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11. August 2024: Date mit Mala. Kondome gekauft. Geht’s bald zur Sache?

11. August 2024. Meine Mutter wollte, dass ich ihr Geld leihe, weil sie festgestellt hat, dass sie am Montag ihren Aufenthaltstitel verlängern muss. Ich habe gesagt, dass ich das Geld nicht verwenden kann, da es eigentlich für andere Dinge vorgesehen ist. Ich habe ihr vorgeschlagen, vielleicht Tobi zu fragen, ob er ihr Geld leihen kann, denn er und Mascha haben deutlich mehr Geld als ich. Auch wenn ich meine Mutter gerne unterstützen würde, kann ich es mir momentan nicht leisten, über meine finanziellen Möglichkeiten hinaus Geld auszugeben. Es gibt eine Grenze. Aber das versteht meine Mutter nicht und war deswegen sauer auf mich.

Ich habe sie darauf angesprochen, warum sie Farben zum Streichen des Wohnzimmers für über 100 € gekauft hat, obwohl sie wusste, dass sie am Montag den Aufenthaltstitel verlängern muss. Sie sah mich an und sagte, dass sie sich nicht auf mich verlassen kann. Es ärgert mich sehr, dass sie nicht lernt, ein finanzielles Polster zu haben, und stattdessen ihr gesamtes Geld so schnell wie möglich ausgibt. Vielleicht ist es gut, dass ich ihr dieses Mal nichts leihe. Vielleicht lernt sie auf diese Weise, ein kleines finanzielles Polster aufzubauen.

Ich wollte in die Wohnung fahren und die Steckdose anschließen, die ich gestern noch nicht angeschlossen hatte. Es war kaum möglich, ohne meine Mutter wegzufahren, ohne sie in eine dramatische Stimmung zu versetzen. Sie hat eine übertriebene Angst, dass mir etwas passiert, wenn ich allein an den Steckdosen herumtüftle. Also habe ich einen 24/7-Elektriker-Service angerufen. Am Telefon wurde mir gesagt, dass er in 30 bis maximal 60 Minuten da sein würde. Den Bus zu nehmen und rechtzeitig anzukommen, hätte ich nicht geschafft. Deshalb hat meine Mutter mich in die Wohnung gebracht und ist dann in Richtung Steinhuder Meer gefahren. Sie bat mich, sie anzurufen, wenn der Elektriker fertig ist. Ich war einverstanden.

Während ich in der Wohnung auf den Elektriker wartete, beseitigte ich an den Fußleisten und auf dem Boden einige kleine Farbkleckser vom Streichen der Wände. Das Schlafzimmer ist fast fertig. Es fehlen nur noch ein paar Körbe für die Wäsche. Ansonsten bleibt das Schlafzimmer minimalistisch eingerichtet. Es kommt nichts mehr hinein.

Als ich mir mein eigenes Parfüm mischen wollte und die Schachteln mit den ätherischen Ölen öffnete, war ich komplett aus der Fassung. Egal, an welchem ätherischen Öl ich roch – ob Rosmarin, Minze oder Orange – ich konnte überhaupt keinen Geruch wahrnehmen. Auch mein Geschmackssinn, der heute Morgen beim Frühstück fehlte, ist immer noch nicht zurückgekehrt. Ansonsten fühle ich mich, abgesehen von einer leicht verstopften Nase, gut. Scheiße, ich hoffe, das geht bald weg. Ich muss auf jeden Fall gleich duschen, um sicherzustellen, dass ich gut rieche, denn vielleicht habe ich heute ein Date mit Mala in einem Café.

Ich habe sie über Bumble kennengelernt; sie schreibt Romane und rezensiert Bücher. Ein Schriftsteller zu sein, ist eigentlich auch mein Traum, und vielleicht kann ich von ihr einiges lernen. Und wer weiß, vielleicht landen wir sogar in meinem bereits aufgebauten Bett? Mittlerweile ist es sehr gemütlich im Schlafzimmer. Mein Schlafzimmer

Ich habe meine Eier im Bad getrimmt und mir gedacht, was für ein Arschloch ich eigentlich bin. Meine Mutter hat mir geholfen die Wohnung zu renovieren, ist mit mir immer zu den Möbelläden gefahren und hat mich immer unterstützt und ich kann ja diese fucking 150€ nicht leihen…. ich habe meine Meinung geändert und werde das doch tun.

Da Mala noch mit ihren Mitbewohnern wandern geht, hab ich noch Zeit zum Laden zu gehen und ein paar Süßigkeiten und Kondome zu besorgen…

Ich gehe aus der Wohnung raus und höre im Hintergrund wie das Mera Luna Festival abgeht.

Draußen war es sehr warm. Nach dem Rossmann-Einkauf habe ich mir noch eine Kugel Eis in der Sorte Orange-Cola geholt, während ich auf dem Weg nach Hause war. Als ich ins Treppenhaus ging, hörte ich jemanden Klavier spielen. Ich blieb stehen und lauschte dem Künstler oder der Künstlerin, wie er oder sie die Musik aus Star Wars spielte, nämlich "Across the Stars" – das Stück über Anakin und Padmé. Musik im Treppenhaus

Ich habe Mala das Espresso House vorgeschlagen, weil dort eine Klimaanlage gibt. Mala hat gesagt, dass sie um 17:00 Uhr dort sein wird. Ich habe sie gefragt, ob es okay wäre, wenn ich barfuß erscheine. Sie hatte nichts dagegen, also habe ich mich angezogen (war vorher nur in Boxershorts) und mich barfuß auf den Weg gemacht.

