Alexander Fufaev
Ich heiße Alexander FufaeV und hier schreibe ich über:

30. August 2023: Leben ohne Wecker und nur einem Bettlaken. Kein Wäschekorb mehr.

30. August 2023. Als ich heute Morgen meinen Rucksack öffnete, fand ich Wasser darin vor. Dummerweise hatte ich vergessen, meinen Thermobecher zu schließen. Um das Wasser zu beseitigen, öffnete ich das Fenster und schüttete es heraus. Dabei unterlief mir ein zweiter Fehler: Ich hatte vergessen, den Reißverschluss der kleinen Seitentasche auf der Innenseite des Rucksacks zu schließen, wodurch einige Gegenstände herausfielen.

»Scheiße«, murmelte ich und schaute aus dem ersten Stock auf den Hof. Dort lag meine Bankkarte auf dem Rasen. Hektisch überprüfte ich die Seitentasche, um festzustellen, was noch herausgefallen war. »Das Bargeld ist da. Doch wo ist der Schlüssel?« Der Schlüssel musste ebenfalls herausgefallen sein, da die Seitentasche des Rucksacks der einzige Ort war, an dem ich meinen Schlüssel aufbewahren durfte. Jeder Gegenstand hatte seinen zugewiesenen Platz. Panisch schaute ich aus dem Fenster und durchsuchte die Gegend mit den Augen. Doch ich konnte ihn nicht entdecken.

Schnell rannte ich in Linas Zimmer. Sie hatte heute glücklicherweise Homeoffice. Ich erzählte ihr, was passiert war, und fragte nach dem Schlüssel für den Keller. Dann ab durch den Keller in den Garten. Ich hob meine Bankkarte auf und betrachtete die Gitterstangen direkt am Haus.

»Was für ein Glück«, entdeckte ich den Schlüssel, der genau auf einer Stange hing. Wäre er noch tiefer heruntergefallen, hätte ich dieses Gitter entfernen müssen, um ihn zu erreichen.

Seit diesem Vorfall vergesse ich nie mehr, das Seitenfach im Rucksack zu schließen. Ich beruhigte mich wieder und dachte mit einem Grinsen im Gesicht: »Das ist der wahre Grund, warum man jedem Gegenstand einen festgelegten Lagerort zuweisen sollte.« Wenn ich meine Gegenstände an zufälligen Orten platziert hätte, wüsste ich nicht genau, was aus dem Rucksack gefallen wäre.

Nach diesem Vorfall machte ich mich auf den Weg nach Harsum zum Brunch mit Mama. Lauri war gerade mit ihrer Freundin Nani auf Kreta - ein Urlaub, den sie sich selbst durch ihren Job im Café erarbeitet hatte. Ich stand heute extra früher auf, damit ich von Harsum bis Borsum einen längeren Spaziergang machen konnte. Heute sollten auch meine dickere Yoga-Matte und Zehensocken in Borsum ankommen, auf die ich schon sehr gespannt war. In den Händen hielt ich meinen Wäschekorb mit einem meiner Bettlaken darin.

Ich entschied mich vor dem Losfahren noch meinen Gedanken umzusetzen, nur mit einem Bettlaken und ohne Wäschekorb auszukommen. Die Schmutzwäsche konnte ich schließlich einfach auf dem Boden ablegen und dafür nicht unbedingt einen Wäschekorb besitzen. Da ich eh nicht so viele Wäsche hatte, sah der Wäscheberg nicht so auffällig aus. Und was das Bettlaken anging, reichte mir bis jetzt immer ein Bettlaken aus. »Wenn ich eine Nacht ohne Bettlaken schlafen sollte, weil es gerade noch trocknet, geht die Welt nicht unter«, dachte ich. Dafür hatte ich eine Textilie weniger, die ich waschen, trocknen, falten und lagern musste.

Während meines vierzigminütigen Wegs kam ich auf eine interessante Idee, um die Hektik und den Stress aus meinem Alltag noch weiter zu reduzieren. Ich beschloss, den Wecker komplett auszuschalten und mein Smartphone auch vor dem Schlafengehen im Rucksack zu lassen. Schließlich hatte ich keinen Job, bei dem ich zu einer festgelegten Zeit erscheinen musste. Ich konnte so lange schlafen, bis mein Körper durch das Sonnenlicht von selbst aufwachte - und hoffentlich nicht durch Geräusche der Nachbarn oder Mitbewohner. »Auf den Körper hören und nicht auf den Wecker«, sinnierte ich.

Nach dem Brunch recherchierte ich weiter zur Zahngesundheit, um wegen dem fehlenden Fluorid in meinen Zahnputztabletten keine Karies zu bekommen. Dabei lernte ich, dass kurzkettige Kohlenhydrate, die im weißen Mehl enthalten sind, als Nahrung für Kariesbakterien dienen. Daher nahm ich mir vor, soweit es möglich war, Vollkornbrot zu bevorzugen, weil es aus langkettigen Kohlenhydraten besteht, die nicht direkt im Mund aufgespalten werden und ein leichtes Fressen für die Kariesbakterien sind.

Dann stieß ich erneut auf die Wichtigkeit des Speichels bei der Kariesprävention. Der Speichel entfaltet erst nach einer längeren Esspause sein volles Schutzpotential gegen Karies, und die Remineralisierung wird umso effektiver, je mehr der Speichel Zeit hat, um an den Zähnen ungestört zu wirken. Ich wusste auch schon viel über die gesundheitlichen Vorteile des Fastens, wie zum Beispiel ein verlangsamter Alterungsprozess. Zusammen mit meiner Recherche über Karies bewogen mich die gesundheitlichen Argumente dazu, ab achtzehn Uhr nichts mehr zu essen. Damit würde ich nicht nur dem Speichel mehr Zeit geben, sondern auch meinem Körper mehr Zeit für Regeneration abends und nachts ermöglichen.


Learnings:
  1. Es ist enorm wichtig, jedem Gegenstand einen festgelegten Lagerort zuzuweisen, nicht nur um eine bessere Ordnung zu haben, sondern auch, um nicht ständig nach Gegenständen suchen zu müssen.
  2. Ich bevorzuge Vollkornbrot anstelle von Brot aus weißem Mehl, um meine Zahngesundheit zu verbessern.
  3. Ich sollte möglichst versuchen gegen Abend aufhören zu essen, um meinem Körper mehr Zeit zu geben, sich abends und nachts zu regenerieren. Durch dieses frühe Essensende verbessere ich zugleich meinen Schlaf, da ich nicht so spät am Abend esse.

Mikroveränderungen:

  1. Ich stelle mir morgens keinen Wecker mehr. Stattdessen lasse ich meinen Körper und nicht den Wecker entscheiden, wann ich ausgeruht bin. Durch das Fehlen eines Weckers wache ich viel entspannter und ausgeruhter auf. Ohne Wecker kann ich mein Smartphone ausgeschaltet im Rucksack lassen und habe dadurch weniger Motivation, es einzuschalten, um kurz WhatsApp oder Dating-Apps zu checken.
  2. Ich habe die Anzahl meiner Bettlaken von 2 auf 1 reduziert.
  3. Ich besitze keinen Wäschekorb mehr. Stattdessen platziere ich den kleinen Stapel schmutziger Wäsche direkt auf dem Boden.