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Neustädter Wochenmarkt. Führerschein ist da. Wochenmärkte statt Supermärkte. Meine Vorleserin und Therapeutin. Mit Julia bei Pans Kitchen und ReSales. Monobraue.

21. September 2024.

Guten Morgen! Es ist ein wenig seltsam, seitdem ich das neue Magnesium-Supplement einnehme, zuckt mein rechtes Augenlid leicht, manchmal ganz unmerklich, so wie jetzt.

Heute bin ich zu einem anderen Wochenmarkt geschlendert, nicht zu dem am Rathaus, sondern zum Neustädter Markt, wo es auch regionale Produkte in Bio-Qualität geben soll. Mal schauen, ob das stimmt. Dort kann man immer mittwochs und samstags bis 13:00 Uhr einkaufen.

Dieser Markt ist deutlich größer, und tatsächlich gibt es hier regionale Bio-Produkte – gar nicht schlecht! Ich habe auch einige Sachen gefunden, die zum halben Preis angeboten wurden. Einen richtig gut aussehenden Brokkoli habe ich für nur einen Euro gekauft. Neustädter Wochenmarkt Hildesheim

Hier auf dem Wochenmarkt kann man definitiv sehr günstig unverpackte Produkte bekommen. Außerdem habe ich den Stand der „Rollenden Bühne“ gesehen und den Kaffeeverkäufer, der mir freundlich zugewunken hat.

Ich lese: Kaffee aus echter Handarbeit – von Hand geröstet. Da wurde ich neugierig, wie der standardmäßige Cappuccino dort schmeckt. Dreielf Rösthandwerk heißt der Stand. Ich bestellte mir also einen Cappuccino, doch bevor ich reagieren konnte, hat er den Cappuccino jedoch in einen Pappbecher gegossen. Mist, ich dachte, er würde mir einen normalen Becher geben, so wie bei den anderen Menschen, die am Brunnen sitzen und aus richtigem Geschirr trinken. Dreielf Rösthandwerk Hildesheim

Ich habe mich ebenfalls an den großen Brunnen gesetzt, wo auch andere junge Leute saßen, und den Cappuccino probiert. Der ist ganz schön stark!

Die Atmosphäre auf dem Wochenmarkt ist unvergleichlich im Vergleich zu einem Supermarkt. Es ist draußen, das Wasser im Brunnen plätschert, die Kirchglocken der St. Lamberti Kirche läuten, die Sonne scheint. Kinder spielen, Menschen sitzen auf dem Boden, essen und trinken. Man kommt nicht nur zum Einkaufen her, sondern auch, um anderen Menschen zu begegnen und die Atmosphäre der Verbundenheit zu genießen.

Aus Neugier habe ich dann den Brief aufgemacht, der in der Postfiliale hinterlassen wurde, weil er nicht zugestellt werden konnte. Wow, mein Führerschein ist da! 😍 Führerschein per Brief bekommen

Nach diesem wunderschönen Start in den Tag auf dem Wochenmarkt bin ich zur Stadtbibliothek gegangen, um auf Julia zu warten, mit der ich mich heute treffe. Sie wundert sich, warum ich überhaupt Bücher kaufe, anstatt eine Mitgliedschaft bei der Stadtbibliothek zu beantragen, um viel günstiger Bücher auszuleihen. Da hat sie nicht ganz unrecht.

Auf dem Weg zur Stadtbibliothek habe ich mir vorgenommen, Obst und Gemüse nicht im Supermarkt zu kaufen, sondern auf Wochenmärkten oder zumindest bei den türkischen Märkten hier in Hildesheim, wo man Obst und Gemüse komplett unverpackt bekommt.

Was ich an einem Wochenmarkt besonders mag, ist, dass man auch Einzelstücke kaufen kann – einen Apfel, eine Kartoffel, eine Zwiebel, eine Möhre oder ein Ei. Das ist bei verpackten Produkten im Supermarkt nicht möglich. Durch den Einkauf auf dem Wochenmarkt unterstütze ich lokale Landwirte und Händler. Außerdem kann ich die Verkäufer direkt fragen, woher ihre Ware stammt. Je näher der Produktionsort, desto frischer die Ware. Also: Wochenmarkt statt Supermarkt heißt ab heute für mich.

In der Stadtbibliothek musste ich nicht lange auf Julia warten. Sie hat sich ein Buch ausgeliehen, und dann sind wir zur Steingrube geschlendert. Eigentlich hatten wir uns verabredet, um in einem Café zu sitzen und uns gegenseitig etwas vorzulesen. Doch Julia hat sich nicht getraut und stattdessen vorgeschlagen, lieber in der Steingrube zu picknicken und dort zu lesen. Steingrube Picknicken in Hildesheim

Julia hat mir von der Personifizierung von Problemen erzählt. Dabei stellt man sich ein bestimmtes Problem als eine Person vor, der man bestimmte Eigenschaften zuschreibt, und beschreibt, wie man diese Person wahrnimmt. Das haben wir direkt ausprobiert. Sie hat sich eine „Hildegard“ für ihre Probleme ausgedacht. Ich dagegen habe mich von einer realen Person, Matilda, inspirieren lassen und sie als Stellvertreterin für meine Schuppenprobleme genutzt. Matilda streut mir unberechenbar Salz auf den Kopf, was ich richtig nervig finde.

