Alexander Fufaev
Ich heiße Alexander FufaeV und hier schreibe ich über:

27. Oktober 2023: Keine Waschlappen mehr. 7 statt 8 Kleiderbügel und der Nachteil, viel Zeit zu haben

27. Oktober 2023. Heute habe ich sehr lange geschlafen. Bis fast 10 Uhr. Ich hatte wohl etwas Emotionales zu verarbeiten. Jetzt, vor allem ohne YouTube, habe ich viel Zeit am Tag und wenig digitale Ablenkung.

Keine digitalen Ablenkungen zu haben, hat den Nachteil, dass ich mich mehr mit meiner inneren Welt beschäftige und die innere Leere nicht einfach mit einem YT-Video betäuben kann, sondern gezwungen bin, die innere Leere auf andere Weise zu verarbeiten.

Auch die Zeit, die ich im Überfluss habe, macht mich irgendwie nicht dauerhaft glücklich, wie ich anfangs dachte. Ich dachte, sobald ich finanziell frei bin und alles machen kann, was ich will, werde ich endlich glücklicher und habe weniger Probleme. Aber ich habe nicht weniger Probleme, sondern andere. Aber das Schöne ist, dass diese Probleme tiefer gehen und dass die Bewältigung dieser Probleme mein Leben viel mehr, viel intensiver bereichert.

Im Badezimmer bemerkte ich, dass sich mein Gesicht neben der Nase rötete. Es sah aus wie eine Entzündung. Auch die Augenringe waren deutlicher zu sehen. Meine Haut signalisierte mir, dass ich etwas Ungesundes getan hatte. Anscheinend war es keine gute Idee, gestern nach 18 Uhr noch eine käsige Calzone zu essen und danach einen Kaffee zu trinken.

Meine Zunge hatte mehr weißen Belag als die Tage zuvor. Ich führte das darauf zurück, dass ich mir gestern Abend nicht die Zähne geputzt hatte. Nach dem Gurgeln mit Natron roch ich aus Neugier an meinem nun trockenen Handtuch. Leider hat reines Wasser den Geruch nicht beseitigt. Ich muss es mal mit einer Natron versuchen.

In der Küche traf ich Lina, die gerade ihren veganen Blaubeerkäsekuchen aß. Ich probierte auch ein Stück. Es schmeckte gut, aber sie wollte das nächste Mal den veganen Joghurt durch veganen Frischkäse ersetzen.

Danach bin ich direkt in die Bibliothek gegangen. Eigentlich wollte ich mich gleich zu HanoMacke setzen, aber auf dem Weg dorthin entschied ich mich dann doch für die Bibliothek. Ich hoffte, vielleicht Carmen zu treffen, die ich gestern ein paar Tische weiter in der Bibliothek gesehen hatte und deren heißer, knackiger Hintern mich in seinen Bann zog.

Ich bin in letzter Zeit so schwanzgesteuert - oder besser gesagt kuschelbedürftig. Die emotionale Nähe fehlt mir sehr. Ich muss lernen, damit besser zu leben, bzw. lernen, mich auch ohne emotionale Nähe energiegeladen und glücklich zu fühlen.

Ich setzte mich an meinen Stammtisch, wo schon ein Mädchen mit einer schwarzen Mütze vor mir an einem Acer-Laptop saß. Sie hatte ein schwarzes Oberteil und eine schwarze Maus.

Um 10.30 Uhr war ich Kaffee trinken. Ich stand draußen in einem Pullover und einer Jogginghose. Es war nicht so kalt für mich. Es waren warme 15 Grad und die Straßen waren noch feucht vom Nieselregen davor.

Danach habe ich mich wieder in die Bibliothek gesetzt und bin dort bis 13 Uhr geblieben. Ich habe meine Website noch minimalistischer gemacht. Auf der Toilette merkte ich, dass meine Zähne rau waren und mein Mund fühlte sich an, als hätte ich starken Mundgeruch. Das sollte mir eine Lehre sein: Vor dem Schlafengehen die Zähne putzen.

