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WIEDERGEBURT .
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LEBEN:

Experiment: Tastenhandy statt Smartphone

4. November 2023. Ich bin um 9 Uhr morgens aufgewacht. Im Badezimmer bemerkte ich, dass mein Gesicht sehr rot war. Wahrscheinlich habe ich gestern vor dem Schlafengehen zu viel Erdnussbutter gegessen.

Im Bad nahm ich mein stinkendes Handtuch mit ins Zimmer und packte es zusammen mit meiner Bettwäsche in meinen Stoffbeutel, denn heute wollte ich nach Borsum fahren und dort die Wäsche waschen. Das Handtuch muss mit Waschmittel gewaschen werden, bis ich eine bessere Lösung gefunden habe.

Danach habe ich noch Staub gesaugt und die Küche geputzt und bin dann zum Hauptbahnhof gelaufen. Auf dem Weg dorthin kaufte ich bei Lidl eine Tüte mit Quarktaschen und Bienenstichplunder. Dann habe ich die gleiche Tüte noch einmal gekauft. Eine Tüte gab ich einem Obdachlosen, der vor dem Lidl saß und um Essen bat. Da ich kein Bargeld zum Spenden hatte, kaufte ich ihm mit der Karte etwas zu essen.

Es war schon schön, durch die Lister Meile zu laufen und die warmen Sonnenstrahlen auf dem Gesicht zu spüren. Ich rief Mama an. Sie sagte, ich könne um 14 Uhr kommen. Da ich noch fast drei Stunden Zeit hatte, setzte ich mich in die Kreipes Coffee Time und beseitigte ein paar Bugs auf meiner Website, während ich einen koffeinfreien Latte mit Hafermilch trank. Eigentlich hätte ich auch einen Tee trinken können, aber ich war froh, dass ich mir angewöhnt hatte, in Cafés koffeinfreien Kaffee zu trinken.

Danach bin ich nach Borsum gefahren. Mama lernte für ihre Fortbildung und bereitete die Hochzeitssuppe vor. Dann kam auch Laura nach Hause und wir aßen zu dritt.

Danach ist Mama zu Julien gefahren und ich habe im Wohnzimmer das Buch »CLEAN« von James Hamblin gelesen. Nebenbei aß ich Schokobrötchen, Joghurt und andere Snacks und trank Lupinenkaffee mit Schlagsahne, mein neues Lieblingsgetränk hier in Borsum.

Meine Prepaidkarte war nun freigeschaltet und ich hatte die dazugehörige SIM-Karte in mein Tastenhandy eingelegt, das ich nun im Alltag benutzen werde, um mich daran zu gewöhnen. Die alte SIM-Karte aus dem alten Vertrag, der leider noch eineinhalb Jahre läuft, habe ich in meinem Iphone gelassen.

Ab nächster Woche lasse ich das Iphone einfach zu Hause und gewöhne mich daran, ohne Internet, Google Maps und andere Apps unterwegs zu sein.

Sobald ich die SIM-Karte gewechselt hatte, rief mich Robert an. Was für ein perfektes Timing, sagte ich ihm. Er war gerade, an einem Samstag, in der 4. Etage der Bibliothek und hatte mich nicht gesehen. Er wollte mich fragen, ob ich auch da sei. Er sagte auch, dass er nach unserem Gespräch über Minimalmus noch mehr Lust bekommen hat, sich damit zu beschäftigen.

»Nächste Woche sehen wir uns bestimmt«, sagte ich zu ihm an meinem neuen Tastenhandy.

»Wir hören voneinander.«

Am Abend beschloss ich ohne Bettdecke als Unterlage zu schlafen. Also nur auf einem Bettlaken, das direkt auf einem Teppich liegt. Es ist viel härter darauf zu liegen. Aber ich versuche es. Morgen ist Sonntag, da kann ich so lange schlafen, wie ich will. Ich will üben.

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