Alexander Fufaev
Ich heiße Alexander FufaeV und hier schreibe ich über:

3. Mai 2024: Der erste Versuch das dritte Auge zu öffnen

3. Mai 2024. Heute ist es den ganzen Tag bewölkt. Gegen 8 Uhr bin ich aufgewacht. Das Gezwitscher der Schwalben hat mich im Schlaf überhaupt nicht gestört. Es hat mich nicht geweckt, obwohl sie sehr früh anfangen zu zwitschern. Ich habe russische Musik angemacht und Spaghetti Bolognese gekocht, damit Mama etwas mit zur Arbeit nehmen kann. Und ich kann sie später auch zu Mittag essen.

Mama hat noch geschlafen, also habe ich alleine gefrühstückt. Kurz nachsehen, ob ich eine SMS von Mascha bekommen habe. Nein, noch nicht. Ich bleibe locker. Ich mache mir noch keine Hoffnungen, weil ich weiß, dass es noch zu früh ist, um zu viel zu hoffen. Aber irgendwie bin ich zuversichtlich, dass sie sich melden wird, denn wir haben uns unglaublich gut verstanden.

Nach dem Frühstück bin ich nach Hannover gefahren. Draußen auf dem Conti Campus habe ich einen Kaffee getrunken und bin dann in die Bibliothek gegangen, um meine letzten Erlebnisse in ein Tagebuch zu schreiben und noch mehr über das Handlesen zu lernen.

Gegen 16 Uhr war ich noch im Café Kopi, um einen Kakao zu trinken und Tagebucheinträge online zu stellen. Um 17 Uhr sah ich Julia, die Sonderpädagogin, die die Hand eines geistig behinderten Mannes hielt. Sie gingen kurz rein und als ich sie sah, gingen sie wieder raus. War das ihr Freund? Das habe ich mich gefragt. Jedenfalls fühlte ich mich ein bisschen zurückgewiesen, ein bisschen traurig, weil sie mich wahrscheinlich gesehen hat und deshalb weggegangen ist. Könnte aber auch nur meine Einbildung sein.

Danach fuhr ich nach Hause. In einem Video von Pascal Stössel, einem erfahrenen Handleser, habe ich noch mehr über das Handlesen gelernt:

  1. Gerade Handlinien stehen eher für Kontrolle, Unveränderlichkeit. Geschwungene Handlinien sind dagegen eher emotional, veränderbar.
  2. Herzlinie, Kopflinie und Lebenslinie nicht getrennt, sondern zusammen betrachten.
  3. Eine Feuerhand hat nicht nur eine quadratische Handfläche und kurze Finger, sondern sie hat in der Regel auch chaotische und viele Handlinien.
  4. Auch Fingerabdrücke können gelesen werden.
  5. Es gibt typische Herzlinien »DONNA«, »GINA«, »MICHAEL« und »CLINT«.

Nachdem Downtime den Laptop blockiert hatte, versuchte ich, mein drittes Auge zu öffnen, wie es im Handbuch der Übersinnlichkeit beschrieben ist. Ich löschte das Licht im Raum, setzte mich im Schneidersitz vor das Fenster. Beruhigte meinen Geist mit einigen tiefen Atemzügen. Dann klopfte ich auf die Stelle zwischen meinen Augenbrauen, um das Auge aufzuwecken, und bat den Geist flüsternd, mir eine Vision zu schicken. Ich konzentrierte mich auf die Stelle zwischen den Augenbrauen.

Die Kunst des Sehens mit dem dritten Auge besteht darin, keine bewussten Phantasien und Gedanken zu erzeugen, sondern sie nur zu empfangen. Natürlich kamen ab und zu meine eigenen Gedanken. Es ist wichtig zu erkennen, dass es sich dabei nicht um das Sehen mit dem dritten Auge handelt. Ich versuchte es immer wieder und einmal, so glaube ich zumindest, hat es geklappt. Für den Bruchteil einer Sekunde erschien die Statue »Véchnyi Ogónj« (Ewiges Feuer) aus Asow, die den im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten gewidmet ist. Aber was soll mir das sagen?

Ich öffnete die Augen. Dann schloss ich sie wieder. Ich bat den Geist erneut um eine Vision. Diesmal erschien für den Bruchteil einer Sekunde ein Baby im Mutterleib. Und beim dritten Versuch sah ich das Gesicht meines verstorbenen Großvaters Yura. Plötzlich breitete sich eine Gänsehaut über meinen ganzen Körper aus. Ich öffnete die Augen und betrachtete im dämmrigen Licht von draußen die abstehenden Haare. Ich schloss die Augen wieder.

Es war still. Ich hörte nur meinen Atem. Es war sehr meditativ und ich wurde schnell müde. Im Buch steht, dass bei den meisten Erwachsenen das dritte Auge geschlossen ist und durch regelmäßige Übung geöffnet werden muss. Ich war sehr offen dafür und bereit, mein drittes Auge mit der Zeit zu wecken. Für heute habe ich damit aufgehört.

Ich wollte zum Schlafen nicht meinen Schlafsack auspacken, also habe ich versucht, nur mit langem Hemd und langer Unterhose auf der Yogamatte zu schlafen. Ich bin aufgewacht, weil mir kalt war. Ich habe mir den warmen Pullover übergezogen. Es war immer noch kalt. Also habe ich noch meine Jeans über die lange Unterhose gezogen und Socken angezogen. Mir war immer noch kalt. Ich konnte nicht einschlafen, also habe ich doch den Schlafsack ausgepackt und bin schnell darin eingeschlafen.