WIEDERGEBURT .
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LEBEN:
Hose als EDC statt externe Tasche. Gewicht der Ausrüstung und Kleidung bestimmen. Winterjacke und Poncho dazugekommen. Vom externen Lautsprecher und Besen befreit. Idee zur Gewichtsverteilung. Dose statt Becher?
13. November 2024.
EDC steht für Every Day Carry und stammt aus der Survival- und Prepper-Community. Der EDC dient dazu sich selbst und anderen in Notfallsituationen helfen zu können. Damit habe ich mich im Frühling 2024 auseinandergesetzt und einiges von diesen Communities gelernt. Viele Survivler und Prepper tragen ihren EDC in einer separaten Tasche oder gar einem großen Rucksack. Ich finde, dass es sinnvoller ist, die Hosentasche als EDC zu nutzen. Eine externe Tasche kann vergessen oder leichter verloren werden als eine Hose, denn wenn du die Hose verlierst, dann hast du ein anderes Problem - die Erregung des öffentlichen Ärgernisses.
Die meisten Menschen von uns haben allerdings mehrere Hosen, weshalb dieses EDC-System für sie nicht in Frage kommt. Denn sobald wir eine andere Hose anziehen, müssten wir die EDC-Ausrüstung in die neue Hose verlagern, was dieses Hosen-EDC-System umständlicher machen würde als eine externe Tasche zu tragen. Die Hosentasche als EDC zu nutzen kommt also nur für diejenigen unter uns in Frage, die eine einzige Alltagshose haben, so wie ich.
Wie habe ich als das Tragesystem bei mir angepasst, sodass die Hose auch als EDC gilt? Die Hose hat zwei Beintaschen. In die linke Beintasche kommen Alltagsgegenstände, nämlich der Schlüssel, Karten und Geld rein. Die rechte Hosentasche wird als EDC definiert. Hier kommt die faltbare Schere, Minikompass und in einem Ziplockbeutel eine Rettungsdecke mit Pflastern, Nadel mit Faden und Feuerzeug.
Ich würde wahrscheinlich noch ein ultraleichtes Taschenmesser mitnehmen, z.B. sinnvoll zum Durchschneiden des Anschnallgurtes. Ich muss ein gutes kompaktes Taschenmesser erstmal finden. Wenn es noch eine integrierte Schere hat, wäre das super. Hast du eine Empfehlung?
Auf dem Ziplockbeutel werden in leicht verschlüsselter Form wichtige Daten mit wasserfestem Stift draufgeschrieben. Sie helfen mir bei Verlust der digitalen Dokumente, der Karten oder des Smartphones. Wichtige Daten analog parat zu haben, ist wichtig, wie der kleine Vorfall am 22. Oktober 2023 mir gezeigt hat.
Mir ist es doch recht kalt an Tagen, wenn die Temperatur sich der 0 Grad nähert und ich mich nicht bewege. Wenn ich im Auto lebe, könnte es kalt werden, wenn die Heizung versagt. Daher ist heute eine schwarze Jacke angekommen, die mich bis -5 Grad Celsius warm halten sollte. Die Kapuzenjacke wiegt nur 370 g und lässt sich sehr kompakt in der eigenen linken Tasche verstauen. Dazu ist heute auch ich ein Regenponcho angekommen, den ich als leichtere Alternative zur Regenjacke ausprobieren möchte. Die Wintermütze werde ich wahrscheinlich nicht mehr brauchen, da die neue Jacke eine warme Kapuze hat. Mal schauen, ob ich die Wintermütze wegminimalisieren kann.
Ultralight-Trekking fürs Wandern bedeutet, dass die Ausrüstung (ohne Verpflegung) weniger als 5 kg wiegt. Im Buch über Ultralight-Trekking ist der wichtigste Schritt sich eine Küchenwaage zu besorgen und die gesamte Ausrüstung zu vermessen. Zuerst fand ich die Idee nicht so gut, weil ich ja feststellen kann, ob Gegenstand A oder B leichter ist. Das ist leider nicht der Fall. Bei kleinen Gegenständen oder bei Gegenständen, die fast das gleiche Gewicht haben, bin ich auf eine Waage angewiesen. Also habe ich aus Neugier alle Gegenstände im Rucksack und von der Kleidung vermessen.
