Nackt schlafen mit Ohrstöpseln. Sena’s Choice Café. Ernst-Ehrlicher-Park. Thega Film Café. Fakten über Zucker. Rasen statt Bänke.

22. September 2024.

Guten Morgen! Ich bin gegen 9:00 Uhr das letzte Mal aufgewacht. Die Nacht war etwas seltsam, weil ich bestimmt fünf oder sechs Mal kurz aufgewacht und dann wieder eingeschlafen bin. Dabei hatte ich immer wieder kurze Träume. Aus dem Buch „Guter Schlaf“ weiß ich, dass Träume gut sind, da sie nur in der REM-Phase auftreten, also der Endphase eines Schlafzyklus. Das bedeutet, dass ich mehrere Schlafzyklen durchlaufen habe. Dennoch fühle ich mich nur durchschnittlich ausgeruht. Das ständige Aufwachen in der Nacht fand ich nervig.

Ob die Ohrstöpsel funktioniert haben, kann ich nicht wirklich beurteilen. Jedenfalls war es leise, als ich aufgewacht bin. In den letzten Tagen bin ich oft früh morgens wegen der Geräusche von Autos aufgewacht, was wahrscheinlich der Grund für mein Erwachen war. Als ich die Ohrstöpsel herausgenommen und mit meinem kleinen Finger ins Ohr gefasst habe, habe ich bemerkt, dass es dort sehr feucht war. Ich denke, es ist keine gute Idee, die Ohrstöpsel dauerhaft zu benutzen. Ich werde sie vielleicht noch ein paar Mal ausprobieren, aber wahrscheinlich nicht langfristig einsetzen.

Das Nacktschlafen fand ich hingegen sehr angenehm. Eine Veränderung habe ich sofort bemerkt: Ich fühle mich im Intimbereich, vor allem an den Hoden und in den Leisten, deutlich weniger verschwitzt. Deshalb werde ich das Nacktschlafen heute Nacht erneut ausprobieren. 👍

Allerdings bin ich mir beim Chillen im Bett unsicher geworden, ob ich komplett auf ungefärbte Kleidung umsteigen soll. Ungefärbte Kleidung ist meist sehr hell, und Flecken sind darauf viel schneller sichtbar als auf dunkler Kleidung. Ich hätte Bedenken, mich auf Rasen oder einen Stein zu setzen, weil ich wüsste, dass meine helle Kleidung dadurch schnell schmutzig werden könnte. Deshalb werde ich zunächst nur die Unterhose auf naturfarbene, unbehandelte Materialien umstellen. Über den Rest meiner Kleidung muss ich noch weiter nachdenken.

Ein riesiger Flohmarkt, der sich entlang der gesamten Bernwardstraße, Almsstraße bis zur Schuhstraße erstreckt. Laut Google ist das der erste große Flohmarkt in Hildesheim. Es ist zwar ganz interessant, sich das mal anzusehen, aber die Vorstellung, so viel Trödel zu besitzen, ist für einen Minimalisten wie mich ein absoluter Albtraum. So viele Dinge, die man nicht braucht. Nur die Bücher erregen ab und zu mein Interesse, aber leider sind es meist nur Romane.

„Vsjàkuju Hujnú prodajút“, sagte ein cooler Typ mit einer Sonnenbrille auf Russisch, der mit einem anderen Mann an mir vorbeiging.

Da gebe ich ihm Recht. 😄

Ich habe mich im Espresso House hingesetzt und gelesen, als Mascha und Tobi vorbeikamen. Die beiden werden wohl bald umziehen und einen großen Garten haben, in dem sie Gemüse und Kräuter anpflanzen wollen. Da würde ich gern mithelfen und dabei auch etwas dazulernen.

Als ich das Espresso House verließ, war die Stadt komplett voll und laut. Überall roch es nach den verschiedensten, leckeren Speisen, die mich fast dazu verführten, etwas zu kaufen. Doch ich widerstand der Versuchung.

Eigentlich wollte ich mir das Café Viva anschauen, aber es existiert nicht mehr. Stattdessen ist dort nun ein Café namens „Sena's Choice“. Hier gibt es richtig leckere Kuchen, Mandelmilch, und es ist sogar sonntags geöffnet. Es gibt auch schattige Plätze direkt am Wasser, aber die waren leider besetzt. Also habe ich mich an einem sonnigen Platz niedergelassen.

Der Cappuccino, den ich mit Mandelmilch bestellt habe, hat allerdings noch Luft nach oben. Ich merke das, da ich in meinem Leben schon unzählige Cappuccinos in den unterschiedlichsten Cafés getrunken habe. Der hat mir nicht so gut gefallen. Der Kokoskuchen war allerdings köstlich!

Ich sitze da und spüre gleichzeitig eine tiefe Dankbarkeit und Zufriedenheit in mir. Menschen, die ich nicht kenne, lächeln mich an und begrüßen mich. Ich grüße sie zurück und fühle eine starke Verbundenheit mit der Umgebung und den Gästen um mich herum.

Direkt neben dem Café, am Kalenberger Graben, habe ich einen weiteren Bücherschrank entdeckt. Dort habe ich mein fertig gelesenes Buch über den Stoizismus hineingestellt.

