Überraschende Begegnung. Putzlappen von 5 auf 3 reduziert. Zero Waste Schreibzeug? Zero Waste Erste-Hilfe-Set? Zero Waste Schuhe? Wurmkiste kennengelernt
Überraschende Begegnung. Putzlappen von 5 auf 3 reduziert. Zero Waste Schreibzeug? Zero Waste Erste-Hilfe-Set? Zero Waste Schuhe? Wurmkiste kennengelernt
17. September 2024. Guten Morgen! Ich liege im Bett, schaue aus dem Fenster und merke, wie der Sommer vergeht – die grauen, kalten Tage nehmen zu. Diesen Winter werde ich fleißig Vitamin D einnehmen.
Ich war heute wirklich überrascht, als ich meine E-Mails gecheckt habe. Julia hat mir geschrieben, dass sie ihr Drehzeug für Zigaretten entsorgt hat und mit dem Rauchen aufhört. Das nenne ich mal eine richtig gute Nachricht! Woher wohl dieser plötzliche positive Umschwung kommt? 👍
Nach meinem morgendlichen Proteinshake und der Einnahme von Vitamin E, C sowie Kalzium mit Vitamin D habe ich mir meine Putzlappen angeschaut. Bisher habe ich immer nur drei zum Saubermachen der Wohnung benutzt: einen roten Lappen für die Toilette und die Duschemaille, einen blauen für die Waschbecken und Armaturen, und einen grünen zum Trocken- oder Staubwischen. Mit diesen drei komme ich sehr gut zurecht und brauche keine fünf. Die beiden anderen neuen Lappen bringe ich zu Mama – vielleicht kann sie sie gebrauchen. 😄
Außerdem ist heute mein gekauftes Sprühdeo leer gegangen, und ich habe beschlossen, mir kein neues mehr zu kaufen. Stattdessen werde ich ein Zero-Waste-Deo herstellen – oder zumindest fast Zero-Waste, da ich ätherisches Öl benutze, das in einer Glasflasche verpackt ist. Eigentlich komme ich auch ohne Deo gut zurecht; es ist für mich nur dann relevant, wenn ich auf Dates gehe oder Frauen begegne, die erwarten, dass man Deo benutzt, weil das gesellschaftlich so üblich ist.
Ich finde es übrigens cool, dass Julia kein Deo benutzt. Das erleichtert mir die Entscheidung, auch keines zu verwenden, wenn wir uns treffen. Das wird sicherlich meinem Hautmikrobiom unter den Achseln guttun. Sich dort einfach nur mit Wasser zu waschen, reicht vollkommen aus, und das Zero-Waste-Deo werde ich nur für besondere Anlässe oder in sehr schwitzigen Situationen benutzen.
Mir ist auch aufgefallen, dass ein Erste-Hilfe-Set viel Restmüll erzeugt, wenn ich es benutze. Da habe ich noch viele Fragezeichen, wie ich das in Richtung Zero Waste umgestalten könnte. Hast du eine Idee?
Und dann habe ich noch die Barfußschuhe „Leguano Classics“. Sie bestehen aus Polyamid und anderen Kunststoffen. Das bedeutet, dass sie auch nicht Zero Waste sind. Wenn ich sie irgendwann entsorgen muss, landen sie vermutlich im Restmüll, den ich aber in jedem Fall vermeiden will. Darüber muss ich mir ebenfalls noch Gedanken machen.
Ich bin durch die Stadt geschlendert und wie immer im Espresso House gelandet. Dort habe ich mir einen Pumpkin Latte bestellt – etwas, das ich noch nie probiert habe. Er enthält Kardamom, Anis und Kürbissirup und schmeckt überraschend gut und exotisch. Dennoch hat mir der gestrige Matcha Latte besser gefallen.
