Alexander Fufaev
Ich heiße Alexander FufaeV und hier schreibe ich über:

29. April 2024: Das Handbuch der Übersinnlichkeit

29. April 2024. Als ich gegen 8 Uhr aufgewacht bin, war mein erster Gedanke an Elisabeth. Draußen ist der Himmel blau und die Sonnenstrahlen scheinen auf die Nachbarhäuser. Die Sonne, meine schönste Kraftquelle, ist da.

Nachdem ich mir eine Banane und ein Brötchen gekauft hatte, holte ich mir einen Kaffee. Beim Bezahlen fiel mir die 1-Euro-Münze in die volle Kaffeetasse. Die Studentin schenkte mir den Kaffee in eine neue Tasse ein. Mit dem Kaffeebecher setzte ich mich im Schneidersitz auf meine Lieblingsbank auf dem Campus und tankte die Lebensenergie, die in den Sonnenstrahlen auf mich einprasselte. Sofort überkam mich ein Gefühl von Zufriedenheit und Hoffnung.

Als der Kaffee leer war, äußerte ich innerlich einen Wunsch ans Universum: »Liebes Universum, ich wünsche mir, dass sich heute einem Menschen begegne, der in meinem Leben bleibt.«

Dann schickte ich noch einen Wunsch: »Liebes Universum, ich wünsche mir, dass Elisabeth in meinem Leben bleibt.«

»Gott? Bist du da?«, fragte ich innerlich.

»Ja« sagte die innere Stimme.

»Bleibt Elisabeth in meinem Leben?«

»Ja«

Ich schaute in die Sonne und sagte »Danke«. Dann ging ich in die Bibliothek, um mein Tagebuch weiterzuschreiben und ein wenig zu lesen.

Ich habe über die Navigation mit Hilfe der Sterne gelesen. Der Nordstern (Polarstern), der genau über dem Nordpol steht, bewegt sich nicht am Nachthimmel und zeigt mir den Weg nach Norden. Er bewegt sich nicht, weil er sich auf der Erdrotationsachse befindet. Wenn ich auf der Nordhemisphäre bin und am Nachthimmel herausfinden möchte, wo der Norden ist, dann muss ich den Nordstern am Himmel finden.

Viele Menschen denken, dass der Nordstern der hellste Stern am Himmel ist. Das ist leider nicht der Fall. Meistens sind es entweder Venus, Jupiter oder der Stern Sirius, die nachts am hellsten leuchten. Man kann den Nordstern also nicht anhand seiner Helligkeit finden.

Die einfachste Methode ist, das Sternbild »Großer Bär« zu finden, das sich gegen den Uhrzeigersinn um den Polarstern dreht. Es sieht aus wie eine Schubkarre oder ein rechteckiger Messlöffel. Die beiden Sterne, die das Ende der Schubkarre bzw. die Vorderkante des Messlöffels markieren, haben einen gewissen Abstand voneinander. Verlängert man die Verbindungslinie dieser Sterne um das Fünffache dieses Abstands, so gelangt man zu dem Polarstern.

Natürlich kann es vorkommen, dass der große Wagen durch Wolken, Berge oder Gebäude verdeckt ist. Dann muss ich ein anderes Sternbild benutzen, das dem großen Wagen genau gegenüber liegt, das Sternbild »Kassiopeia«. Dieses Sternbild sieht aus wie ein länglicher Buchstabe »W« oder »M«, je nachdem, wo es sich am Himmel befindet. Um den Polarstern zu finden, stellt man sich eine Verbindungslinie zwischen den oberen Punkten des Buchstabens »W« vor und dreht diese Linie um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn. Dann verdoppelt man die Länge dieser Linie und findet den Polarstern.

Kurz vor 12 eine Pause. Ich habe leider mir eine Quarktasche und Butter-Laugen-Ecke gekauft, weil ich so ein Verlangen danach hatte. Walnussbrötchen hatte ich irgendwie satt. Vielleicht habe ich deshalb vermehrt Haarausfall, weil ich nur Brot esse und kaum Obst und Gemüse? Ich kaufe heute Gemüse ein.

Dann habe ich noch ein bisschen gelesen und erfahren, dass der Polarstern auch dazu dient, die geographische Breite abzuschätzen, auf der man sich befindet.

  • Am Nordpol ist der Polarstern genau über mir und meine geographische Breite ist 90 Grad Nord.
  • Am Äquator ist der Polarstern genau am Horizont und meine geographische Breite ist 0 Grad.
  • Wenn der Polarstern genau auf der Hälfte dieser beiden Extrema ist, dann befindet man sich auf 50 Grad Nord geographischer Breite.

Die Position des Polarsterns gibt also an, auf welcher geographischen Breite ich mich befinde.