Anschließend bin ich durch den Ernst-Ehrlicher-Park spaziert, der an der St. Godehard Kirche liegt. Früher baute hier das Benediktinerkloster Wein an. Heute lädt der Park zum Picknicken und Spazieren ein, auch wenn der Picknickbereich gerade wegen Verschönerungen gesperrt ist.

Schließlich bin ich entlang eines Feldwegs an der Renatastraße geschlendert und habe den Weg am Ende an der Annenstraße verlassen.

Auf dem Weg zur Steingrube an der Augustastraße habe ich mehrere Schachteln entdeckt, in denen Sachen zum Verschenken lagen. In einer davon waren Zeitschriften, und in einer Ausgabe ging es um Zucker – die habe ich gleich mitgenommen, um sie zu lesen.

In der Nähe der Steingrube gibt es auch das Eiscafé Viano. Ich hätte gern dort ein Eis gegessen, aber nachdem ich die Zeitschrift über Zucker entdeckt habe, habe ich mir das lieber erspart.

Ich habe mich auf dem Rasen bei der Steingrube niedergelassen und die Zeitschrift über Zucker gelesen. Als ich in meinen Körper hineinspürte, bemerkte ich keinen Hunger, obwohl ich dachte, dass es Zeit wäre zu essen. Warum sollte ich also jetzt essen, nur weil es die „übliche Zeit“ dafür ist? Vielleicht sollte ich mehr auf meinen Körper hören und nur dann essen, wenn ich wirklich Hunger verspüre, anstatt aus reiner Gewohnheit. Dieses intuitive Essen könnte meinem Darm wahrscheinlich gut tun, anstatt sich starr an vorgegebene Essenszeiten zu halten, nur weil es die meisten Menschen so tun.

Es ist lustig, wie der Hunger (oder eher der Appetit) doch unerwartet kommt! Als ich am Thega Film Café vorbeiging, roch ich plötzlich leckeres angebratenes Gemüse. Ich war noch nie in diesem Café. Ich bin da reingegangen, um auf die Toilette zu gehen, rausgegangen und wurde wieder von dem leckeren Essengeruch verführt, habe mich draußen hingesetzt und einen richtig leckeren veganen Flammkuchen gegessen.

So viel zum zweiwöchigen glutenfreien Experiment… Aber na ja, ich habe meinen Glutenkonsum schon drastisch reduziert, und ich merke den positiven Effekt – bis jetzt keine Rötungen auf der Kopfhaut. 😍 und ich habe schon seit ungefähr zwei Wochen meine Haare nicht gewaschen, und erstaunlicherweise werden sie gar nicht fettig. Es impliziert, dass auch meine übermäßige Talgproduktion zurückgegangen ist. 🤔

Danach bin ich wieder in die Innenstadt gegangen, die immer noch voller Menschen war. Ich habe eine weitere Runde über den Flohmarkt gedreht und mich schließlich auf dem Marienfriedhof niedergelassen. Eigentlich wollte ich mich auf eine leere Bank setzen. Doch dann fiel mir die antioxidative Erdung ein, und ich habe mich stattdessen ohne Unterlage direkt auf den Rasen gesetzt. Ich weiß, dass das einige gesundheitliche Vorteile hat. Deswegen will ich mir angewöhnen, immer wenn ich im Park bin, nicht auf einer Bank zu sitzen, sondern direkt auf dem Rasen – am besten ohne Unterlage.

Ich habe aus der mitgenommenen Zeitschrift etwas Neues über Zucker gelernt, das ich nicht wusste:

• Unsere Vorfahren im 19. Jahrhundert haben pro Jahr 1 Gramm Zucker verzehrt, heute sind es etwa 35 Kilogramm. Echt jetzt? Oder ist es ein Tippfehler? 😮
• Im Gehirn werden die gleichen Hirnareale bei Zuckerkonsum aktiviert wie bei Kokain.
• Der Taillen-Umfang geteilt durch den Hüft-Umfang ergibt den Quotienten der individuellen Fettverteilung (THV). Zu viel Fett ergibt sich bei einem Quotienten von 0,94 bei Männern. Dieser Wert sollte nicht überschritten werden. Mein Wert liegt bei 0,84.
• Es gibt nicht nur Diabetes Typ 1 und 2, sondern auch Typ 3 und Typ 4.

Ich wollte noch ein bisschen weiter Sonne tanken und habe den Tag auf dem Nordfriedhof neben dem luxuriösen Grab der Familie Beste beendet.

Während ich hier sitze und über die Darmgesundheit in Dr. Strunz’ Buch lese, merke ich, dass ich ein Unwohlsein im Bauch bekomme. Wahrscheinlich kommt das durch das Essen des glutenhaltigen Flammkuchens.

Zu Hause. Ich habe mir eine zehnminütige Meditation angehört und bin dadurch sehr entspannt geworden. Es fühlt sich an, als würde ich gleich einschlafen. Es ist 21:00 Uhr. Ich habe das Handy weggelegt und es nicht mehr angerührt. Gute Nacht!