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6. August 2024: Theoretische Prüfung. Der Elektriker. Badarmatur wechseln. Bett bestellt.

6. August 2024. Um 7:30 Uhr bin ich aufgestanden, weil der Wecker geklingelt hat. Heute steht die theoretische Fahrprüfung an. Ich hatte einen seltsamen Traum: Ich saß im Wohnzimmer in Borsum und schaute am Morgen fern. Mama öffnete die weißen Türen zum Zimmer mit dem Esstisch, und dort haben Laura und Tobi übernachtet. Ich sagte ihnen „Guten Morgen“.

Ich musste um 8:30 Uhr in Peine sein, wo die Prüfung stattfindet. Um diese Uhrzeit ist es fast unmöglich, von Borsum mit öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin zu gelangen. Zum Glück hatte Mama Zeit und konnte mich fahren. Natürlich ging es unterwegs wieder um Julien und darum, wie unangenehm es ist, zu einem Ort zu fahren, wo er wohnt. Als wir das Ortsschild von Peine erreichten, wurde meiner Mutter im wahrsten Sinne des Wortes übel.

„Halte doch an und übergib dich“, schlug ich vor.

Ohne zu antworten und hörbar durch den Mund atmend, fuhr sie weiter. Vielleicht geht es ihr wirklich schlecht, aber manchmal habe ich, so wie jetzt, das Gefühl, dass sie ein Drama spielt.

An einem Parkplatz hielten wir an, und ich ging die letzten 200 Meter zu Fuß zum Prüfungsort. Vor einem grauen Haus mit blauen Fensterrahmen stand eine Gruppe junger Leute.

„Findet hier die Theorieprüfung statt?“, fragte ich eine brünette Schönheit, die allein stand.

“Ja, richtig“, antwortete sie nickend und schüchtern lächelnd.

„Ah, perfekt, danke.“

Ich ging ein Stück weiter zum Eingang, sah mich kurz um und entschied mich dann, hineinzugehen. Kurz darauf folgten auch die anderen Leute, die zuvor draußen gewartet hatten. Ich nahm die Treppe bis zum obersten Stockwerk.

Oben warteten bereits einige andere junge Leute. Unter ihnen war eine bezaubernde Rothaarige mit Sommersprossen, die mich sofort an Mara erinnerte. Ich spürte ein Kribbeln im Bauch, aber ich ging dem nicht nach. Zwei Minuten zögerte ich, doch dann wurden wir in den Prüfungsraum gebeten.

In einer Warteschlange stehend, wurde nach und nach unsere Identität überprüft. Schließlich war ich an der Reihe.

„Wie spricht man Ihren Nachnamen aus?“, fragte mich der Mann mit einer Plauze am Schreibtisch.

Ich sprach meinen Nachnamen in Silben aus: „FU-FA-EV.“

„Bitte nehmen Sie an Platz 6 Platz, Herr Fufaev“, erwiderte er und wies auf den Computer, auf dem ein Schildchen mit der Nummer sechs stand.

Ich setzte mich an meinen Platz. Vor mir stand ein weißes Brettchen, so platziert, dass man nur den Bildschirm sehen konnte. Neben dem Bildschirm lag eine Maus, doch eine Tastatur war nicht vorhanden. Rechts neben mir nahm ein junger Typ Platz. Direkt hinter ihm setzte sich die bezaubernde rothaarige Göttin. Links von mir setzte sich die Brünette, die ich zuvor gefragt hatte, ob hier die Prüfung stattfindet.

Als ich meinen Kopf nach rechts drehte, trafen sich unsere Blicke – die Rothaarige schaute direkt in meine Richtung. Sie blickte sofort weg und starrte auf meinen Bildschirm, als würde sie etwas darauf lesen. Ich tat es ihr gleich und schaute auf ihren Bildschirm. „Was für ein schöner Name“, dachte ich mir, als ich ihren Vornamen „Malaika“ auf ihrem Bildschirm las.

Nachdem alle ihre Plätze eingenommen hatten, wünschten uns der Mann und die Aufsichtsfrau viel Erfolg, und wir konnten die Prüfung starten. Die Anleitung zur Prüfung übersprang ich größtenteils, da das Interface und die Fragen genau wie in der Fahrprüfungs-App waren, die ich die ganze Zeit über benutzt hatte.