Als ich das Espresso House betrat, sah ich sie schon an der Theke. Sie hatte sich bereits ein Getränk bestellt.

Sie bemerkte mich. Und winkte zu. Wir begrüßten uns mit einem „Hi“ ohne eine Umarmung. Ich bestellte mir einen veganen Erdbeer-Frappino. Sie hat sich schon nen kalten Chai Latte bestellt.

Nach unserem Aufenthalt im Espresso House sind wir spazieren gegangen. Sie hat mir ein bisschen die Stadt gezeigt. Wir sind durch den Aquarium-Tunnel gegangen, am Theater vorbeigekommen und schließlich zur Steingrube, wo wir uns im Park auf dem Gras niedergelassen haben. Unser anfangs oberflächliches Gespräch wurde immer tiefer und erreichte seinen intensivsten Punkt, als wir auf der Wiese saßen.

Eine Geschichte von ihr hat sich so stark in meinem Kopf eingeprägt und mich so erregt, dass ich während unseres Dates, als wir auf dem Rasen saßen und Menschen um uns herum waren, eine Erektion bekam. Sie fand das witzig.

Es war ein schönes Date, weil ich (fast) so sein konnte wie ich bin, nämlich ein richtiger Spinner.

Sie erinnerte mich so stark an Mara – ihr rotes Haar, die blauen Augen, die Sommersprossen im Gesicht, die Lachfältchen an den Augen und ihre Mimik. Es waren schöne Dinge, die ich in Mara geliebt habe und die ich nun in Mala wiedererkannte.

Während wir auf der Wiese saßen, hat mein Handy die ganze Zeit geklingelt, aber ich habe es ignoriert. Ich wusste schon, wer das war – sicher meine Mutter. Ich ging nicht ran, denn ich hatte ihr bereits versprochen, dass ich keine Elektroarbeiten in der Wohnung machen und stattdessen in die Stadt gehen würde. Ich hatte ihr auch gesagt, dass ich wahrscheinlich nicht erreichbar sein würde.

Nach dem Date schaute ich auf mein Handy. Zehn verpasste Anrufe von meiner Mutter. Eine E-Mail von Tobi mit der Bitte, dass ich mich melde, wenn ich das lese.

„Oh mein Gott,“ dachte ich, „sie hat schon Tobi in diese Dramatik involviert.“ Ich rief sie zurück. Heulend am Telefon fragte sie mich, wo ich sei. Das hat mich wirklich getriggert.

Ich sagte ihr erneut, dass ich in der Stadt gewesen sei und, wie versprochen, nichts an der Elektrik gemacht habe.

„Bist du allein?“, fragte sie mich.

„Spielt das eine Rolle? Ja, ich bin jetzt allein. Mach dir doch keine Sorgen. Du musst mir schon vertrauen, wenigstens deinem Sohn. Wo bist du gerade?“

„Bei dir.“

„Was? Wie bist du denn reingekommen ohne Schlüssel?“

„Ich bin im Treppenhaus.“

Das ist genau der Grund, warum ich auf keinen Fall einen Ersatzschlüssel meiner Mutter herausgeben will. Sobald ich mich nicht melde, würde sie einfach hier auftauchen und in die Wohnung kommen. Und was, wenn ich dann gerade Sex habe und deshalb nicht erreichbar bin? Nein, danke – darauf habe ich wirklich keine Lust. Ich habe ihr gesagt, dass sie nach Hause fahren soll und dass ich hier in meiner Wohnung bleibe. Ich musste ihr erneut versichern, dass ich keine Elektroarbeiten machen werde, sondern morgen einen Elektriker anrufe. Schließlich hat sie sich beruhigt. Meine Güte, meine Mutter übertreibt manchmal wirklich mit ihren Sorgen.

Als ich zu Hause ankam und mich aufs Bett legte, hörte ich im Hintergrund immer noch die Musik und das Kreischen der Menschen vom Luna-Festival. Es war ein toller Tag, und es fühlt sich so gut an, nach Hause zu kommen, wo keine anderen Mitbewohner da sind – wo niemand außer mir in meinen eigenen vier Wänden ist. Küche, Bad, Schlafzimmer, all das muss ich mit niemandem teilen. Ich habe in jedem Raum meine Privatsphäre.

Ich muss sagen, eine eigene Wohnung zu haben, ist wirklich viel besser, als in einer Wohngemeinschaft zu leben. Zumindest für mich, wenn ich meine bisherigen WGs betrachte.

Vor dem Schlafengehen hat Mala hat mir ein paar Sexstellen aus einem *Spicy Book* vorgelesen. Ich liebe ihre ruhige, leicht erotische Stimme. Es ist, als wäre ihre Stimme perfekt dafür geschaffen, erotische Geschichten vorzulesen. Sie klingt auch sehr ähnlich wie Mara. Ist Mala meine neue Vorleserin?

Liegend im Bett schaue ich mir mein Schlafzimmer an. Es ist gemütlich und hat durch die Pflanzen und die hängenden Girlanden eine leicht spirituelle Ausstrahlung. Vielleicht sollte ich mir noch eine Lichterkette, ein paar Räucherstäbchen und Massageöl besorgen und das Schlafzimmer zu einem tantrischen Raum machen, in dem ich Göttinnen empfange und wir unsere sexuellen Energien austauschen? Mmm.