WIEDERGEBURT .
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LEBEN:
Umstieg auf Barfußschuhe. Begeisterung für Merinowolle. 5 statt 7 Unterhosen
8. September 2023. Gegen zwölf Uhr mittags schlenderte ich in meinen neuen schwarzen Wildlings Kami Barfußschuhen zum Altkleidercontainer, um meine schicken Oxford-Schuhe und noch zwei weitere, aussortierte Unterhosen loszuwerden. Von da aus marchierte ich zur Kopernikusstraße. Jedes kleine Steinchen, auf das ich bewusst trat, um das Gefühl der Schuhe zu testen, konnte ich deutlich unter der Fußsohle spüren.
Nach meiner Ankunft an der Kopernikusstraße entschied ich mich für die Straßenbahn. Beim Einsteigen schweifte mein Blick durch den Waggon, auf der Suche nach Mitmenschen, die ebenfalls Barfußschuhe trugen. Jetzt verstand ich, was Lina meinte, als sie sagte, dass Barfußschuhträger oft auf die Schuhe anderer achten. Allerdings konnte ich in der Straßenbahn niemanden mit Barfußschuhen ausmachen.
Am Kröpcke, wo zahlreiche Menschen unterwegs waren, erhaschte ich beim Vorbeigehen gelegentlich kurze Blicke auf meine Schuhe. An diesem Tag fühlte ich mich jedoch noch etwas unwohl in den Barfußschuhen, da es mir vorkam, als würde ich Ballerinas tragen – besonders zu einem unpassenden Outfit, bestehend aus Shorts und T-Shirt.
Beim CitiCut ließ ich mir die Haare schneiden. Das Ergebnis sah gut aus, und ich beschloss, regelmäßig zum Friseur zu gehen, um stets gepflegt auszusehen, besonders wenn es mit Anna klappt. Ein schönes Mädchen verdient einen ebenso schönen Jungen an ihrer Seite.
Da ich noch nach dem Friseur eine halbe Stunde bis zur Zugabfahrt hatte, setzte ich mich im Espresso House am Kröpcke hin und genoss einen Iced Latte mit Schokolade und Hafermilch. Dabei überlegte ich, wie ich auf Annas Nachricht antworten sollte. Es war immer so bei mir: Wenn mir eine Frau äußerlich sehr gefiel, machte ich mir umso mehr Gedanken darüber, wie ich meine Chatnachrichten formulieren sollte, um ihr zu gefallen. Eine passende Idee für meine Antwort kam mir jedoch erst in Borsum.
Nachdem ich mit meiner Mutter Nudeln gegessen und einen Anruf von Lina entgegengenommen hatte, schlug ich Anna vor, um zwanzig Uhr zu telefonieren. In Borsum erreichte mich auch mein neues schwarzes T-Shirt aus Merinowolle. Da es noch nach Neuem roch, wusch ich es im Waschbecken mit lauwarmem Wasser und Natron. Anschließend hängte ich es draußen auf der Wäscheleine zum Trocknen auf und setzte mich auf den Balkon, um dort Musik zu hören. Einige Stunden später, gegen neunzehn Uhr, erhielt ich eine Antwort von Anna: »Hey, ich bin heute Abend bei meinen Eltern, und wir kochen italienisch. Heute Abend passt es mir nicht, aber wie wäre es mit morgen?«
Voller Freude stimmte ich zu und machte einen Spaziergang barfuß in meinem bereits getrockneten Merino-Shirt. Das Barfußgehen, besonders für einen Anfänger wie mich in der Sonne, war schweißtreibend. Nach dem Spaziergang roch ich an den Achseln, aber auch am T-Shirt und war erstaunt festzustellen, dass das Merino-Shirt den Achselgeruch nicht angenommen hatte. Ich war begeistert von dem Shirt und setzte mir das Ziel, nach und nach alle meine Baumwoll-T-Shirts durch solche aus Merinowolle zu ersetzen.
Mikroveränderungen:
- Ich habe mein Baumwoll-T-Shirt durch eines aus Merinowolle ersetzt. Ich bevorzuge Merinowolle statt Baumwolle aus mehreren Gründen. Erstens muss ich sie seltener waschen. Zweitens nimmt Merinowolle nicht so stark den Achselgeruch an. Drittens trocknet sie viel schneller als Baumwolle. Viertens isoliert sie besser gegen Kälte und Hitze. Fünftens hat sie einen natürlichen Lichtschutzfaktor von bis zu 50. Und sechstens knittert sie weniger als Baumwolle.
- Ich bin komplett auf Barfußschuhe umgestiegen.
- Ich besitze keine schicken, die Zehen einengenden Schuhe mehr, sondern nutze nur noch meine schicken Barfußschuhe.
- Ich habe die Anzahl meiner Unterhosen von 7 auf 5 reduziert.