Sorgfältig las ich die Fragen und Antworten durch, schaute mir die dazugehörigen Videos mehrmals an und beantwortete die Fragen. Kurz bevor ich die letzten von insgesamt 40 Fragen beantwortete, standen der Typ neben mir und danach Malaika auf. Sie waren offenbar fertig. Ich beantwortete noch die letzten Fragen und gab die Prüfung ab.

Auf dem Bildschirm erschien die Aufforderung: „Bitte warten Sie an Ihrem Platz.“ Kurz darauf hörte ich, wie der Mann meinen Nachnamen aufrief. Ich drehte meinen Kopf zu ihm, und er rief mich zu sich. Während ich aufstand und zum Treppenhaus blickte, sah ich, wie Malaika durch den langen Gang verschwand.

„Moment, stopp!“, hielt mich die Aufsichtsfrau auf. „Haben Sie sich Ihr Ergebnis schon angeschaut?“, fragte sie und deutete auf meinen PC.

„Oh nein, noch nicht“, erwiderte ich und sah nun, dass ein Button mit der Überschrift „Prüfungsergebnis anschauen“ auf dem Bildschirm erschienen war.

Ich klickte darauf. Das Ergebnis war zunächst etwas unübersichtlich, doch ein Blick auf die Überschrift reichte aus, um ein breites Grinsen auf mein Gesicht zu zaubern: „Prüfung bestanden mit null Fehlerpunkten.“

Ich drehte mich wieder zur Frau um und brachte ein leises „Yes!“ heraus, während ich die Faust in die Luft reckte.

„Gratuliere“, sagte die Frau und wies mich mit einer Handbewegung in Richtung des Mannes am Schreibtisch.

„Sehr gut, Herr Fufaev“, sagte der Mann und gab mir meinen Ausweis sowie ein Kärtchen zurück, mit dem ich das Prüfungsergebnis herunterladen konnte.

Ohne zu zögern, bedankte ich mich und ging hinaus. Draußen schaute ich nach links und rechts, doch Malaika war nirgendwo zu sehen. Schade. Also bog ich nach rechts zum Parkplatz ab, wo meine Mutter auf mich wartete.

Eigentlich wollte ich ihr heute verraten, dass ich den Führerschein mache, aber als ich am Auto ankam, sah ich, dass sie auf dem Beifahrersitz saß und sich nicht mehr dafür interessierte, wohin wir eigentlich gefahren waren. In ihrer Hand hielt sie eine Tüte mit Erbrochenem.

Sie stieg aus dem Auto, nahm die Tüte mit der Katze und warf sie in den Müll. Dann fuhren wir nach Hause. Während der Fahrt drehte sich das Gespräch erneut nur um Julien.

„Sag bitte, dass es das letzte Mal ist, dass wir nach Peine fahren“, sagte sie.

„Ja, zum Glück ist es das letzte Mal“, erwiderte ich, während ich an meine bestandene Theorieprüfung dachte.

Zu Hause angekommen, begann ich, ein paar Elektriker anzurufen, damit einer von ihnen das Loch bohrt und den Lampenschirm im Schlafzimmer anbringt. Ich selbst hatte mich nicht getraut zu bohren, weil das Deckenmaterial dort nicht stabil genug schien. Außerdem sollte der Elektriker den Schalter mit dem Lämpchen im Bad anbringen, wo ich blöderweise die Sicherung ausgelöst hatte, weil ich die Kabel falsch angeschlossen hatte.

Die meisten Elektriker hatten jedoch keine Zeit. Einer von ihnen empfahl mir, bei Schlüter anzurufen, da er angeblich Zeit hätte. Das tat ich dann auch, und tatsächlich, er konnte noch heute um 13:00 Uhr vorbeikommen. Er sagte, dass es etwa 100 € kosten würde. Obwohl das viel Geld war, stimmte ich zu, denn ich wollte die Renovierung endlich abschließen und so bald wie möglich in meine neue Wohnung einziehen.

