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27. August 2024: Universität Hildesheim. Erste reale Schaltwagen-Fahrstunde.

27. August 2024: Um 8:00 Uhr morgens klingelt mein Handy. Meine Mutter ruft an, weinend, und sagt, dass ihr Handy nicht mehr funktioniert. Sie möchte, dass ich vorbeikomme und ihr helfe. Noch halb im Schlaf und widerwillig stimme ich zu und nehme den nächsten Bus nach Borsum.

Nachdem ich Mama geholfen habe, ihren Apple-Account wiederherzustellen, bin ich zurückgefahren. Ich kann es nicht fassen, dass sie wieder bei Julien war und sich von ihm schlagen ließ. Es macht mich so wütend, dass sie das immer wieder tut. Sie schadet ihrem eigenen Leben und gibt Julien Hoffnung, dass sie zu ihm zurückkehrt, obwohl sie es wahrscheinlich nicht tun wird. Sein Leben wird dadurch auch nur zu einer Liebesqual. Beide leiden statt loszulassen.

Ich habe ein günstiges Ein-Personen-Zelt für das Festival bestellt, da Joachims Zelt zu groß für mich ist.

Nach einer Abkühlung mit einem Iced Latte bin ich zum Universitätsgelände in Hildesheim gefahren. Ich weiß nicht, ob sich die Studenten hier irgendwie verstecken, aber der Campus wirkt komplett wie ausgestorben. Kaum Menschen weit und breit. Universität Campus Hildesheim

Ich erinnere mich, dass ich hier schon einmal war, als ich Zweifel an meinem reinen Physikstudium hatte und in Hildesheim überlegte, auf Lehramt Physik zu studieren. Letztendlich habe ich mich aber dagegen entschieden.

Ich habe mich in der Universitätsbibliothek als externer Nutzer angemeldet und sie ein wenig erkundet. Vereinzelt sitzen Leute und lernen, aber im Vergleich zu Hannover sind es sehr wenige. Universitätsbibliothek Hildesheim

Ich bin auch in die Physik-Abteilung gegangen, habe dort einige bekannte Bücher entdeckt und überlege, ob ich jetzt öfter in die Bibliothek gehen und Physikbücher lesen soll. Das Gute ist, dass ich mit der Linie 4 direkt von zu Hause bis zur Bibliothek und zurück fahren kann.

Zu Hause habe ich gegessen, mich frisch gemacht und gehe jetzt zu meiner ersten realen Fahrstunde mit dem Schaltwagen. Ich bin gespannt, ob die Simulator-Stunden etwas gebracht haben.

Einige Fahrstunden später… Meine erste Schaltwagen-Fahrstunde

Ich muss sagen, ich war froh, nach diesen beiden Stunden im Schaltwagen wieder auf Automatik-Auto umzusteigen. Ich habe so stark geschwitzt, als wäre ich in der Sauna gewesen. Es war sehr gewöhnungsbedürftig, vor allem weil sich die Bremse und das Schalten bei dem Auto, das ich heute gefahren bin, komplett anders anfühlen als im Simulator. Aber ja, ich habe es geschafft. Im Gegensatz dazu fahre ich mit Automatik schon sehr sicher.

Ich glaube, das wichtigste Learning, das ich heute hatte, ist, dass ich an der Ampel, wenn das Auto beim Stehen nach hinten rollt, die Bremse beim Anfahren gedrückt halten muss. Das war mir vorher nicht so wirklich bewusst, aber heute habe ich es für immer gelernt, weil ich fast mit dem Heck dem Fahrer hinter mir reingefahren wäre, der sehr dicht aufgefahren war.

Nach der Fahrstunde habe ich mir zur Beruhigung erst einmal eine Kugel Bananeneis vom Eiscafé Venezia Da Leart gegönnt. Eiscafé Venezia Da Leart Hildesheim

Dann habe ich noch bei Penny in der Nordstadt Zutaten für einen Salat eingekauft.

Ich habe an der gegenüberliegenden Kasse eine hübsche Blondine entdeckt, die mir gefallen hat, weil ihre Beine behaart waren. Ich wollte sie nach dem Bezahlen ansprechen. Also warte ich vor dem Laden direkt am Eingang auf sie. Sie kommt raus und biegt direkt hinter die Ecke. Ich hole sie ein. Doch ein Mann an der Ecke wartend, war etwas schneller. Sie küssen sich, schauen mich daneben stehend an und gehen mit Pringles wahrscheinlich nach Hause. Ich drehe mich um (wahrscheinlich mit rotem Gesicht) und gehe zu Rossmann, um noch Waschmittel zu kaufen, damit ich meine Wäsche „vernünftig“ waschen kann (damit sie „gut“ riecht, wie ein Ottonormalwaschmittelverbraucher sagen würde), bevor ich zum Festival fahre.

Ich habe mir auch einen Schreibblock zugelegt, weil ich mein Handy während des Festivals komplett ausschalten möchte und analog mein Tagebuch weiterschreiben kann. Es wird ein Festival-Wochenende komplett ohne digitale Geräte.

Beim Kochen (eher erhitzen, da rohveganer Salat): Ich muss sagen, die Leguano Classics gefallen mir doch nicht so wirklich, nachdem ich sie längere Zeit getragen habe, und zwar aus einem einzigen Grund: Zumindest wenn man sie ohne Socken trägt, fangen meine Füße im Sommer richtig an zu stinken, und auch die Schuhe nehmen diesen Geruch an. Das bedeutet, dass man sie sehr oft waschen muss. Aber bei 30°C zu waschen reicht gar nicht aus, weil der Geruch immer noch da bleibt. Man muss sie erst bei 60°C waschen, um den Geruch einigermaßen loszuwerden, aber selbst dann bleibt er noch leicht vorhanden. Abgesehen von dem Geruch finde ich sie jedoch super.

Meinen Bauch vollgeschlagen, auf dem Bett sitzend: Tschüss, meine alte Semesterkarte der Leibniz Universität, die mich seit 2015 begleitet hat. Die Semesterkarte, die ich in der Tasche mit mir trug, als ich Jule kennenlernte. Es ist Zeit, dich loszulassen, denn in die Conti-Bibliothek in Hannover werde ich nicht mehr gehen. Hab sie zerschnitten und weggeschmissen. Leibniz Universität Semesterkarte