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Englische Formelsammlung veröffentlicht. Minimalismus auf der Website. Nichts essen, was mir nicht schmeckt - Haferflocken. 5 statt 10 T-Shirts. Nur Buntwäsche besitzen.

7. Mai 2023. An diesem Sonntag, wie in letzter Zeit üblich, klingelte mein Wecker um acht Uhr morgens. Nach einem ungetoasteten Toast mit Schokoaufstrich besuchte ich mein derzeitiges Lieblingscafé in der Stadtmitte, das Kreipes Coffee Time. Dort holte ich mir einen Milchkaffee mit Hafermilch und setzte mich oben an einen Tisch mit einer Steckdose. Es war noch leer. Kurze Zeit später kam ein Mädchen herein. Sie lächelte mich an, und ich lächelte zurück. Dann setzte sie sich mit ihrem Laptop an einen anderen Tisch mir gegenüber. Kurze Zeit später kamen zwei andere Mädchen herein. Ich lächelte sie an, sie lächelten zurück und setzten sich an den Tisch neben mir. In dem Moment dachte ich darüber nach, welche beeindruckende Wirkung so ein Lächeln haben kann.

»Hey, weißt du, welches Passwort das WLAN hier hat?«, fragte mich eines der beiden Mädchen.

»Gute Frage, das habe ich vergessen. Frag am besten unten nach«, erwiderte ich. Sie nickte und ging nach unten, um nach dem Passwort zu fragen.

Bis zum Nachmittag übersetzte ich meine Formelsammlung ins Englische und stellte sie heute endlich fertig. Mit Freude klappte ich meinen Laptop zu, setzte mich in Richtung des Fensters, lehnte mich zurück, verschränkte meine Arme hinter meinem Kopf und blickte aus dem großen Fenster auf die Oper.

Irgendwie überkam mich in diesem Moment das Gefühl, dass ich wieder fähig war, mich richtig zu verlieben. Ich stellte mir vor, wie dieses hübsche Mädchen mich anspricht. Wir schauen uns tief in die Augen und verlieben uns sofort ineinander. Und dann werden wir glücklich bis ans Ende aller Tage.

Während der Zeit, als ich mit Jule zusammen war, und auch davor, bevor ich Jule kennengelernt hatte, hatte ich nicht die Bereitschaft, mich zu verlieben. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen, dieses Kribbeln im Bauch zu haben. Aber jetzt in diesem Moment schien es plötzlich möglich zu sein.

Ich grinste.

Meine englische Formelsammlung stellte ich direkt online. Als Belohnung ging ich heute aus. Diesmal in einen anderen Club, in dem ich noch nie war, denn heute wollte ich meine Komfortzone verlassen und einen anderen Club ausprobieren. Jedes Mal, wenn ich meine Komfortzone verließ, freute ich mich immer, dass ich mich getraut hatte. Das war beim Umstieg von UCOZ CMS auf Drupal CMS so. Das war beim Umstieg von Windows auf Mac so. Und jedes Mal hatte es sich so sehr gelohnt. Und vielleicht wird es sich auch lohnen, in die 60er Halle zu gehen, statt ins Dax. Vielleicht passte ich besser zu den Leuten dort. Mal sehen, vielleicht würde ich heute eine Ökotante im Club treffen.

Am Abend war ich unterwegs zur Faust in die 60er Halle. Dort fand heute die 90er Party statt. Als ich dort um zweiundzwanzig Uhr ankam, sagte der Türsteher, dass die Party in der 60er Halle heute erst um vierundzwanzig Uhr begann. Ich wollte nicht so lange warten und ging stattdessen wieder in meine vertraute Umgebung - ins Dax...

Am nächsten Tag stand ich gegen elf Uhr auf und ging direkt in mein Lieblingscafé, um zu arbeiten. Diesmal konzentrierte ich mich auf meine Website, um sie noch minimalistischer zu gestalten. Mittlerweile hatte ich erkannt, dass der Minimalismus nicht nur bei materiellen Dingen, sondern auch in der Kommunikation, sei es bei der Präsentation von Fachthemen, beim Programmieren oder beim Designen von Websites, seine Wirkung entfaltet. Durch die Änderungen auf meiner Website erhoffte ich mir einen stärkeren Fokus bei den Lernenden und eine geringere Nutzung der Serverressourcen.