Beim analogen Notizenmachen ist mir bewusst geworden, dass die Minenfüllung, die ich bisher benutzt habe, nicht Zero Waste ist, da sie aus Plastik besteht. Sie ist jetzt leer. Jetzt frage ich mich, wie man analog und umweltfreundlich schreiben kann. Ein Bleistift wäre eine Option, aber dann bräuchte ich noch einen Anspitzer. Der müsste wiederum biologisch abbaubar oder zumindest aus recyclebarem Material sein. Oder vielleicht ein Druckbleistift? 🤔
Danach war ich im Unverpacktladen „Grammliebe“ und habe verpackungsfrei eingekauft. Ich habe mir eine Nussmischung gegönnt und mit Beate ein wenig gequatscht. Sie hat mir von der Wurmkiste erzählt, die ich bisher nicht kannte. Sie nutzt sie, um ihren Biomüll zu kompostieren – das fand ich total spannend, denn ich will eines Tages meinen Biomüll nicht entsorgen sondern zu braunem Gold (Erde) selbst verwandeln.
Ach ja, und Beate hat auch über Julia gesprochen und wo wir uns kennengelernt haben. Klatsch und Tratsch vom Feinsten, total süß! 😄
Ich habe Beate auch gefragt, ob man bei ihr Olivenöl oder Leinöl unverpackt kaufen kann. Leider bietet sie nur Sonnenblumenöl an. Sie hat mir aber den Tipp gegeben, mal bei „Wein Kusch“ vorbeizuschauen, denn dort könnte es Öle zum Nachfüllen geben. Was ich an diesem Unverpacktladen besonders mag, ist, dass man immer etwas dazulernt und klüger rausgeht, als man reingekommen ist. 😄
Leider habe ich bei „Wein Kusch“ weder Leinöl noch Olivenöl zum Nachfüllen gefunden. Früher gab es in Hildesheim den Laden „vomFass“, aber der hat dieses Jahr geschlossen. Jetzt bleibt mir wohl nur, nach Hannover zu fahren, um dort nachfüllbares Lein- oder Olivenöl zu bekommen. Diese Reise bin ich bereit anzutreten, um Zero Waste in meinem Leben voranzubringen. Mit dem Deutschlandticket ist es kein großes Problem.
In der Stadtbibliothek habe ich weiter über den Stoizismus gelesen. Ich habe zwei wichtige Punkte mitgenommen, die ich in mein Leben integrieren will:
- Es ist okay, nicht zu jedem Thema eine Meinung zu haben. Das ist keine Schwäche oder ein Zeichen von mangelnder Intelligenz. Im Gegenteil, es reduziert die Wahrscheinlichkeit, Unsinn über ein bestimmtes Thema zu erzählen.
- Man sollte sich nicht von der Anerkennung anderer Menschen abhängig machen. Es ist viel sinnvoller, sich selbst die Anerkennung zu geben.
Danach wollte ich nach Borsum fahren, denn es gibt veganen Borschtsch! 😍 Allerdings ohne Mama, da sie heute zu Julien fährt. Ich hoffe, dass alles gut läuft und sie mal mit richtig guter Laune von ihm zurückkommt.
Auf dem Weg zum Bahnhof war ich positiv überrascht: Eine brünette Frau neben einem Fahrrad schaute mich an und lächelte.
Ich gehe auf sie zu, wir lächeln uns weiter ununterbrochen an.
„Julia, ich hätte nicht erwartet, dich hier zu treffen“, sagte ich erfreut und gleichzeitig überrascht sie in der Innenstadt anzutreffen.
„Ich wollte mir etwas kaufen. Ich habe ja gestern vier Dinge entsorgt“, erwiderte sie, und meinte damit ihr Rauchzeug.
Wir haben uns direkt nebenan in der Paxino Manufaktur hingesetzt und über alles geredet. Die Sonne ist aus den Wolken herausgekommen, sodass ich meinen Pulli ausziehen musste. ☀️
Julia hat mir einen Kakao mit Mandelmilch und einen Snack spendiert (Paniermehl ist mit Gluten, aber ich gönne es mir jetzt ohne ein schlechtes Gewissen zu haben). Sie hat sich auch einen Kakao mit Kokosmilch geholt. Wir haben gegenseitig unsere Getränke probiert. Ich mochte den Kakao mit Mandelmilch lieber, weil er weniger süß war. Julia mochte allerdings beide nicht besonders gern.
