Über Darmsanierung. Flohsamenschalen. Erstes Mal Ölziehen. Unverpackte / glutenfreie Produkte in Hildesheim suchen. Transeuropa 2024 (Sonic Interventions). Erstaunliches Kompliment in der Old Inn.
Über Darmsanierung. Flohsamenschalen. Erstes Mal Ölziehen. Unverpackte / glutenfreie Produkte in Hildesheim suchen. Transeuropa 2024 (Sonic Interventions). Erstaunliches Kompliment in der Old Inn.
13. September 2024. Guten Morgen! 😘
Nahrungsergänzungsmittel scheinen zu wirken. Ich fühle mich nach dem Aufwachen ausgeglichener. Ich verliere mich weniger in Gedanken und habe deutlich weniger Stimmungsschwankungen im Laufe des Tages. Scheinbar habe ich tatsächlich einen Nährstoffmangel, der mit der Psyche zusammenhängt. Drück mir die Daumen, dass durch diese Nährstoffzufuhr auch mein kreisrunder Haarausfall am Hinterkopf verschwindet. Ich mache täglich ein Foto davon, kann aber noch nicht beurteilen, ob die Haare dort wachsen oder nicht, weil sie immer unterschiedlich liegen und es dadurch täuschend echt aussieht, als würden sie wachsen. Oder liegt die Verbesserung meiner Stimmung vielleicht am Weglassen von glutenhaltigen Produkten? 🤔
Ich habe einen Podcast über Darmsanierung gehört. Dabei geht es darum, die Darmschleimhaut und die Tight Junctions (Zuständig für die Darmdurchlässigkeit) zu heilen sowie ein vielfältiges Darmmikrobiom aufzubauen.
Bevor man den Darm saniert, sollte die Ernährung umgestellt werden: Zucker und Alkohol reizen den Darm und sollten dauerhaft weggelassen werden. Denn es bringt nichts, den Darm zu sanieren, nur um ihn anschließend wieder zu schädigen. Eine zweiwöchige Darmkur hat also keinen Effekt, wenn man danach die gleichen schädlichen Essgewohnheiten beibehält wie zuvor. Zu viel Weizen (Brot und Nudeln) sowie alternative Süßstoffe wirken sich negativ auf den Darm und das Mikrobiom aus. (Süßstoffe benutze ich ohnehin nicht, und Weizen lasse ich jetzt zumindest für zwei Wochen weg.) Auch zu schnelles Essen schadet dem Darm. Der Speichel hat für die Verdauung zwei wichtige Funktionen: Erstens spaltet er langkettige Kohlenhydrate, um sie im Darm besser verdaulich zu machen. Zweitens verflüssigt er den Nahrungsbrei zusätzlich, um die Verdauung zu erleichtern.
Langsames Essen entlastet den Darm enorm (an diesem Punkt muss ich auf jeden Fall noch arbeiten). Bewusstes Essen ist wichtig, um den Geschmack wahrzunehmen und dem Darm das Signal zu geben, welche Verdauungsenzyme er produzieren soll.
Snacken schadet ebenfalls dem Darm, da er dann keine Möglichkeit hat, sich zu regenerieren. Auch Stress setzt dem Darm deutlich zu, denn über die Darm-Hirn-Achse ist die Psyche mit dem Darm verbunden, und beide beeinflussen sich gegenseitig. Scheiß Psyche, scheiß Darm.
Schlaf und Bewegung sollte man ebenfalls nicht außer Acht lassen, um die positiven Effekte der Darmsanierung dauerhaft aufrechtzuerhalten. Letzteres, die Bewegung, lässt sich gut nach dem Essen integrieren, indem man einen Spaziergang macht, der die Darmperistaltik anregt und somit die Verdauung verbessert.
Auch das Mundmikrobiom ist mit dem Darmmikrobiom gekoppelt und darf nicht vernachlässigt werden. Hier ist das Ölziehen hilfreich.
Mit diesen Gewohnheitsumstellungen bereitet man den Darm auf eine Sanierung vor.