Während ich meinen Kaffee schlürfte, deaktivierte ich im Backend alle ungenutzten Module und entfernte unnötige if-Anweisungen im Programmiercode. Im Frontend gestaltete ich das Design der Website dunkler und entfernte einige überflüssige Navigationslinks.

Am Nachmittag, nachdem ich leckere Bratkartoffeln gekocht und gegessen hatte, hörte ich mir die Reichtumsaffirmation an. Gerade als Bodo den Satz »Ich habe Spaß am Essen. Und ich trinke zwei bis drei Liter Wasser am Tag« gesagt hatte, nahm ich einen Schluck Wasser, drückte auf Pause und ging zu meinem Vorratsregal in der Küche.

Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf die Haferflocken. Sie schmeckten mir nicht, aber ich aß sie dennoch, da sie kostengünstig und gesund waren. Spaß hatte ich definitiv nicht dabei - zumindest nicht mit der Zubereitungsart, die ich immer gewählt hatte: Haferflocken über Nacht in heißem Wasser einweichen lassen, ein paar gefrorene Früchte daraufgeben, mit etwas Zimt oder Kakao bestreuen und das Ganze über Nacht stehen lassen. Morgens wurde meine Laune direkt schlechter, wenn ich das aß. Sicherlich hätte es besser geschmeckt, wenn ich Hafermilch statt Wasser verwendet hätte, aber die Hafermilch war immer viel zu schnell leer und der resultierende Verpackungsmüll nahm zu viel Platz im gelben Sack ein. Was mir viel mehr Freude bereitete, waren beispielsweise Toast oder Brötchen mit einem Aufstrich, darauf Gurke oder anderes Gemüse und Käse, bestreut mit geschroteten Leinsamen.

Ich stellte die fast volle Packung in Hannas Schrank, wo bereits ähnliche Haferflocken standen. Dann betrachtete ich die Verpackung mit dem weißen Zucker. Den hatte ich schon eine Weile nicht mehr in meinen Getränken verwendet und hatte auch nicht mehr vor, es zu tun. Ich entsorgte ihn direkt im Müll und nahm mir vor, nie wieder weißen Zucker zu kaufen.

Stolz darauf, ab heute auf Zucker und seine Verpackung zu verzichten, ging ich zurück ins Zimmer, um mir die Affirmation bis zum Ende anzuhören.

Am Abend traute ich mich, was mein Bett anging, noch einen Schritt weiter zu gehen: Ich schlief heute ohne den Matratzentopper direkt auf der Schaumstoffmatratze, die mit dem schwarzen Betttuch bedeckt war. Als ich mich darauf legte, spürte ich, dass es deutlich härter und etwas unbequemer war. Doch ich wollte meinem modifizierten Bett noch ein paar Tage Zeit geben, um mich daran zu gewöhnen.


Learning: Ich habe gelernt, dass man Minimalismus auch in der Kommunikation anwenden kann, sei es beim Präsentieren oder Gestalten von Websites.

Mikroveränderungen:

  1. Ich besitze genau zwei kompakte Mikrofaserhandtücher in dunklen Farben, die ich sowohl zum Duschen als auch zum Abtrocknen meiner Hände verwende. Ein Handtuch befindet sich in Gebrauch, während das andere als Wechselhandtuch dient. Dadurch minimiere ich die Menge an anfallender Wäsche.
  2. Meine Garderobe besteht ausschließlich aus Buntwäsche. So muss ich nie meine Wäsche nach Weiß- und Buntwäsche sortieren und ich brauche kein Vollwaschmittel mehr.
  3. Ich habe die Anzahl meiner T-Shirts von 10 auf 5 reduziert.
  4. Ich habe alle abgelaufenen Lebensmittelvorräte aussortiert sowie solche, die mir nicht schmecken (wie Haferflocken) oder die ich nie benutze oder verwenden möchte (wie weißen Zucker).



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