betrat, stand dort eine junge Frau.

»Du kannst vor mir«, sagte sie freundlich und trat zur Seite. Wir schauten uns kurz tief in die Augen, und ich antwortete etwas verzögert: »Okay, danke.« Dann kam ihr Mann dazu, und mein Gedanke, sie um ein Date zu bitten, hatte sich erledigt.

Nach dem Döner spazierte ich zurück zum Steintor und von dort aus zum Opernplatz, wo ich die letzten Sonnenstrahlen auf einer Bank sitzend genoss. Und so verging ein typischer Tag eines Sonnenliebhabers.

In der Nacht bin ich dann spontan ins Dax gegangen und traf dort Mo, meinen aktuellen Dax-Kumpel, der immer eine Zigarette für mich hatte und ebenfalls nach Mädels Ausschau hielt. Er war gerade mal achtzehn Jahre alt, verhielt sich aber recht erwachsen und ich, mit meinen dreißig Jahren, fühlte mich wie ein achtzehnjähriger. Ich spielte mit ihm manchmal ein Spiel. Es ging so: Er zeigte mir die Frau, die ich ansprechen sollte, und musste eine Handynummer von ihr bekommen. Dann suchte ich eine Frau für ihn aus. Das Ziel war es, nach zehn Mal Wechseln mehr Telefonnummern zu sammeln als der andere. Dieses Mal war er nicht wirklich in Stimmung und trank lieber Wodka-E und rauchte Zigaretten mit seinem Mitschüler.

Zu Hause, nach der eiskalten Dusche, fühlte ich mich noch total wach. Ich legte mich nach dem Duschen ins Bett und machte einen mir vorgeschlagenen Podcast von Maxim Mankevich an. Einen Satz konnte ich aus diesem Podcast nie vergessen. Er sagte: »Man kann die Dinge erst erreichen, wenn man sie loslässt«. Dieser Satz prägte sich in dieser Nacht so stark bei mir ein, dass in der nächsten Zeit attraktive Passantinnen keine Sexmaschine in mir auslösten.


Lebensupgrades:
  1. Ich besitze kein Parfüm. Warum? Viele Parfüms verwenden exotische Pflanzen oder seltene Tierarten für die Herstellung, was nicht umweltfreundlich ist. Das Duftempfinden ist subjektiv: Was für eine Person angenehm ist, kann für eine andere Person unangenehm sein. Außerdem kann die regelmäßige und übermäßige Verwendung von Parfüms in der Nähe der Atemwege langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Geld spart man auch: Durch das Weglassen des Parfüms spare ich 70 Euro im Jahr, reduziere meinen Restmüll und kann mich besser konzentrieren, wenn ich außerhalb der Wohnung arbeite. Kleiner Funfact: Wespen werden von Parfums, Cremes und Haarsprays angezogen und gereizt.
  2. Ich benutze kein 2-in-1-Duschgel (Shampoo + Duschgel) mehr, sondern eine feste Seife für die gesamte Körperhygiene. Dadurch vermeide ich einen Plastikbehälter und habe monatlich ca. 2 Euro mehr. Das Tolle an einer festen Seife ist: Sie hält im Gegensatz zu meinem Duschgel ewig!