Man könnte ein Abführmittel wie Bittersalz oder Glaubersalz einnehmen, um den Darm von Resten zu reinigen. Wichtig ist, danach Elektrolyte zuzuführen, da der Körper durch das Abführmittel viele Elektrolyte verliert.
Glutamin, eine Aminosäure, die der Körper selbst herstellt, und Zink-L-Carnosin können während der Darmsanierung zusätzlich eingenommen werden, um die Tight Junctions im Darm effektiver zu reparieren.
Erst nach diesen Maßnahmen, also der dauerhaften Ernährungsumstellung und der Darmreinigung, können Probiotika und Präbiotika sinnvoll eingesetzt werden.
Ich bin in die Stadt gegangen, um ein paar Dinge zu besorgen, die ich für meine Darmsanierung brauche und ein paar Läden zu besuchen, um zu schauen, ob dort unverpackte Produkte gibt.
In der Bahnhofsapotheke wollte ich Glaubersalz oder Bittersalz kaufen, um meinen Darm zu reinigen, doch die Apothekerin hat mir davon abgeraten. Sie meinte, solche Abführmittel seien schädlich für den Darm, und ihre Kollegin berichtete, dass sie davon Blutungen bekommen habe. Diese Reizwirkung könne sogar dauerhaft bleiben. Ihrer Ansicht nach reinigt sich der Darm von allein, ohne solche Abführmittel. Sie hat mir so viel Angst eingejagt, dass ich mich dagegen entschieden habe und keine Abführmittel verwenden werde. Stattdessen hat sie mir drei schleimaufbauende Mittel empfohlen. Eines davon klang nach viel Chemie, aber Flohsamenschalen erschienen mir am natürlichsten, also habe ich diese für sieben Euro gekauft.
Dann zum Go Asia Laden: Hier ist leider fast alles in Plastik verpackt, nur Geschirr nicht. Auch einige Saucen sind in Glas erhältlich.
Bei dm an der Schuhstraße: In Glas verpackte Säfte, Aufstriche, Brühe, Honig und Marmeladen. Mehl ist in Papier verpackt, ebenso Natron.
Ich spaziere zur Knolle. Am Josephinum-Gymnasium kommen Jungendliche von der Seite: „Oh, guck mal, er geht auf Socken.“
Bei myKoffje wollte ich einen Zwischenstopp einlegen: Leider gibt es dort nur Hafermilch, also eine glutenhaltige pflanzliche Milch.
In der Knolle: Gemüse unverpackt. Heidelbeeren in Papier verpackt, Eisbergsalat unverpackt. Aleppo-Seife in etwas Papier verpackt, Nussmischungen und Nüsse unverpackt. Milch, Hafermilch, Schlagsahne und Buttermilch in Glas. Tee in Papier, Agavendicksaft in Glas, Wasser und Limonaden in Glas, verschiedene Öle in Glas, Nudeln in Papier, Kaffee in Papier.
Ich habe dort eine Nussmischung, Pilze, eine Knoblauchknolle und drei Bananen komplett unverpackt eingekauft. Die drei Bananen waren überreif und daher um die Hälfte reduziert. Alles in Bioqualität. Insgesamt hat mich das sieben Euro gekostet.
Die Verkäuferin, die mir die Unverpacktabteilung gezeigt hat, hat mir nach dem Bezahlen noch eine Kiwi geschenkt, die sonst weggeschmissen worden wäre. Sie sah noch gut aus, und da sie schon weich war, habe ich sie unterwegs ohne Löffel gegessen, indem ich sie herausgedrückt habe.
Die Knolle wird wahrscheinlich der Laden sein, in dem ich künftig unverpackt einkaufen werde, sobald der Unverpacktladen „Grammliebe“ im November schließt.
Im Euroshop: Edelstahlbecher, sehr viele Gläser, Teller und anderes Geschirr, Kerzen in Papier, Vorratsbehälter – alles sehr günstig.
In der Arneken-Galerie gibt es einen öffentlichen Bücherschrank.