Wir haben über ihre Freundin gesprochen, die sie heute besucht, über Stoizismus, über die Jurte, in der Julia eines Tages leben möchte, über ihre Entscheidung, mit dem Rauchen aufzuhören, und warum sie vor einigen Monaten überhaupt damit angefangen hat, über ihre Vorliebe fürs Raufen und andere Dinge. Sie fand es richtig cool, nach langer Zeit mal wieder in einem Café zu sitzen und zu plaudern. Ich fand es auch toll, mit ihr dort zu sein. Sonst bin ich ja immer allein in Cafés unterwegs.
Julia hat mir den Nussladen „Nazar Kuruyemis“ an der Bahnhofsallee empfohlen. Dort könnte ich unverpackt Knabberzeug wie Nüsse kaufen. Den schaue ich mir demnächst mal an.
„Alles passiert so, wie es passieren muss. Ich habe immer im Nachhinein festgestellt, dass es gut war, dass es passiert ist.“, sagte ich als wir darüber geredet haben, dass meine Mitbewohner der letzten WG mir den Mietvertrag gekündigt haben.
Sie hat mich daraufhin unerwartet am linken Unterarm gekniffen und gefragt, welchen Sinn das wohl hätte.
„Au, vielleicht um mich ins Hier und Jetzt zu bringen?“, antwortete ich und spürte einen allmählich abklingenden Schmerz an der Kneifstelle.
Nach dem spontanen Kakaokränzchen mit Julia bin ich nach Borsum gefahren.
Mir ist übrigens aufgefallen, dass ich, seitdem ich in der neuen Wohnung ohne festen DSL-Anschluss wohne, gar keine YouTube-Videos mehr anschaue, wie ich das früher gemacht habe. Stattdessen bin ich auf Podcasts umgestiegen. Das ist deutlich entspannter, weil ich nur meine akustische Wahrnehmung beanspruchen muss und nicht zusätzlich die visuelle. Doch der größte Vorteil daran, keine YouTube-Videos mehr zu schauen, ist, dass ich nicht mehr den Clickbait-Videovorschlägen ausgesetzt bin. Eine tolle Änderung, die ich mir immer vorgenommen habe und mir erst jetzt bewusst wurde, dass ich sie endlich umgesetzt habe!
Beim Borscht-Essen ist mir etwas aufgefallen. Ich habe mir die Stelle, an der Julia mich gekniffen hatte, angeschaut, und dort waren feine Hautschüppchen, als wäre die Haut sehr trocken. Ich habe mich gefragt, ob das normal ist, und ein wenig recherchiert. Es stellte sich heraus, dass es daran liegt, dass ich zu wenig getrunken habe. Also hatte auch dieses Kneifen einen Sinn: Es hat mich daran erinnert, dass ich mehr Wasser trinken sollte. Also liebe Julia: Auch dieses Kneifen passierte nicht ohne Grund. 😉
Ich habe außerdem weiter an meiner Website im Backend gearbeitet, am Laptop meiner Mutter. Ich habe ein Custom-Menu-Links-Modul deinstalliert, die Books im Footer gelöscht, einige Twig-Dateien entfernt und CSS für Tagebucheintrag-Highlights hinzugefügt, damit ich wichtige Tagebucheinträge markieren kann.
Am Abend bin ich mit dem Bus wieder nach Hause gefahren. Zu Hause habe ich etwas gegessen, meine Supplemente eingenommen und einen Podcast von Dr. Matthias Riedl angehört. Mir ist aufgefallen, dass ich abends, wie auch gestern, Sodbrennen bekomme. Das tritt ungefähr 10 Minuten später nach der Einnahme einer Eisen-Brausetablette auf. Ab morgen werde ich lieber nur die Hälfte der Brausetablette nehmen. In diesem Sinne: Schlaf gut! 🙏