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Staubsaugerroboter von Mama. Leptin-Resistenz. Polygam oder lieber polyamor?

15. Dezember 2023.

Heute bin ich um 8 Uhr aufgestanden und habe mit meiner Mama gefrühstückt. Danach fuhr ich mit dem erixx nach Hannover. Während der Fahrt überlegte ich, ob ich mit einer polyamoren oder polygamen Beziehung glücklicher wäre. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mit beiden Beziehungsformen glücklich sein könnte. Vielleicht sollte ich mir mehr Gedanken darüber machen und verschiedene Szenarien durchspielen, wie zum Beispiel: “Was, wenn in der Polyamorie die Frauen andere Männer kennenlernen wollen und dürfen? Wie würde ich damit umgehen?” Das sind berechtigte Fragen.

Ich denke, dass ich in einer monogamen Beziehung auf jeden Fall weniger auf einer emotionalen Achterbahnfahrt wäre. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass ich mich in einer monogamen Beziehung so wie mit Jule verhalten würde, also anderen Frauen hinterherschauen und das Verlangen nach Sex mit anderen Frauen haben könnte. Es könnte jedoch auch daran gelegen haben, dass unsere Beziehung nicht optimal war und ich in Jule nie so wirklich verliebt war wie zum Beispiel in Mara. Ich kann mir vorstellen, dass eine gut aussehende Frau, mit der ich perfekt auf einer Wellenlänge bin, meine Triebe besänftigen könnte und ich nicht das Verlangen hätte, anderen Frauen hinterherzuschauen. Ich würde sie schlichtweg ignorieren, weil mein “Diamant” (meine Frau) mit ihrem Glanz alle anderen Steinchen überstrahlen würde.

Nach der Zugfahrt ging ich in die HanoMacke und nahm mir einen Filterkaffee mit extra viel Hafermilch, um das Koffein zu verdünnen. Vor der HanoMacke standen nur Männer, und ich sah auch die Labradorfrau wieder. Ansonsten war keine Frau in Sicht, die das Feuer in mir entfacht hätte.

In der Straßenbahn zum Kröpcke begegnete ich zwei Mädels, die im Gothic-Stil gekleidet waren. Eine von ihnen, die leicht mein Interesse weckte, hatte ein weiß-pudrig-geschminktes Gesicht und eine schwarze Handtasche in Form eines Sargs. Sie stiegen beim Steintor aus, und ich hörte das Wort “Weihnachtsmarkt”. Vielleicht wollten sie dorthin? Ich fuhr weiter und dachte: Wenn ich sie gleich auf dem Weihnachtsmarkt sehe, werde ich sie ansprechen. Wenn nicht, dann hält das Schicksal etwas anderes für mich bereit.

Auf dem Weihnachtsmarkt waren zur Mittagszeit hauptsächlich Rentner und Schüler unterwegs. Ich begegnete ihr nicht noch einmal. Mama schrieb mir, dass Mascha und Tobi mich um 15 Uhr in Hildesheim abholen würden. Also machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof, nahm die S4 und fuhr nach Hildesheim.

Neben mir im Vierersitz setzte sich eine blonde Frau mit einer erdbeermilchfarbenen Jacke, einem Rucksack und einem riesigen Koffer. Sie trug eine schwarze Strumpfhose und einen schwarzen Rock. Mit weißen Kopfhörern in den Ohren lächelte sie mich an, als sie sich hinsetzte. Ihre großen, runden, goldfarbenen Ohrringe und ihr Zopf fielen mir sofort auf. Sie sah hübsch aus, aber irgendwie auch langweilig, da sie die ganze Zeit auf ihrem Handy mit einer rotfarbenen Hülle herumtippte.

Naja, ich war nicht besser, denn ich schrieb einen Tagebucheintrag auf meinem Laptop. Als ein Mann vorbeiging, trafen sich unsere Blicke erneut und sie lächelte mich wieder an. Doch es sprang kein Funke über. Ihre Normalität und ihr gewöhnliches Lächeln reichten nicht aus, um mich dazu zu bewegen, sie anzusprechen. So verzweifelt bin ich dann doch nicht.

Um 15 Uhr wurde ich von Mascha und Tobi abgeholt. Danach gab es Kaffee und Kuchen. Mama hat einen Sparplan und einen NP-Gutschein geschenkt bekommen. Anschließend habe ich den neuen Staubsauger-Roboter eingerichtet, den Mama “Robert” genannt hat. Am Abend streifte Robert durch die Wohnung und saugte Staub. Mama sagte immer wieder: “Oh, bednenkij” (“Oh, der Arme”), als er ständig gegen das Bein eines Küchenstuhls stieß.

Während ich in Lauris Bett das Buch “Why We Eat (Too Much)” las, lernte ich, dass Leptin-Resistenz durch zu viel Insulin und Entzündungsmarker im Blut entsteht. Wenn das Gehirn das Leptin aufgrund dieser Resistenz nicht erkennt, funktioniert unser “Fettdepot-Detektor” nicht richtig. Dies führt dazu, dass wir mehr essen und fettleibig werden.


Stuhlgang: 9:45 (fest)
Essen: Um 9 Uhr begann mein Tag mit einem Frühstück aus drei Toasts, belegt mit verschiedenen veganen Ersatzprodukten sowie Paprika, Gurke, Möhre und Tomate. Gegen 12 Uhr gönnte ich mir zwei Marzipankugeln als kleinen Snack. Um 13 Uhr genoss ich eine Tasse Kaffee mit Hafermilch. Am Nachmittag, um 16 Uhr, gab es vegane Kuchen und Kekse zusammen mit Lupinenkaffee. Zum Abendessen um 20:30 Uhr bereitete ich eine Reissuppe mit Rosenkohl, Tofu und Kartoffeln zu.
Körperliches Empfinden: Gut (morgens). Nach der 20:30 Mahlzeit: Voll, müde und musste mich erstmal hinlegen.
Stimmung: Okay
Körperliche Veränderungen: Heute Morgen war der Nebel in meiner Sicht weniger geworden. Am Abend, als ich in den Spiegel schaute, bemerkte ich jedoch fettige Schuppen auf meinem Kopf. Vor ein paar Tagen sah meine Kopfhaut noch gesund aus. Mögliche Ursachen könnten sein: zu viel Zucker in Form von leeren Kohlenhydraten wie Brot mit Käse, Kaffee, käsige Calzone oder vielleicht auch das Baden.