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29. Juli 2024: Vorstellungsgespräch als Promoter und das Schlafzimmer streichen

29. Juli 2024. Um 7:30 Uhr bin ich aufgestanden, habe gefrühstückt und mich mit dem Zug auf den Weg nach Hannover gemacht. Dann bin ich in den Metronom umgestiegen und habe die Arbeitsstelle angerufen, damit sie mich wie vereinbart vom Bahnhof abholen.

Um 9:57 Uhr sollte ich am Bahnhof Großburgwedel ankommen. Ich schaue auf die Uhrzeit: 9:57 Uhr. Der Zug hält an. Ich steige aus, schaue nach links und rechts und folge den Leuten zum Ausgang. Dann werfe ich einen kurzen Blick auf das blaue Schild der Zughaltestelle und sehe „Isernhagen“. Scheiße. Der Zug war wohl ein paar Minuten zu spät, und ich bin an der falschen Haltestelle ausgestiegen.

Ich rufe bei der Arbeitsstelle noch einmal an und erkläre, dass mir ein dummes Missgeschick passiert ist. Sie sagen, dass ich das nächste öffentliche Verkehrsmittel nehmen soll und sie wieder anrufen soll, wenn ich in Großburgwedel angekommen bin. Ich gehe also zur Bushaltestelle, denn mit dem Bus bin ich schneller dort als mit dem Zug.

Der Bus kam zehn Minuten zu spät. Ich wollte schon gehen, weil ich dachte, er würde nicht kommen, aber dann kam er doch.

Im Bus hat mich eine Frau gefragt, wo sich hier IKEA befindet, und ich kannte mich nicht aus. Dann hat sie den Busfahrer gefragt, und er hat sie etwas früher rausgelassen. Ich dachte, das sei auch meine Haltestelle, weil ich währenddessen nach dem IKEA gegoogelt habe. So bin ich einfach mitten auf der Straße mit der Frau ausgestiegen. Zum Glück bin ich noch mal zurück zum Bus gegangen und konnte wieder einsteigen.

Ich kam also mit einer Verspätung von 40 Minuten bei promotionwelt an.

Die Frau an der Rezeption hat etwas patzig reagiert, weil sie angenommen hatte, dass ich von Isernhagen zum Großburgwedel Bahnhof kommen würde und umsonst einen Fahrer losgeschickt. Das hätte jedoch sehr lange gedauert, wenn ich auf den Zug gewartet hätte. Deswegen habe ich den Bus genommen und konnte so schneller ans Ziel kommen.

Sie hat mich zu einem Büro geführt, wo ein runder Tisch mit drei Stühlen stand. Sie hat mir Kaffee und Wasser angeboten; ich habe Wasser genommen.

Drei Minuten später kam auch schon die Geschäftsführerin, eine ältere Frau mit langen Haaren und schick gekleidet. Sie hat mich ein bisschen an eine Russin erinnert.

Sie hat mich zuerst über persönliche Dinge befragt: wo ich herkomme, was ich mache. Sie war von meiner Bewerbung sehr fasziniert und hat gesagt, dass sie so ein Bewerbungsschreiben noch nie gelesen habe und dass es ihre Aufmerksamkeit sehr erregt hat.

Wir haben über das Gehalt und die Provisionen gesprochen und darüber, dass ich zuerst zwei Tage ohne Bezahlung zur Probe arbeiten müsste. Während wir darüber geredet haben, hat sie nebenbei ihre Vape geraucht.

Als ich sagte, dass ich nur drei Tage die Woche arbeiten möchte und nach dem dazugehörigen Gehalt fragte, meinte sie, ich solle es doch selbst ausrechnen; Dreisatz könne man ja im Kopf rechnen, sagte sie. Da wurde ich etwas verlegen, weil ich nicht schnell auf das Ergebnis kam. Ich holte meinen Taschenrechner heraus und war so verlegen, dass ich es zunächst nicht einmal damit ausrechnen konnte. Ich kann das sonst, aber während eines Vorstellungsgesprächs bin ich einfach zu aufgeregt. Schließlich habe ich es doch noch geschafft. Ich wurde rot. Puh. Das passiert, wenn man zu lange keine Mathematik und Physik betrieben hat.

Ich würde dann 1600 Euro brutto verdienen. Dafür müsste ich innerhalb eines Monats etwa 65 Unterstützer finden. Der Treffpunkt ist immer in Großburgwedel, was mich ins Grübeln brachte, denn von Hildesheim nach Großburgwedel zu kommen, ist gar nicht so einfach, vor allem, wenn man gegen 8:00 Uhr da sein muss.

Ich habe gesagt, dass ich im August noch einiges zu tun habe wegen meines Führerscheins und der Wohnung und mir deswegen noch einmal überlegen muss.

Unterwegs habe ich noch bei Apollon Digitalmarketing angerufen, weil ich mich dort ebenfalls beworben habe. Allerdings bin ich mit 32 zu alt, um für Greenpeace zu fundraisen, sagte mir ein jung klingender Mann auf der anderen Seite der Leitung.

Ich bin also von Großburgwedel zurück nach Hannover und von dort nach Hildesheim gefahren. Dort habe ich mich mit Mama getroffen, und wir haben zusammen das Zimmer gestrichen – beziehungsweise sie hat das gemacht, weil ich einfach zu langsam war und sie eine Expertin darin ist. Schließlich hat sie schon zigmal ihre Wohnung gestrichen. Ich habe stattdessen die Tür geputzt, denn sie muss später auch gestrichen werden, und dann habe ich noch die Farbflecken, die auf dem Boden gelandet sind, weggeschrubbt.

Mama hat dann auch noch das Bad gestrichen, und ich habe mich auf den Weg gemacht, etwas Leckeres zu besorgen. Schon bald habe ich Calimero‘s Pizzaladen gefunden. Ich habe zwei vegetarische Pizzen mit gegrilltem Gemüse bestellt, eine mit und eine ohne Knoblauch, weil ich nicht wusste, ob Mama Knoblauch essen will, wenn sie heute Abend zu Julien fährt. Dazu habe ich noch zwei Getränke besorgt. Pizza essen

Nach dem Essen haben wir weitergemacht und sind dann gegen Abend nach Hause gefahren.