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Schlafparalyse. Kein Papierkorb mehr. Erster Tag mit meiner Freundin. Zähne putzen mal ganz anders.

9. Oktober 2024.

Es ist 2:44 Uhr. Ich bin aufgewacht, vermutlich weil es sehr heiß war. Ich habe das Fenster aufgemacht. Wenn man wissen will, was man in Sachen Feng Shui alles falsch machen kann, sollte man sich das Zimmer meiner kleinen Schwester anschauen, in dem ich gerade übernachte, während sie im Urlaub ist. Das Bett steht genau im Luftzug zwischen Fenster und Tür, und zwei große Spiegel sind direkt auf mich im Bett gerichtet.

Ich kann nicht wirklich einschlafen. Ich befinde mich wie im Halbschlaf. Ich höre das Klimpern von Besteck. Plötzlich werde ich wie gelähmt, und es fühlt sich an, als würde sich jemand schweres auf mich, auf die Decke drauf legen und mich erdrücken wollen. Ich bekomme Angst. Mir wird bewusst, dass ich gerade eine Schlafparalyse erlebe und mich deshalb nicht bewegen kann. Ich beruhige mich, denn ich weiß, dass sie gleich vergeht.

Ein Dutzend Sekunden später. Geschafft. Ich kann mich wieder bewegen. Es ist 5:42 Uhr.

Ich habe noch im Bett gelegen und bin zur Weckerzeit um 8:00 Uhr aufgestanden. Den Wecker hatte ich gestellt, weil ich heute zurückfahre und mich mit meiner Freundin (girlfriend!🤯) Julia treffe.

Ich fühle mich überhaupt nicht ausgeschlafen. Beim Schlucken habe ich leicht Halsschmerzen. Und wenn ich mich im Spiegel anschaue, sehe ich Augenringe, die gestern noch nicht so ausgeprägt waren. Das sind Anzeichen dafür, dass meine Ernährungsweise in Borsum, der Schlaf und wahrscheinlich der Ort an sich, mich krank machen. Wenn ich sage, der Ort macht mich krank, meine ich das weniger esoterisch. Der Ort induziert einfach wieder die alten, schlechten Gewohnheiten, die mich früher krank gemacht haben, wie z.B. zu viel snacken, zu lange am Laptop sitzen, ständig schwarzen Tee trinken (immerhin keinen Kaffee), und gar nicht rausgehen zu wollen. Manchmal kommt es mir so vor, als würde ich, je länger ich hier bleibe, immer mehr in mein altes Ich zurückfallen. Daher darf ich mich hier nicht zu lange aufhalten. Außerdem habe ich, seitdem ich hier bin, gar keine Supplemente eingenommen, außer Vitamin D. Das könnte auch eine Rolle spielen.

Um 9:00 Uhr bin ich wieder nach Hildesheim gefahren. Auch heute ist das Wetter grau und regnerisch. Zu Hause habe ich direkt meine Supplemente eingenommen und einen Termin für die Zeugenvernehmung wegen der Flyer-Geschichte bei der Polizei gemacht. Mir war gar nicht bewusst, dass Zora Hildesheim nicht nur Flyer an der Schuhstraße über mich verteilt hat, sondern auch in anderen Straßen. Oh je… 🙁 Gesuch als wäre ich ein Verbrecher

Als ich die Waschmaschinentür geöffnet habe, kam mir der gleiche Plastikgeruch entgegen wie beim ausgeschalteten Kühlschrank, den ich bereits verkauft habe. Ich finde es eklig, denn das zeigt, dass Plastikpartikel in der Waschmaschine in die Luft übergehen, und ich sie deshalb riechen kann. Ich sollte die Waschmaschine also so selten wie möglich benutzen.

Ich verschenke außerdem den Papiermülleimer. Der passt leider nicht in den Küchenschrank. Also habe ich mir gedacht, ihn komplett loszuwerden, um einen Ansporn zu haben, weniger Papiermüll zu produzieren. Den Papiermüll, der bei mir entsteht, entsorge ich dann beim Rausgehen direkt in der blauen Tonne. Leben ohne Papierkorb

Nach einem kurzen Aufenthalt im Espresso House bin ich zu meiner Freundin gegangen. Es fühlt sich noch etwas ungewöhnlich an, Julia jetzt als meine Freundin zu bezeichnen. Morgenlaffee trinken

Nach dem regnerischen Wetter war meine Haut durch das Barfußgehen aufgeweicht, wodurch Fremdkörper leichter in die Fußsohle eindringen können. So auch dieses Mal: Eine kleine, durchsichtige Glasscherbe hatte sich in meine Fußsohle gebohrt und Schmerzen verursacht. Mit Julias Pinzette habe ich die Glasscherbe herausgeholt, und die Schmerzen waren sofort weg. Das ist bereits die zweite Glasscherbe innerhalb eines halben Jahres Barfußlaufens.

Wir haben den ganzen Tag zusammen verbracht. Wir haben über ein wichtiges Thema, nämlich über das Verzeihen, geredet. Darauf sind wir von meinen Träumen über Sex mit Eltern gekommen. Wir haben uns gefragt, was solche Träume psychologisch bedeuten könnten. Ich habe nämlich vor längerer Zeit vom Sex mit meiner Mutter geträumt. Ich würde das so interpretieren, dass ich von meiner Beziehung mit der Mutter erdrückt wurde. Sie hat mich zu sehr bemuttert.

Zum Abend hin hat jeder von uns Bilder gezeichnet. Julia hat uns beim Essen mit den Händen gezeichnet. Ich und meine Freundin essen mit Händen

Mein Werk zeigt uns nackt draußen in der Natur. Mit Bergen und Jurten im Hintergrund - unsere Community. (Mein Penis ist nicht maßstabgetreu gezeichnet). Ich und meine Freundin nackt

Wir haben drei Kurzfilme geschaut. Einer davon hieß „Kingdom“. Julia wollte ihn mir unbedingt zeigen, weil sie der Meinung war, dass er mir gefallen würde. Und das hat er auch.

Vor dem Schlafengehen haben wir Hunger bekommen und eine Pizza gegessen. Die Salami-Scheiben hat alle Julia bekommen.

Wir haben anschließend Zähne auf eine ganz neue Weise geputzt, von der ich noch nie in meinem Leben gehört habe: Mit einem feinen Baumwolltuch. Ein Stück Stoff wird auf den Zeigefinger aufgesetzt und damit jeder Zahn geputzt - ohne Zahnpasta. Die Zähne fühlen sich danach sehr glatt an. Danach kommt die Zahnseide. Ich nutze zwar selbst keine Zahnpasta, aber immerhin eine Zahnbürste. Deshalb bin ich noch skeptisch, werde aber die Methode auf jeden Fall nochmal ausprobieren.

Wir haben außerdem auf dem Bett die Zähne geputzt, ohne die Hilfe eines Spiegels. Diese Gewohnheit wollte ich vor längerer Zeit etablieren, um unabhängiger von einem Spiegel zu sein. Heute könnte der Zeitpunkt sein, wo ich diese Gewohnheit wirklich durchziehe.