Gegenstände im Rucksack und in Hosentaschen:
- Rucksack - 720g
- Buch von Eckhart Tolle - 500g
- Edelstahl-Trinkflasche - 262g
- Merino lange Unterhose - 255g
- Merino Longshirt - 234g
- Merino Ersatz-T-Shirt und Ersatz-Merino-Unterhose - 198g
- Smartphone - 134g
- Messer - 105g
- Block mit drei Stiften - 81g
- Plasmafeuerzeug - 70g
- Rettungsdecke mit Nadel und Fadenrolle - 65g
- Erste-Hilfe-Set - 65g
- Wunddesinfektionsspray - 59g
- Geldmünzen - 58g
- Karten, Geldscheine und Schlüssel - 54g
- Russischer Pass - 50g
- Stoffbeutel - 49g
- Merino Sockenpaar - 40g
- Schere - 21g
- Feuerstahl - 38g
- Netzteil - 38g
- Anderer Wohnungsschlüssel - 37g
- Kurbeltaschenlampe - 25g
- Ein Teelicht - 15g
- Zahnseide - 8g
- Ladekabel - 7g
- Klebeband - 6g
- Minikompass - 5g
- Bambuskamm - 5g (Plastikkamm wiegt dagegen 3g).
- USB-Stick - 3g
- USB-C zu Lightning-Adapter - 2g
- Zahnputztuch - unter 1g (keine Zahnpasta und Zahnbürste. Das nenne ich mal ultraleicht!)
- Gesamtgewicht im (und mit) Rucksack: 2697g.
- Gesamtgewicht in Hosentaschen: 512g.
- Gesamtgewicht im Rucksack und Hosentaschen: 3209g
Schlafsack, Kochsystem, Isomatte und Zelt sind nicht einberechnet. Um ultraleicht (an kalten Tagen) zu wandern, dürfen diese noch fehlenden Teile maximal 5000g - 3209g = 1791g wiegen. Das scheint unmöglich zu sein. Das Buch von Eckhart Tolle muss auf jeden Fall Zuhause bleiben (also im Auto?). Hinzu kommt die Bekleidung, die ich angezogen habe sowie Verpflegung. Allerdings wird die Verpflegung und angezogene Sachen nicht zur Definition des ultraleichten Gepäcks dazugezählt.
Bekleidung, die ich besitze:
- Regenjacke - 543g
- Warmer Merinopullover- 464g
- Midlayer-Pufferjacke - 370 g
- Hose - 358g
- Regenponcho - 348g
- Merino lange Unterhose - 255g
- Merino Longshirt - 234g
- Merino-T-Shirt und Merino-Unterhose - 198g
- Merino Wintermütze (Beanie) - 86g
- Merino Handschuhe - 77g
- Merino Sockenpaar - 40g
- Gesamtgewicht der Kleidung: 2973g (wenn ich also die gesamte Kleidung anziehen würde, hätte ich über 2 Kilogramm an mir drauf)
Abgesehen vom Schlafsack, Kochsystem, Isomatte und Zelt: Wenn ich meine gesamte Kleidung anziehen würde und den Rucksack und die Gegenstände in den Hosentaschen berücksichtige, dann komme ich auf ein Gewicht von 6182g. Im Winter könnte ich also mit dem aktuellen System niemals ultraleicht wandern.