Durch die Personifizierung dieses Schuppenproblems bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich ihre Art einfach akzeptieren sollte. Ich habe das Gefühl, dass Matilda merkt, dass ich sie nicht akzeptiere, und deswegen in Stressreaktionen verfällt, die sich zum Beispiel durch das Salzstreuen auf meinen Kopf äußern. Wenn ich Matilda jedoch akzeptieren und so annehmen würde, wie sie ist, würde sie weniger in Stress verfallen und hoffentlich auch weniger Salz auf meinen Kopf streuen. Übertragen auf mein Schuppenproblem bedeutet das, dass ich es nicht bekämpfen, sondern akzeptieren sollte. Das würde auf jeden Fall die Belastung reduzieren, die ich damit habe.

Das Gemüse, das Julia zum Picknick mitgebracht hatte, hat mich nicht wirklich satt gemacht. Also habe ich nach unserer Personifizierung der Probleme vorgeschlagen, etwas essen zu gehen. Ich habe angeboten, diesmal zu zahlen, da Julia uns das letzte Mal eingeladen hatte. Julia hatte nicht viel Hunger und wollte nur einen Kakao trinken, während ich ziemlich hungrig war.

Wir haben uns bei Pans Kitchen hingesetzt, wo ich mir eine große Bowl bestellt habe, während Julia mir etwas aus einem Buch vorgelesen hat. Pans Kitchen Hildesheim

Es ging um das Lösen von Problemen mithilfe einer erfundenen Geschichte. Nach der theoretischen Einführung und einem Beispiel hat sie sich schließlich getraut, spontan eine eigene Geschichte zu erfinden, in der sie ihr Problem löst.

Danach sind wir noch zu ReSales gegangen, einem Second-Hand-Laden in der Innenstadt. Julia suchte nach einem Pullover, während ich nach einer naturfarbenen Leinenunterhose Ausschau hielt. 😅 Stattdessen hat Julia aber etwas anderes für mich entdeckt. ReSales - Second Hand Laden in Hildesheim

Gegen 16 Uhr haben wir uns verabschiedet. Ich habe mich anschließend ins Espresso House gesetzt und entspannt weiter in dem Buch „Guter Schlaf“ gelesen. Espresso House in der Arneken Galerie in Hildesheim

Ich habe mir bei DM (leider mit Plastikverpackung) Ohrstöpsel gekauft, da mich frühmorgens die ganzen Autogeräusche und das Hupen nerven. Dadurch wache ich unnötigerweise früher auf, also will ich die Ohrstöpsel mal ausprobieren, um zu sehen, ob ich dadurch besser schlafe.

Zu Hause habe ich die Reste von gestern gegessen und dabei einen Podcast über Biohacking gehört. Dabei kam mir oft der Gedanke, mein Bett zu erden. Aber das ist leider nicht so einfach, denn die Erdung kann mir mehr schaden als nützen, wenn in dem Raum, in dem ich schlafe, künstliche elektromagnetische Felder vorhanden sind. Als Physiker weiß ich nämlich, dass diese elektromagnetischen Felder einen AC-Induktionsstrom in meinem Körper erzeugen, und dieser ist leider nicht so gesund fürs Herz. Das ist auch einer der Gründe, warum in der Beschreibung der Erdungsmatten steht, dass sie nicht für Personen mit Herzschrittmacher geeignet sind. Sollte ich mir zur Abschirmung der Felder vielleicht Alufolie besorgen? Ich musste grinsen, als ich mich mit einem Aluhut und barfuß durch die Stadt schlendernd vorstellte. 😄

Im Badezimmer habe ich mein Gesicht betrachtet und war kurz davor, die Härchen zwischen meinen Augenbrauen mit der Schere zu kürzen. Doch ich habe es nicht gemacht. Heute in der Bibliothek habe ich ein Bild von Frida Kahlo gesehen, der berühmten mexikanischen Malerin. Sie hatte ebenfalls eine Monobraue, und bei ihr sieht es verdammt gut aus. Außerdem habe ich heute mit Julia über die Akzeptanz des eigenen Körpers und über sogenannte "Problemzonen" gesprochen. Also beschließe ich jetzt wirklich, meine Monobraue zu behalten (das habe ich schon einmal versucht, die Haare aber dann abrasiert, weil ich mich in bestimmten Situationen, insbesondere im Umgang mit Frauen, nicht getraut habe, eine Monobraue zu tragen).

Ich habe vergeblich nach T-Shirts aus 100% Leinen oder Hanf gegoogelt und mich dabei gefragt: Warum muss ich eigentlich typische westliche Kleidung tragen? Warum nicht mal etwas aus einem anderen Land ausprobieren oder gar aus einer anderen Zeit? 🧐

Ich stecke die beiden Silikonohrstöpsel in die Ohren, die die Geräusche um 24 dB dämpfen – also nicht vollständig eliminieren, sondern nur reduzieren.

Ich versuche vergeblich einzuschlafen. Ich wälze mich im Bett hin und her und kann nicht wirklich einschlafen. Ab und zu greife ich zum Handy, suche nach nachhaltiger Kleidung oder lese, ob es möglich ist, ganz ohne Unterhose zu leben. So stoße ich auf das Thema „nackt schlafen“ und entscheide mich, es diese Nacht auszuprobieren.

Ich lege das Handy weg, ziehe die Unterhose aus und versuche erneut einzuschlafen. Es fühlt sich etwas ungewöhnlich an, ohne Unterhose zu liegen.

Es ist schon nach 23:30 Uhr. Ich sollte in Zukunft lieber keinen Matcha Latte mehr so spät trinken. Ich bin mir sicher, dass das Koffein mich wachhält. Noch schlafe ich nicht, aber langsam werde ich müder und müder... zzZ.

Ich bin heute dankbar für:

  • Für meine Erkenntnis, dass es viel schöner ist, auf dem Wochenmarkt statt im Supermarkt einzukaufen.
  • Für die Zeit, die mir Julia geschenkt hat. Für unsere gemeinsame Zeit.