Kurz bevor ich nach Hildesheim fuhr, kam das Paket mit dem neuen, stilvollen schwarzen Wasserhahn und der Ablaufgarnitur an. In meiner Wohnung, während ich auf den Elektriker wartete, begann ich, den schwer einzuschaltenden Wasserhahn im Bad zu wechseln. Wasserhahn im Bad wechseln

Dabei habe ich auch den Siphon, also das Abflussrohr, gereinigt. Es war echt widerlich, was sich dort an den Wänden angesammelt hatte—ich hätte fast gekotzt. Aber nach der gründlichen Reinigung war der Siphon endlich sauber. Jetzt sollte ich hoffentlich eine ganze Weile von verstopften oder übelriechenden Abflüssen verschont bleiben. Siphon reinigen

Ich stellte mir extra einen Wecker auf 13:00 Uhr, damit ich rechtzeitig vor der Haustür sein konnte, um Herrn Schlüter zu empfangen. Merkwürdigerweise funktionierte die Klingel weder an der Wohnungstür noch an der Haustür unten.

Er kam fünf Minuten später in einem PKW an. Er war ein recht junger, großer Mann mit Brille und schräg sitzender Käppi – gar nicht das, was ich mir unter einem Elektriker vorgestellt hatte. Ich hatte eher einen älteren Herrn in blauer Latzhose oder Cargo-Hose erwartet. Er holte drei große Koffer aus seinem Kofferraum. Ich nahm ihm einen ab, und wir gingen nach oben.

„Hier ist übrigens die Steckdose, die ich nicht geschafft habe anzuschließen,“ sagte ich, als wir die Wohnung betraten.

Er machte sich sofort an die Arbeit. In Sekundenschnelle baute er die Abdeckung ab, schaute sich die Verkabelung am Kippschalter an und schloss die drei Kabel an. Dann schaltete er die Sicherung wieder ein und betätigte den Schalter, ohne die Abdeckung vorher einzubauen. Die Lampe im Bad ging an, aber das kleine Kontrolllämpchen blieb aus. Zum Glück flog die Sicherung nicht raus. Ich erklärte ihm, dass ich es genau andersherum haben wollte – so wie es beim alten Schalter war – damit das Lämpchen leuchtet, wenn das Licht im Bad eingeschaltet ist.

Er schaltete die Sicherung erneut aus, tauschte das schwarze und das braune Kabel, die diagonal angeschlossen waren, und schaltete die Sicherung wieder ein. Jetzt funktionierte es genau so, wie ich es wollte. Es war beeindruckend, wie routiniert er arbeitete. Lichtschalter mit Kontrollleuchte

Anschließend gingen wir ins Wohnzimmer, und er schaute sich den Lampenschirm an.

„Ich kann ihn leider so nicht anbringen,“ sagte er. Es fehlte ein Teil, an dem die Lampe hätte hängen sollen. Es wäre nicht sicher, und er dürfe die Lampe so nicht befestigen.

Ich bat ihn, zumindest ein Loch in die Decke zu bohren und einen Haken anzubringen. Er stimmte zu.

Ich holte die Leiter aus der Küche, und er stieg hinauf, die Bohrmaschine in der einen Hand und mein Kehrblech in der anderen. Er bohrte direkt neben den drei heraustretenden Kabeln ein Loch in die Decke.

Was ich wirklich cool fand, war, dass er alle meine Fragen zur Steckdose, zur Verkabelung und zum Bohren geduldig beantwortete. Ich konnte einiges von ihm lernen und hatte sogar das Gefühl, dass er es super fand, wie neugierig ich war.

Am Abend haben uns Mascha und Tobi besucht. Sie hatten den ganzen Tag gearbeitet und noch nichts gegessen, also machten sie sich vegane Cevapcici. Während die beiden aßen, saß Mama neben ihnen und erzählte erneut von Julien und wie er ein Lügner sei. Ich lag derweil im Wohnzimmer auf dem Boden und konnte die Geschichten über Julien einfach nicht mehr hören. Es ist immer dasselbe: Drama, Fremdgehen und Lügen. Warum sie ihn nicht einfach blockieren kann, verstehe ich nicht. Es ist selbstgewähltes Leid, und das geht nun schon seit mindestens einem Jahr so.

Bevor ich ins Bett ging, habe ich mir noch Betten auf Amazon angeschaut. Die Preise sind dort recht günstig, sowohl für Bettgestelle als auch für Matratzen. Schließlich habe ich mich für ein günstiges schwarzes Bettgestell mit Metallrahmen und eine harte Matratze mit dem Härtegrad H4 entschieden.