WIEDERGEBURT .
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LEBEN:
Die 18-jährige Sonderpädagogin mit der schwarzen Schleife
7. Dezember 2023. Ich habe die ganze Zeit geschlafen, bis jemand aus der WG die Wohnungstür zugeknallt hat. Zu Fuß in die Bibliothek. Vorher ein Laugenbrötchen und ein Dinkelbrötchen gekauft. Vor dem Eingang ein blondes Mädchen mit einer engen, braunen Schlaghose gesehen. Sie hatte ein mega breites Becken. Ich kaufte die Brötchen und wartete vor dem Eingang auf sie.
Sie kam heraus, mit geschminkten Augen und Kopfhörern in den Ohren.
»Hey, entschuldige«, winke ich ihr zu, als sie auf mich zuläuft. Aber sie sah mich nur an, ohne mit der Wimper zu zucken, und ging weiter, ohne stehen zu bleiben.
»Na gut, dann eben nicht«, sagte ich und biss in mein Dinkelbrötchen.
Auf dem Weg zur Bibliothek begegnete ich ihr wieder. Sie kam von der anderen Seite des Gebäudes auf mich zu, so dass wir gleichzeitig die Bibliothek betraten. Ich ging zu meinem Fach 389. Sie schloss ihre Sachen ein paar Fächer weiter ein und sagte »Hi« zu mir. Ich grüßte sie zurück.
Als ich den Flur mit den Aufzügen erreichte, sah ich sie wieder. Sie stand hinter der Glastür, hatte ihr Handy in der Hand und sah mich an. Ich bog ins Treppenhaus ein. Anscheinend hielt sie mich zuerst für jemanden, der Geld oder etwas anderes von ihr wollte, sie dachte wohl nicht, dass ich sexuell interessiert war.
Ich stellte meine Sachen oben ab und ging in die HanoMacke, um einen Tee zu trinken. Ich stand draußen, aß das Laugenbrötchen und trank den Pfefferminztee. Ich war sehr stolz auf mich, dass es mir jetzt leicht fiel, Tee statt Kaffee zu trinken.
Ich habe Hotspot benutzt, da ich in der Bibliothek keinen Internetzugang habe. Ein Blick aufs Handy. Rebekka schickte mir mehrere YouTube-Links mit Gothic-Musik, die sie hört. Ich las weiter in dem Buch »How to listen with intention«. Um 10:45 bin ich dann in die Mensa gegangen, um meinen Feldsalat-Banane-Kaki-Mandarinen-Salat zu essen.
Gegen 12:30 setzte sich eine süße Maus mir gegenüber.
»Ist hier noch frei?«
»Ja, ich glaube schon.«
»Dankeschön.«
Sie hatte süße schwarze Schleifen in ihren blonden Haaren. Ein schwarzes Top mit einer goldenen Kette. Auf den Ohren hatte sie weiße JBJ-Kopfhörer. Und auf der Hülle ihres Tablets klebte ein Aufkleber »FCK NZS«. Sie benutzte Mascara, da ihre Wimpern sehr lang und schwarz waren. Ihre Fingernägel waren kurz und sie war von zierlicher Statur. Sie schniefte ab und zu und putzte sich dann die Nase. Sie saß neben einem Kerl, der mir gegenüber saß und mir immer »Gesundheit« wünschte, wenn ich nieste.
Ich war kurz im Supermarkt und habe zwei Buttercrossaints und ein Laugenbrötchen gekauft. Dann in die HanoMacke, noch einen Pfefferminztee getrunken.
Als ich zurückkam, saß ein Mädchen neben mir und ein Typ neben mir. Die zierliche Blondine war immer noch da, in ihr Tablet vertieft. Hinter mir saß die blonde, lockige Jurastudentin mit den schwarz lackierten Fingernägeln aus dem fünften Stock, die ich damals angesprochen hatte.
Gegen 14 Uhr ging die Studentin mit dem Band weg. Ich rannte ihr nach. Habe sie im Fahrstuhl eingeholt. Sie hielt mir die sich schließende Tür auf.
»Hey, du hast gerade neben mir gesessen. Coole Schleife!«
»Oh, sehr lieb, danke!«
Hättest du Lust, mit mir auf den Weihnachtsmarkt zu gehen und einen leckeren Kakao zu trinken?”
»Ich glaube, ich bin zu jung. Ich bin erst 18.«
»Ach so, 18... dann geht das natürlich nicht«, sagte ich leicht ironisch.
»Was studierst du?«
»Sonderpädagogik.«
Die Fahrstuhltür öffnete sich.
»Danke, dass du mich angesprochen hast«, sagte sie und ging aus dem Aufzug raus.
»Gerne! Und viel Erfolg beim Studium.«
»Danke, dir auch«, sagte sie und ich drückte die Vier, um wieder nach oben zu fahren.
Nach der Bibliothek einen langen Spaziergang über den Weihnachtsmarkt, unterwegs Rebekka vorgeschlagen, dann zu Fuß zum Uni-Hauptgebäude, durch den Welfengarten, am E-Damm entlang, von dort zu Fuß zum Bahnhof.
Am Bahnhof kurz angehalten und das Riesenrad vor dem Bahnhof und die beleuchtete und geschmückte Umgebung, Bäume und Häuser angeschaut. Eine Projektion von fallendem Schnee auf dem Bahnhof. Nach Frauen Ausschau gehalten, aber nichts Besonderes entdeckt. Dann ein paar Einkäufe und nach Hause.
Zu Hause habe ich Physalis-Tofu-Feldsalat-Möhre-Leinöl-Salat gegessen und mich mit Lara unterhalten. Sie war krank. Sie hat Pizza gegessen. Ich habe ihr den Schoko-Nikolaus gegeben, der eigentlich für Rebekka war, aber ich habe vergessen, ihn ihr zu geben.
Nach dem Essen hatte ich ganz leichtes Sodbrennen. Wahrscheinlich, weil ich Tofu mit Obst gemischt habe. Es war dumm von mir, so viele Zutaten zu vermischen. Ich habe nicht aufgepasst, als ich mich mit Lara unterhalten habe.
Im Bett, nach dem Essen, habe ich mir ein Video von Sadhguru angeschaut. Er sagte: »24 Mal kauen, um die Nährstoffe der Nahrung besser aufnehmen zu können«. Schlecht zu kauen ist eine Verschwendung von Geld und Ressourcen.
Neben dem gründlichen Kauen sollte ich mich bemühen, morgens kein Gebäck zu kaufen, sondern lieber Obst oder Gemüse (z.B. Gurken, Kirschtomaten, Karotten). Und mehr Abwechslung beim Einkaufen, z.B. mal Rote Bete und mal Pastinake in den Speiseplan einbauen.