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WIEDERGEBURT .
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LEBEN:

Warum ich eine Prepaid-Karte will und Gedanken wohnungslos zu sein

28. Oktober 2023. Frühstück mit Julien und Mama. Ich bin begeistert von Mama, sie will ihr Bettgestell verkaufen und auf dem Boden schlafen, auf dem Lattenrost und der Federkernmatratze. Sie sagt, dass ihr Zimmer sehr voll ist und sie jetzt etwas Platz schaffen will.

Heute ist das Tastenhandy für 17 Euro angekommen. Ich muss noch warten, bis die SIM-Karte aktiviert ist. Dann werde ich das Handy benutzen und sehen, wie ich damit zurechtkomme.

Um meinen aktuellen Handyvertrag loszuwerden, der noch zwei Jahre läuft, habe ich in Borsum ein Samsung Galaxy S6 gefunden, das niemand mehr brauchte. In der Garage fand ich ein passendes Ladekabel und konnte es aufladen und einschalten. Es funktionierte einwandfrei.

Ich habe es bei ebay-Kleinanzeigen zum Verschenken eingestellt mit der Bedingung, dass mein Handyvertrag mit übernommen wird. Meine ebay-Anzeige hatte schon nach wenigen Minuten 15 Favoriten. Ich bin zuversichtlich, dass ich auf diese Weise meinen Vertrag loswerde und damit auch eine finanzielle Abhängigkeit (vertragliche Verpflichtung zu monatlichen Zahlungen an den Mobilfunkanbieter) beseitige. Damit erspare ich mir Mahnungen oder andere Sorgen, die entstehen können, wenn ich die Zahlungen nicht leisten kann. Ich bin 1% freier und unabhängiger. Mit einer Prepaid-Karte kann ich meine Kosten besser kontrollieren und selbst entscheiden, ob ich dem Mobilfunkanbieter mein Geld gebe oder nicht.

Um 19 Uhr, als Mascha und Tobi und Laura weg waren und Mama zu Julien gefahren war (wir hatten uns zum Kaffee getroffen und Mama hatte koffeinfreien Kaffee getrunken, anscheinend haben meine Erzählungen gewirkt), habe ich dann gesündigt und Brot mit Früchtetee nach 18 Uhr gegessen und dabei auf youtube Leute angeschaut, die ohne Smartphone leben.

Danach ließ ich mich von den Suchergebnissen auf Youtube inspirieren und gab »Leben ohne ...« in die Suchleiste ein. Als erstes habe ich »leben ohne w...« eingegeben. Mir wurde »leben ohne wohnung« vorgeschlagen. Das klang interessant. Ich fragte mich: Wenn ich nur einen Rucksack hätte, könnte ich schnell überall einziehen. Wie kompliziert ist es, in Deutschland wohnungslos zu sein? Ich nahm mir vor, diesen Gedanken »wohnungslos zu sein« noch zu behalten und mich näher damit zu beschäftigen, sobald ich mein ganzes Hab und Gut auf einmal mitnehmen kann.

Am Abend kam mir noch eine Idee, wie ich enorm viel Plastik einsparen könnte, nämlich durch den Einkauf im Biomarkt. Denn die Kidneybohnen etc. sind alle in Gläsern und nicht in Dosen. Ich werde ab und zu bei Denns Biomarkt am E-Damm vorbeischauen.

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