Ich fuhr nach Hause, ich war heute irgendwie emotional erschöpft. Als ich heute ankam, wollte ich meine Jacke aufhängen und bemerkte, dass ich sie an einer Schraube meiner Garderobenstange aufhängen konnte. So konnte ich einen Kleiderbügel, auf dem die Jacke vorher hing, weglassen.

Zu Hause aß ich meinen Salat und nahm ein Stück von Linas Kuchen. Während ich aß, weichte ich mein Handtuch in einer Natronlösung ein, um die Gerüche aus dem Handtuch zu bekommen.

Als ich in mein Zimmer ging, rief mich Robert an und sagte, er habe mich heute in der Bibliothek gesehen und schlug vor, dass wir etwas essen gehen. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht mehr da bin, aber dass wir am Montag oder Dienstag essen gehen können.

Auch den Waschlappen, den ich nach dem Toilettengang benutze, habe ich zur Seite gelegt, um ihn zurück nach Borsum zu bringen. Denn für den Toilettengang kann ich einfach mein Handtuch benutzen. Den Po habe ich sowieso nicht direkt abgetrocknet, sondern nur den Hintern. Das reicht. Den Afterbereich wasche ich gut mit Wasser ab und der trocknet von alleine ganz schnell.

Ich habe mir ein billiges Tastenhandy für 17 Euro zum Ausprobieren gekauft. Das werde ich Mama mit meinem jetzigen Vertrag schenken. Dann hat sie zwei Telefonnummern, eine geschäftliche und eine private, wie sie es wollte.

Als ich in Hildesheim ankam, musste ich auf etwas mehr als eine Stunde auf den Bus nach Borsum warten. Also bin ich durch die Stadt gelaufen, habe mir im Espresso House einen koffeinfreien Cappuccino gegönnt und dabei »THINK AGAIN« gelesen. Aus dem Buch habe ich heute etwas Wichtiges mitgenommen: Bei komplexen Themen nie schwarz oder weiß zu denken.

Dann bin ich mit dem Bus nach Borsum gefahren. Es hat die ganze Zeit geregnet. Nur Laura war da. Mama hatte Spätschicht. Ich habe drei Scheiben Brot mit veganem Belag und Rucola und Käse und zwei Scheiben Toast mit Schokoaufstrich gegessen. Dann sah ich Chips und aß sie auch, während ich die arte-Dokumentation "Mehr Zeit, mehr Glück?

Meine Zunge schmerzte von den Mikroverletzungen durch die scharfkantigen Chips, meine Lippen brannten vom Salz, aber das war mir beim Essen egal. Wie ein Bessener Masochist stopfte ich die Chips in mich hinein, bis die Tüte bis auf den letzten Kartoffelkrümel leer war.

Danach war mein Bauch voll und ich habe mich zum Ausruhen hingelegt und ein YT-Video von Vera Birkenbihl angeschaut. Von ihr habe ich gelernt, ein Gespräch mit einem positiven Gedanken zu beginnen. Dazu frage ich mein Gegenüber nicht mehr mit abgedroschenen Fragen wie "Na, wie geht's?" oder »Na, wie war dein Tag?«, sondern frage: »Was ist dir heute Schönes passiert?«

Das werde ich gleich bei Mama ausprobieren, wenn sie von der Spätschicht zurückkommt.

Als sie zurückkam, fragte ich sie: »Was ist Schönes dir heute passiert?«

Mama schaut überrascht. »Was?«

»Was ist dir heute Schönes passiert?«

»Dass ich endlich zu Hause bin«, lächelte sie. Sie hatte gute Laune bekommen.

Was für eine tolle Frage. Die werde ich ab jetzt statt »Wie geht's?« verwenden.


Learnings:
  1. Bei komplexen Themen nicht schwarz oder weiß denken.
  2. Statt des abgedroschenen »Wie geht's?« lieber: »Was ist dir heute / gestern Schönes passiert?« fragen.

Mikroveränderungen:

  1. Ich benutze keine Waschlappen mehr, um mich nach dem Stuhlgang abzutrocknen. Stattdessen benutze ich mein Mikrofaserhandtuch für alle Körperteile.
  2. Kleiderbügelanzahl von 8 auf 7 reduziert.