Beim Backwerk wollte ich etwas glutenfreies trinken. Leider habe ich da nur echte Milch gefunden.
Beim Restaurant Übersee kann man täglich von 9 bis 13 Uhr frühstücken.
Am Angoulêmeplatz sehe ich, dass dort eine Bühne aufgebaut wird. Aus Neugier frage ich ein älteres Paar, das daneben steht. Heute Abend um 20 Uhr spielen Künstler, da gerade das Transeuropa-Festival in Hildesheim läuft. Dieses Festival mit europäischen Nachwuchskünstlern geht bis zum 15. September. Jetzt verstehe ich, warum ich junge Männer, die als Frauen oder sehr feminin gekleidet waren, an der Ampel an der Kaiserstraße zu asiatischer Musik tanzen sah. Sie sind Teil des Transeuropa-Festivals und bringen den Hildesheimer Einwohnern das Festival näher. Das Ziel dieses Festivals scheint es zu sein, die Bevölkerung über Queerfeindlichkeit, Rassismus und ähnliche Themen aufzuklären. Finde ich richtig cool.
Ich wollte mir das Café Piccolo in der Richthofenstraße anschauen, aber leider scheint es verlassen zu sein. Wahrscheinlich hat es wegen fehlender Kundschaft geschlossen.
Ich habe Flohsamenschalen eingenommen, und etwa 10 Minuten später fing mein Magen an zu brummen und sich zu bewegen.
Nach dem Kochen und Essen habe ich zum ersten Mal Ölziehen ausprobiert – mit einem Teelöffel Leinöl. Das wäre ein Alptraum für meinen Schwager, aber ich habe nichts gegen fischigen Geschmack. Früher, als ich noch Fleisch gegessen habe, liebte ich Lachs. 🤤
Das Ölziehen sollte man mindestens 10 Minuten lang machen, aber ich habe es nur 5 Minuten geschafft. Es hat sich so viel Speichel gebildet, dass es ziemlich unangenehm wurde und ich fast würgen musste. Das Ausgespuckte war eine gelb-weiße Mischung aus Öl und Speichel. Das Öl soll mein Zahnfleisch pflegen, und wenn man es morgens macht, wirkt es zudem entgiftend. Mit Kokosöl statt Leinöl würde es auch gegen Mundgeruch helfen – eine natürliche Alternative zu Mundspülungen aus der Drogerie, die oft bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten.
Ich habe nach dem Essen ein Nickerchen gemacht. Der vorherige Spaziergang durch die Stadt hat meine Beine sehr ermüdet. Auch das viele Essen – Berglinsen mit Zwiebeln und Pilzen – hat sicher zur Müdigkeit beigetragen. Nach dem Schläfchen hatte ich ein leichtes Sodbrennen und ein Völlegefühl im Magen, wahrscheinlich weil ich mich nach dem Essen nicht bewegt habe und mich dann hingelegt habe. Ich weiß jetzt, dass man nach dem Essen eigentlich spazieren gehen sollte und sich nicht hinlegen und schlafen sollte.
Gegen 19:00 Uhr, geht es wieder in die Stadt zum heutigen Konzert von 20 bis 22 Uhr am Angoulêmeplatz. Die Künstler heißen Sonic Interventions. Ich bin gespannt, was mich erwartet.
Als ich am Angoulêmeplatz angekommen bin, hatte ich noch eine halbe Stunde Zeit. Die rollende Bühne, ein Mini-Anhänger-Stand, hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Dort konnte man Kaffee kaufen. Ich habe mir einen entkoffeinierten bestellt und mich auf eine Bank daneben gesetzt. Meine Güte, schmeckt der Kaffee hier gut!
Beim Kaffeetrinken: Ein großer Mann fragt mich, warum ich nicht barfuß bin. Ich antwortete, dass es mir etwas zu kalt ist. Er kennt mich wohl nur barfuß.
Noch fünfzehn Minuten bis zum Anfang des Konzerts. Ich bin um den Block spazieren gegangen.