Der großen Holzbesen, den ich am 12. Oktober 2024 gekauft habe, werde ich nicht mehr brauchen, wenn ich im Auto lebe. So viel Fläche zum Fegen gibt es dort nicht. Ein Handfeger mit Kehrblech reicht aus. Ich würde den Handfeger auch in Zukunft bevorzugen und zwar aus dem folgenden Grund: Der Alltag ist heutzutage so bequem gestaltet, dass wir gezwungen sind, Sport zu machen, um vital zu sein. Ich finde das total unnatürlich. Der physische Aktivität in Form von Sport sollte nicht notwendig sein. Die physische Aktivität sollte bereits natürlicherweise im Alltag integriert sein. Durch den Handfeger statt Holzbesen bringe ich eine physische Aktivität in den Alltag beim Saubermachen ein. Denn mit einem Handfeger die Wohnung zu fegen, ist deutlich anstrengender als mit einem Besen. So trainiere ich nebenbei verschiedene Muskelgruppen und insbesondere die Flexibilität des Körpers. Und wenn ich dann sogar im Auto lebe, dann habe ich eh nicht genug Flächen zum Fegen. Daher verkaufe oder verschenke ich den Besen.
Das Regal wurde heute endlich abgeholt. Ich habe außerdem den externen Lautsprecher zum Verkauf reingestellt und kurze Zeit später wurde der direkt abgeholt. Der Lautsprecher des Handys ist nicht viel schlechter. Der Vorteil ist: Ich muss jetzt nicht immer Bluetooth am Handy anmachen, wenn ich einen Podcast am Bluetooth-Lautsprecher hören will. Und der Akku des Handys geht auch nicht so schnell leer.
Am Bahnhof habe ich mich von den im Kreis stehen Polizisten inspirieren lassen. (Warum stehe sie eigentlich im Kreis?) Sie haben an der Taille einen Gurt an dem um die Taille herum verschiedene Gegenstände verteilt sind. Da kam mir der Blitzeinfall zur besseren Gewichtsverteilung beim (langen) Wandern und für den Alltag. Es macht überhaupt keinen Sinn einen 10 Kilogramm schweren Rucksack am Rücken zu tragen, an dem auch noch andere modulare Dinge, wie z.B. der Schlafsack oder ein Tarp befestigt sind. Die Belastung an den Schultern und dem Rücken werden zu groß. Der Schwerpunkt des Körpers verlagert sich außerdem weiter nach hinten, weshalb das Gleichgewichthalten deutlich schwieriger ist. Warum verteile ich nicht das, was im Rucksack ist, lieber um den Körper herum so ähnlich wie die Polizisten das machen?
Die ersten Schritte zur besseren Gewichtsverteilung habe ich bereits gemacht: Ich habe einen leichteren Rucksack mit weniger Kapazität bestellt. Der EDC, der vorher im Rucksack stationiert war, hat sich auf das rechte Bein verlagert. Einen weiteren Teil des Rucksackinhalts würde ich auf die Brust verteilen - so ähnlich als würde ich den Rucksack an der Brust tragen. Ich behalte diese Art der Gewichtsverteilung im Hinterkopf.
Ich habe eine ultraleichte Möglichkeit gefunden einen eher schweren Becher zu ersetzen. Die Titan-Becher sind extrem teuer. Eine quasi kostenlose alternative wäre es eine Limo-Dose zu nehmen, den oberen Teil mit dem Dosenöffner entfernen und schon habe ich einen ultraleichten Becher, der nichts kostet. Dieser wiegt sogar noch weniger als ein Becher aus Titan. Ich probiere es demnächst aus, aus dem selbstgemachten Becher zu trinken. :) Eigene Sachen, ob Becher oder Kleidung herzustellen macht sicher Spaß. Das will ich können, denn so kann ich Dinge herstellen, die perfekt auf mich abgestimmt sind.
Ich bin heute dankbar:
- Dafür, dass ich auf die Idee mit der Gewichtsverteilung gekommen bin.
- Dafür, dass ich jetzt weiß, wie viel die Sachen im Rucksack und an mir wiegen.
- Dafür, dass ich mich mit Julia schnell versöhnt habe.