WIEDERGEBURT .
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LEBEN:
Ein Traum von Jule. Codos Coffee und Kino in Hildesheim. Bad und Flur fertig. Bumble wieder gelöscht.
16. August 2024. Ich hatte einen Traum. Ich habe von Jule geträumt, die mit einem recht jungen Mann zusammenwohnte. Durch eine Anzeige habe ich sie entdeckt und durfte dort mit einziehen. Anscheinend hatten sie in der Wohnung noch keine Matratzen, also habe ich ihnen geholfen, diese mit dem Zug zu transportieren.
Ich bin zu dieser Wohnung gegangen, die Treppe hinauf, hineingegangen, habe meine schwarzen Winterschuhe ausgezogen und „Hallo“ gerufen. Dann kam Jule aus dem Bad, sagte ebenfalls „Hallo“, aber ziemlich kühl, ohne mich wirklich zu begrüßen oder anzuschauen, und ging dann irgendwie weiter in ein anderes Zimmer.
Später war ich irgendwie in einer Küche, an die ich mich nicht genau erinnern kann, aber ich habe auf einem Laptop gesehen, dass Jule eine Verwarnung vom Vermieter bekommen hat. Das könnte zu Konflikten zwischen uns führen, habe ich im Traum gedacht.
Ich habe mir die Wohnanzeige genau angeschaut. Dort hatte Jule so etwas geschrieben wie: „Mein Mann, der mich belogen hat und gesagt hat, er sei eine 6,5 von 10, dabei ist er eine 9 von 10.“ Auf dem Laptop habe ich auch ein Bild entdeckt, das nur einen Bizeps zeigt, der auf einem Bett liegt, ohne dass der restliche Körper zu sehen ist—wahrscheinlich von Jules neuem Freund.
Nach dem Aufstehen war ich beim Jobcenter. Allerdings war Herr Lange nicht anwesend. Also habe ich sein Gehalt um 10 % gekürzt und bin dann weggegangen. Nein, Spaß. Er war nicht da, aber er hatte versucht, mich zu erreichen. Ich habe es scheinbar nicht bemerkt. Jedenfalls wurde der Termin verschoben.
Dann bin ich barfuß zu HAWK (wie spricht man das Wort aus? Wie Axt auf Englisch?) spaziert, weil ich dort in der Gegend noch nie war. Sieht gar nicht so spektakulär aus dort. Nur ein paar stehende Fakultäten habe ich gesehen.
Ich bin weiter entlang der Sedanstraße zu einem Café namens Codos geschlendert. Ich kannte Codos nur aus Hannover. Hier gibt’s das Café wohl auch.
Ich habe mich draußen an eine recht befahrene Straße gesetzt und einen Iced Latte getrunken. Drinnen ist es okay, aber draußen muss ich sagen, ist die Location nicht so gut, wenn man direkt an der Straße sitzt. Und ein kleiner Iced Latte für 4,80 Euro ist schon recht teuer, im Vergleich zum Espresso House, zum Beispiel, wo man für 5 Euro ein richtig großes Glas bekommt.
An der Allee an der Sedanstraße habe ich mich kurz hingesetzt und die Umgebung auf mich wirken lassen. Ich habe mir dann die Karte in der Nähe angeschaut und dabei den Neustädter Markt entdeckt. Also bin ich dorthin geschlendert. Dort habe ich eine weitere Kirche entdeckt, St. Lamberti. Das mag ich an Hildesheim, denn die Stadt hat wirklich schöne Kirchen.
Anschließend bin ich kurz nach Borsum gefahren, um den Badezimmerspiegel und die Girlanden abzuholen, die ich bestellt hatte. Meine Mutter kam kurz danach zurück und war nicht gut gelaunt. Sie war wieder bei Julien. Es ist immer das Gleiche. Sie kehrt immer wieder zu einem Mann zurück, der sie beleidigt und schlägt. Aber ich sage dazu nichts mehr. Das muss sie selbst verstehen.
Zu Hause habe ich den Badezimmerspiegel angebracht. Damit ist das Bad nun fertig. Ich finde es sieht jetzt gut aus.
Die Girlanden im Flur habe ich natürlich auch aufgehängt. Sind etwas viele, so dass der Flur fast wie ein Dschungel aussieht. Ich mag das Grünzeug. Der Flur ist jetzt auch fertig. Bleibt nur noch die Küche.
Eigentlich hätte ich mich heute mit Mala getroffen, aber sie hatte sehr viel Stress und fragte mich, ob ich böse wäre, wenn sie absagen würde. Ich sagte ihr, dass es kein Problem sei, und dass sie sich erholen solle. Wir können uns ein anderes Mal treffen.
Stattdessen bin ich in die Stadt gegangen. Unterwegs habe ich Jassi getroffen, die mich begrüßt hat, obwohl sie sich nach dem Kennenlernen am 11. Juli 2024 sich nie gemeldet hat (wahrscheinlich fand sie mein Tagebuch abschreckend). Ich bin nicht stehen geblieben, sondern habe sie nur kurz zurückgegrüßt und bin dann weitergegangen. Eine Sache aus meinem Beziehungsleben gelernt: Niemandem hinterherlaufen und auch keine Spielchen spielen.
Beim Thega Filmpalast habe ich mir ein Ticket gekauft. Der Liebesfilm heißt „Nur noch ein einziges Mal“. Leider gab es heute keine anderen Filme, die mich interessiert haben. Da ich noch etwas mehr als eine halbe Stunde Zeit hatte, habe ich mich hinter dem Kino bei der Steingrube auf die Wiese gesetzt und dort ein bisschen entspannt.
Mit einem kleinen Popcorn und einer Pepsi ging es dann ab in den Kinosaal.
Ich finde es richtig cool, dass es mittlerweile wiederverwendbare Becher mit Strohhalm gibt. Die gebe ich nach dem Film einfach zurück, sie werden gewaschen und wiederverwendet. Das könnten sie auch mit den Popcornverpackungen machen.
Ich war einer der wenigen Männer im Kinosaal, der hauptsächlich von Frauen besucht war—kein Wunder. Die paar Männer, die da waren, wurden wahrscheinlich von ihren Freundinnen zu einem typischen „Frauenfilm“ mitgeschleppt. Ich saß direkt am Rand, und rechts neben mir saßen zwei Freundinnen.
Auf dem Rückweg nach Hause, durch das deutlich lebendigere Hildesheim an einem Freitagabend, nahm ich den Geruch von Alkohol wahr und sah die alkoholisierten Menschen auf den Bänken. Dabei dachte ich über den Film nach.
Ich weiß nicht, ob es nur eine Einbildung ist, aber ich sehe Parallelen zwischen meiner aktuellen Lebenssituation und dem Film. Meine Mutter, die von ihrem Freund geschlagen wird und ihn trotzdem nicht verlassen kann, weil sie ihn liebt. Eine rothaarige Frau im Film, die von ihrem Mann schwanger wird, ein Kind bekommt und sich dann von ihm scheiden lässt. Später kommt ein anderer Mann in ihr Leben und nimmt sie und ihr Kind bei sich auf.
Irgendwie hat mich der Film dazu bewogen, Bumble wieder zu löschen. Das habe ich zu Hause auch getan.