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Der Versuch zu Jana Kontakt aufzunehmen

Februar 2015. Draußen schneite es stark. Wie so oft in letzter Zeit blickte ich aus dem Fenster und dachte an Jana. Meine Mama kam in mein Zimmer und hatte wohl bemerkt, dass es mir nicht gut ging, obwohl ich versuchte, es vor ihr zu verstecken. Ich wusste, dass sie wahrscheinlich sagen würde, dass ich Jana endlich vergessen und mich besser auf das Studium konzentrieren sollte, damit ich beruflich erfolgreich würde. Das würde mich natürlich überhaupt nicht aufmuntern. Doch diesmal reagierte sie zu meinem Erstaunen ganz anders. Wir machten zusammen einen Spaziergang entlang der verschneiten Felder und sie versuchte wirklich, meine Gefühle zu verstehen. Nach dem Spaziergang ging es mir besser.

Als sie dann in den Spätdienst musste, setzte ich mich vors Fenster und genoss die Ruhe, die schneebedeckten Felder und die fallenden Flocken vor dem weißen Himmel. Ich fragte mich, was Jana gerade machte. Ich wollte so gerne ihre Stimme hören. Deshalb griff ich zum Handy, in der Hoffnung, sie zu erreichen. Die Mailbox ging an. Da es aussichtslos war, eine Nachricht zu hinterlassen, rief ich auf dem Festnetz an. Nach einigen Sekunden ging ihr Vater ans Telefon.

»Hallo, ich wollte nur kurz fragen, wie es Jana geht«,

»Ihr geht es gut«, entgegnete er gelassen.

Sie war zu Hause und beschäftigte sich mit den Bewerbungen für die Universitäten. Als ich auflegte, kam der Gedanke auf: Gott, bitte mach sie glücklich, befreie sie von der Last... Dabei sagte doch ihr Vater, dass es ihr gut ging. Ich war doch derjenige, der Liebeskummer hatte und verzweifelt versuchte, den Kontakt mit Jana aufrechtzuerhalten.

Jeden verdammten Tag ging ich die Bahnhofstreppe hinunter und hoffte, sie unten zu sehen. Sobald ich die letzte Stufe betrat, bekam ich einen Kloß im Hals. Jedes Mal schaute ich mich um, in der Hoffnung sie irgendwo zu sehen. Vergeblich.