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Der Valentinstag

14. Februar 2015. Am nächsten Tag fuhr ich zu ihr nach Hause, mit einem Blumenstrauß und dem Brief in der Hand. Ihr Vater machte die Haustür auf. Nach meiner Bitte rief er Jana.

»Jana, lass uns doch wenigstens gut miteinander umgehen, ich möchte Dich nicht aus meinem Leben streichen, weil Du mir viel bedeutest. Lass uns doch bitte wenigstens wie zwei vernünftige Menschen miteinander umgehen. Ich habe Dir nichts Böses getan, Du mir auch nicht. Ich verstehe Deine plötzliche Abneigung nicht«, sagte ich zu ihr als sie an der Tür ankam.

»Das ist für dich«, fuhr ich fort und übergab ihr meinen Brief und den Blumenstrauß.

Sie nahm sie an, nur um die Blumen auf den Boden fallen zu lassen und den Brief vor meinen Augen zu zerreißen. Es war schmerzhaft, eine derartige Reaktion von einem Menschen zu erfahren, den ich vom ganzen Herzen liebte. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass all meine Bemühungen und Versuche, sie in meinem Leben zu halten, zwecklos waren. Sie war ein Mädchen, welches sich durch Worte und Gefühle nicht überzeugen ließ. Trotzdem tauten ihre eingefrorenen Tränen auf und sie antwortete weinerlich: »Nein, geh jetzt!«.

Im wahrsten Sinne des Wortes spürte ich mein Herz brechen – es tat so weh in meiner Brust. Ich wandte mich von ihr ab, drehte mich um und ging fort. Für immer.

Zuhause machte ich den Song Love of my life von Queen an. Der Schmerz an diesem Tag steckte wie ein Dolch in meiner Brust. Es fühlte sich höllisch an, von einer Person verlassen zu werden, die ich von ganzem Herzen liebte. Es war ganz allein mein Fehler. Mein aufdringliches Verhalten ihr gegenüber führte zum Bruch der Beziehung und meine ständige Verlustangst verfolgte und demotivierte mich im Alltag. Unsere Liebe hätte langsam wie eine Blume gedeihen können, wenn ich geduldig gewesen wäre. Doch diese Einsicht kam erst nach der Trennung – viel zu spät.

Die Wochen nach dem Valentinstag hatte ich starken Liebeskummer. Das Zocken lenkte mich zwar etwas ab, aber sobald ich ins Bett ging und wieder an Jana dachte, musste ich heulen. Ich vermisste sie so sehr. Doch alles, was von der schönen Zeit mit Jana übrigblieb, war ein herausgerissenes Blatt Papier mit ihrem Namen drauf und eine gehäkelte Mütze, die mir in den kalten Wintertagen Wärme schenkte.


Zukünftiges Learning aus der Zeit mit Jana: Ich sollte nicht so impulsiv am Anfang einer Beziehung reagieren und etwas geduldiger sein. Ich sollte auch mein Verhalten in einer Beziehung mehr überdenken, Fehler identifizieren und sie nicht wiederholen.