WIEDERGEBURT .
.
.
LEBEN:
Angst vor tiefem Wasser überwinden. Wassermelone schälen.
10. September 2023. Am Morgen schrieb mir Anna, dass sie das Ladekabel für ihr Handy bei ihren Eltern vergessen hatte und mich deshalb nicht anrufen konnte. Das war ein kleiner Glücksmoment für mich.
Heute fuhr ich mit meiner Familie schwimmen und freute mich darauf, die Angst vor tiefem Wasser zu überwinden. Nach dem Brunch mit meiner Familie fuhren Mascha und Tobi kurz weg und ich machte einen Spaziergang in der prallen Sonne in meinem neuen Merino-Shirt, natürlich barfuß. Erstaunlicherweise schaffte ich den ganzen Kiesweg barfuß. Meine Füße schienen stärker geworden zu sein.
Nach dem Spaziergang schaute ich mir auf YouTube einige Schwimmtechniken an, die ich ausprobieren wollte. Mama bat mich, die Wassermelone für unseren Ausflug zum See aufzuschneiden. Während ich die Wassermelone schnitt und mich mit Lauri über Zero Waste unterhielt, lernte ich etwas Neues von ihr, was ich vorher nicht wusste. Sie sagte: »Du kannst die Wassermelone übrigens auch schälen, dann entsteht weniger Abfall.« Begeistert von dieser Erkenntnis googelte ich, um sicher zu gehen, dass Lauri mir keinen Unsinn erzählt hatte. Tatsächlich enthält die Schale der Wassermelone sogar wertvolle Nährstoffe, erfuhr ich. Ich nahm den Sparschäler und schälte die ganze Wassermelone. Dann schnitt ich sie in mundgerechte Würfel.
Gegen 15 Uhr erreichten wir den Giftener See, wo wir zu sechst zweieinhalb Stunden verbrachten. Ich probierte das Eintauchen, das Treiben auf dem Wasser und tastete mich langsam an die Stelle heran, wo meine Füße den Boden nicht mehr erreichten. Dann traute ich mich immer weiter hinaus und konnte so meine Angst vor tiefem Wasser deutlich abbauen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ohne Brille viel sicherer zu schwimmen - es war, als hätte die Brille meine Angst noch verstärkt, vielleicht weil ich unbewusst Angst hatte, sie im Wasser zu verlieren.
Kurz nach siebzehn Uhr, als wir unsere Sachen zusammenpackten und ich gerade vom Schwimmen zurückkam, sah ich auf meinem Handy, dass Anna mich kurz zuvor angerufen hatte. Ich rief sie zurück und schlug vor, dass wir uns heute treffen. Sie sagte, dass sie heute Standard- und Lateintanz hätte und deshalb keine Zeit hätte.
Um achtzehn Uhr wurde ich von meiner Familie an der Straßenbahn in Sarstedt abgesetzt und fuhr nach Hause. Gegen dreiundzwanzig Uhr meldete sich Anna, sie sei gerade erst zu Hause angekommen und völlig erschöpft. Sie schrieb, dass sie sich morgen bei mir melden würde.
Mikroveränderung: Ich schäle die Wassermelone und esse das grün-weiße Fruchtfleisch. Das enthält Ballaststoffe, Vitamin C und Aminosäuren. So bekomme ich mehr Nährstoffe für mein Geld und reduziere gleichzeitig den Biomüll.