WIEDERGEBURT .
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LEBEN:
Rucksack minimalisieren. Auf öffentlicher Toilette nur ein Blatt zum Händetrocknen.
21. August 2023. Ich probierte aus, diese Nacht nackt zu schlafen. Es sollte angeblich gesund sein, weil die Haut so besser atmen kann und einen positiven Einfluss auf mein Selbstbewusstsein haben könnte. Abgesehen davon, dass es kühler war zu schlafen, bemerkte ich keine Veränderungen. Allerdings würde ich dieses Experiment wahrscheinlich nicht wiederholen, da mir das Gefühl unangenehm war, wenn mein Penis das Bettlaken berührte. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, immer nur in einem T-Shirt zu schlafen.
Direkt nach dem Aufstehen und dem Einpacken meines Laptops fiel mir sofort eine 1%-Verbesserung ein: Der Brustgurt meines Rucksacks störte mich jedes Mal, weil er beim Tragen immer hin und her baumelte. Daher entschied ich mich, den Brustgurt abzuschneiden.
Während der Busfahrt zur Bibliothek stand ich hinten im Bus, in Gedanken versunken. Plötzlich bremste der Bus so stark, dass ich beinahe mit meinem Kopf gegen eine Glasscheibe geflogen wäre. Dieses beinahe Unfallerlebnis führte mich zu der Frage: »Wo ist es bei einem Unfall im Bus am sichersten?«
Bei einer Tasse Kaffee vor der HanoMacke machte ich einige Überlegungen dazu. »Neben dem Busfahrer, ganz vorne, sollte ich nicht sitzen. Bei einem Frontalunfall würde ich durch die Frontscheibe fliegen.« Ich überlegte weiter: »Wenn ich in Fahrtrichtung sitze, würde ich bei einem Frontalaufprall nach vorne fliegen, ohne Sicherheitsgurt. Daher sollte ich lieber immer in Gegenfahrtrichtung sitzen oder stehen - sowohl im Bus als auch im Zug. Im Zug ist ein Frontalstoß sicherlich am tödlichsten. Daher sollte ich im Zug die hinteren Wagons bevorzugen. Es könnte natürlich sein, dass ein anderer Zug von hinten reinknallt. Auch im letzten Wagon sollte ich nicht sitzen.«
Ich war so vertieft in Gedanken, dass mir gar nicht auffiel, dass die kleine Wiese vor der Mensa gemäht wurde. »Schade, sie war voller bunter Blümchen und Insekten. Jetzt ist es nur noch ein grüner Rasen«, schoss mir durch den Kopf. »In meiner perfekten Welt sollte es keine Rasenmäher geben«, dachte ich und ging in die Bibliothek.
Auf der Bibliothekstoilette fiel mir beim Händewaschen eine Idee ein, wie ich Ressourcen außerhalb des Hauses sparen könnte. Beim Händewaschen achtete ich nie darauf, wie viele Papiertücher ich aus dem Fach zum Händetrocknen nahm. »Ab heute werde ich darauf achten, nur ein Blatt herauszunehmen«, beschloss ich und setzte mich in der vierten Etage, um weiter meine Lebensgeschichte zu schreiben.
Learning: Wie überlebt man am ehesten einen Zug- oder Busunfall? Ich sollte mich nicht neben dem Busfahrer aufhalten. Beim Fahren in Gegenfahrtrichtung sitzen oder stehen. Im Zug den vorderen und ganz hinteren Teil meiden.
Mikroveränderungen:
- Ich habe meinen Rucksack personalisiert, indem ich den Brustgurt abgeschnitten habe, damit er mich im Alltag nicht stört.
- Um Ressourcen außerhalb des Hauses zu sparen, benutze ich nach dem Händewaschen auf öffentlichen Toiletten nur ein Blatt zum Händetrocknen.