Zwei junge Typen gehen an mir vorbei. Einer sagt in einem coolen Slang: „Bro du hast keine Schuhe oder so“.
Mit etwas Verspätung hat das Konzert begonnen. Ich habe das ältere Paar wiedergetroffen. Wolfgang ist super nett und hat mir von den Woodlands und dem AWO-Gelände erzählt. Dort könnte ich ebenfalls etwas zum Tanzen finden.
Robert, ich nennen ihn auch, der Zigarettenbeauftragte, hat mir eine Zigarette gedreht.
„Schick sie alle zu mir“, sagte er mir als ich ihn davon erzählt habe, dass ich eben mehrmals nach einer Zigarette gefragt wurde.
Poco Loco hat mir beigebracht, zu jeder Musik zu tanzen. Ich habe meine Schuhe ausgezogen und getanzt, und es war gar nicht kalt. Durch die Bewegung wurden meine Füße gut durchblutet. Es war einfach toll draußen, barfuß zu tanzen!
Ich war so in Tanzstimmung und energiegeladen, aber leider war das Konzert bereits gegen 22 Uhr vorbei. Ich bin barfuß zur Old Inn gegangen und habe versucht, ohne Schuhe reinzukommen. Leider konnte ich die Türsteher nicht überzeugen. Also habe ich meine Barfußschuhe aus dem Rucksack geholt, und wurde schließlich reingelassen.
Ein paar Leute machen mich wie immer nach. „Du hast coole Moves!“
„Danke, du auch“, erwidere ich, „weil du mich nachmachst“, scherze ich.
Eine Gruppe aus drei Männern und einer Frau wollte unbedingt, dass ich mit denen tanze. Ich habe Nein gesagt, wollte lieber Street Fighter am Automaten spielen. Es war schließlich meine Erholungsphase.
Dann sehe ich einen Mann aus dem Raucherbereich, der mir zuwinkt. Ich mache ein Herz mit den Händen. Er macht ebenfalls ein Herz, und die Frau, die neben ihm stand, formt das Herz auch in meine Richtung. Die Frau zeigt mir dann eine Zigarette, als wollte sie mir etwas anbieten. Ich verstehe nicht und gehe zu den beiden. So habe ich Ralf und Kerstin kennengelernt.
Wir haben bis zur Schließung der Bar miteinander geredet (außer bei dem Lied „Everybody“ von den Backstreet Boys und „Angels“ von Robbie Williams, da musste ich kurz auf die Tanzfläche springen und unser Gespräch unterbrechen). Sie haben mir Zigaretten und Wasser ausgegeben. Die beiden sind so süß. Seit 10 Jahren verheiratet und haben eine witzige Kennenlerngeschichte. Die beiden sind super toll. Wie Ralf seine Frau ansieht… Ich bin neidisch auf die beiden. So eine Beziehung will ich auch.
„Wenn dein Herz voll für die Frau schlägt, dann kämpfe für sie, gib nicht auf“, sagte Ralf, nachdem ich gesagt habe, dass ich direkt aufgebe, wenn die Frau kein Interesse an mir zeigt.
Sie haben mir gesagt, ich soll das Tanzen zum Beruf machen und auf der Bühne stehen. „Du fühlst die Musik, man sieht es“, sagte Ralf. Sie haben mich mit Komplimenten überhäuft, ich könnte mit dem Tanzen viel Geld machen, sagten sie. Solche Komplimente habe ich noch nie bekommen. Ich habe sie dankend angenommen.
Dann kam noch Caro zu uns, wir haben einander gegenseitig kennengelernt. Sie hat mich ebenfalls mit Komplimenten bezüglich des Tanzens überhäuft. Ich bin sehr überrascht von ihrem Eindruck.
Gegen drei Uhr bin ich wieder nach Hause gegangen. Es war ein schöner Abend heute. Hab mir vor dem Schlafen einen runtergeholt, um müde zu werden (und dabei an Caro gedacht 🤫). Bis morgen! 😘