WIEDERGEBURT .
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LEBEN:
Trimmen statt Rasieren. Leben ohne Rasierer und weniger Pornokonsum
22. Juli 2023. Ich putzte das Bad, machte Wäsche und räumte den Geschirrspüler aus, während ich mich immer noch über das ärgerte, was beim Karate mit Philipp passiert war. Während einer Partnerübung schlug er mir meine Brille weg. Als ich sie aufhob und betrachtete, war das Gestell total verbogen, und ein Brillenglas war herausgefallen. Ich musste den Rest des Tages mit meinen mittlerweile über drei Dioptrien nach Hause.
Nachdem ich das Bad hoffentlich gründlich geputzt hatte, ging ich zu einem Brillenladen an der Christuskirche und ließ meine Brille von einem freundlichen Verkäufer kostenlos und schnell reparieren. Er wollte zwar kein Geld von mir, freute sich jedoch über meine 5-Sterne-Bewertung bei Google Maps.
Scheinbar war meine Brille auch vor diesem Unfall leicht verbogen, denn nach der Reparatur schmerzte mein rechtes Ohr nicht mehr, nachdem ich die reparierte Brille den ganzen Tag getragen hatte.
Auf dem Weg in die Bibliothek entsorgte ich meinen Rasierer. Ich hatte zwar schon mit dem Gedanken gespielt, mich nicht mehr zu rasieren, aber heute beschloss ich, es endlich durchzuziehen.
In der Bibliothek hatte ich irgendwie keine Motivation, produktiv zu sein, aber immerhin führte ich ein paar digitale 1%-Veränderungen durch: Ich aktivierte Night Shift auf dem Macbook wie auf dem Smartphone. Unter Screen Time → Content and Privacy → Store restrictions deaktivierte ich das Installieren, Kaufen und Löschen von Apps. Unter dem Punkt »Content Restrictions« entfernte ich alle Häkchen. Unter dem Punkt »App Restrictions« deaktivierte ich alles, was ich nicht nutzte.
Nachmittags fuhr ich nach Hildesheim, wo ich von Mama mit nach Borsum genommen wurde. Sie hatte gerade Stress mit Julien, wie üblich bei den beiden. In Borsum machte ich mir einen Dinkelkaffee, setzte mich im Wohnzimmer auf den Boden und setzte meine 1$\%$-Veränderungen fort.
Ich kam auf die Idee, keine Suchmaschinen mehr zu verwenden, sondern stattdessen ChatGPT. Doch ich verwarf diese Idee wieder, weil ich dort nicht nach Bildern suchen konnte und ChatGPT meine technischen Fragen nicht beantworten konnte.
In ScreenTime blockierte ich Social-Media-Websites, damit ich nicht wieder auf die Idee kam, Frauen von Bumble zu stalken, die ihren Instagram-Account in ihrer Beschreibung hinterlegt hatten.
Beim Sperren zeitraubender, unnötiger Websites fragte ich mich: Was ist eigentlich mit Pornoseiten? Diese besuchte ich regelmäßig, sogar als ich noch mit Jule zusammen war. Im Nachhinein hatten die Pornos meiner Beziehung eher geschadet als genutzt, denn anstatt an unserem Sexleben zu arbeiten, flüchtete ich mich lieber in die Pornowelt. Außerdem wollte ich lieber meine Vorstellungskraft nutzen und mir in der Fantasie vorstellen, Sex mit Menschen zu haben, denen ich in der Realität begegnet war. Meine Vorstellung beim Masturbieren war immer sehr intensiv. So würde ich dabei, auch wenn es etwas esoterisch klingen mag, die reale Begegnung mit dieser Person manifestieren. Und ich denke, dass, wenn ich dann dieser Person tatsächlich begegne, wird sie mir vertrauter vorkommen. Ich entschloss mich, ab heute weniger Pornos zu schauen. Ob ich ganz darauf verzichten könnte, wusste ich nicht.
Mikroveränderungen:
- Ich habe eine Möglichkeit gefunden, meine Körperbehaarung in Ordnung zu bringen, und zwar durch das Trimmen anstatt des Rasierens. Dadurch habe ich ca. 3 Euro mehr im Monat, weil ich keine Rasierköpfe mehr kaufen muss. Außerdem habe ich keine Hautirritationen am Hals mehr und habe meinen Müll reduziert.
- Ich reduziere meinen Pornokonsum.