Wie kann man Planeten von Sternen am Himmel unterscheiden? Planeten sind meist heller als Sterne. Sie sind früher am Himmel zu sehen. Venus, Jupiter und Merkur sind sehr hell und weiß. Mars ist eher orange und Saturn gelblich. Die Planeten wandern im Laufe der Nacht durch die Sternbilder. Wenn du also ein Sternbild erkennst und bemerkst, dass dort ein heller Punkt ist, der nicht im Sternbild sein sollte, handelt es sich wahrscheinlich um einen Planeten.

Gegen 14 Uhr verlasse ich die Bibliothek. Ich bin irgendwie unmotiviert. Ich gehe nach Hause und esse etwas. Ich sitze am Esstisch und weine fast. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Mensch so schnell eine Sehnsucht in mir wecken kann. Normalerweise machen mir Zurückweisungen nichts aus, aber bei Elisabeth ist das anders. Ich sehne mich so sehr nach ihr.

Ich habe Linsen gekocht und Spinat gewaschen. Zum Waschen der Linsen und zum Abgießen des überschüssigen Wassers nach dem Kochen habe ich meine Titan-Brotdose benutzt. Das ging besser als mit dem Kochtopf. Während des Kochens kam Lina nach Hause. Ich hatte ein tiefes Gespräch mit ihr, das mich emotional etwas erleichterte. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich meine Gefühle und die ganze Situation mit den Frauen und Elisabeth ausgesprochen habe.

Um 17 Uhr bin ich wieder rausgegangen. Bin zum Conti Campus gelaufen. Dort war es sehr voll. Kein Wunder, weil es sehr warm war. Ich habe mir einen Kaffee geholt. Meine Stimmung hat sich sehr verbessert. Während ich den Kaffee trank, meldete sich meine innere Stimme: Warum soll ich mich um Elisabeth kümmern? Es hat doch keinen Sinn. Ich sollte mein Herz nicht deswegen verschließen. Es gibt so viele gute Menschen wie Elisabeth. Mit diesen Gedanken beende ich die Kaffeepause und gehe weiter in die Stadt. Mein Herz ist wieder offen. Ich bin bereit, Diamanten zu begegnen.

Ich war in der Innenstadt und saß im Schneidersitz vor der Uhr am Kröpcke und schaute in die Menge. Andere Menschen kamen dazu und setzten sich ebenfalls im Schneidersitz neben mich, als ob sie es mir nachmachen wollten. Ich schickte einen Wunsch an das Universum: »Ich wünsche mir, dass jetzt, wo ich hier sitze, eine schöne, rothaarige Frau vorbeikommt und mir ein Zeichen gibt«. Ich öffne die Augen und warte. Eine dicke, ältere Frau mit roten Haaren bleibt vor mir stehen. Ich muss lächeln. Ich sitze immer noch da und warte. Nichts kommt mehr. Ich sende noch einen Wunsch an das Universum: »Ich wünsche mir, dass jetzt Elisabeth hier vorbeikommt«. Ich öffne die Augen und warte. Eine rothaarige Frau setzt sich neben mich und zündet sich eine Zigarette an. Sie ist nicht mein Typ, denke ich. Ich schaue mich um. Aber Elisabeth kommt nicht. Bis 19 Uhr sitze ich da und warte vergeblich auf sie. Es war auch keine Frau in der Stadt, die mich dazu gebracht hätte, aufzustehen und zu ihr zu laufen. Ich sah nur heiße Frauen in engen Jeans oder Leggings. Ich konnte meine Triebe unter Kontrolle halten. Ich wollte einen Diamanten wie Elisabeth und keinen Aufmerksamkeitssucher kennenlernen.

Es wurde kalt, also bin ich gegangen. Habe kurz bei Hugendubel angehalten. Die Tische draußen mit den Büchern wurden gerade hereingetragen. Ich habe mir die Bücher angesehen. Da lag ein Buch über die Grundlagen des Bushcrafting. Ich blätterte es durch und wollte es fast kaufen. Aber dann schaute ich direkt links neben das Buch. »Handbuch der Übersinnlichkeit: Entdecke deine medialen Fähigkeiten und verborgenen Kräfte« war der Titel, der mich neugierig machte. Ich blätterte es durch und mein Bauch sagte mir: »KAUF ES!« Eigentlich wollte ich kein physisches Buch kaufen. Aber mein Bauchgefühl hat mich überzeugt.


Learnings:
  1. Nordstern zeigt auf der Nordhemisphäre den Weg nach Norden. Um den Nordstern am Nachthimmel zu finden, kann das Sternbild »der Große Bär« (bzw. »der große Wagen«) oder »Cassiopeia« benutzt werden.
  2. Die Position des Nordsterns verrät meine geographische Breite auf der Nordhalbkugel.
  3. Der große Wagen und der Nordstern können zur Bestimmung der Uhrzeit benutzt werden.
  4. Die erhöhte Helligkeit eines Bereichs des Himmels deutet auf eineStadt hin. Die Entfernung dieses helleren Himmelbereichs sagt etwas über die Größe der Stadt aus.
  5. Es gibt einige Methoden, mit denen man Sterne von Planeten am Nachthimmel unterscheiden kann.