Alexander Fufaev
Ich heiße Alexander FufaeV und hier schreibe ich über:

25. Juli 2023: Seborrhoische Dermatitis. Bekämpft das Medikament die Ursache?

25. Juli 2023. Ich saß schon eine Stunde im Wartezimmer beim Hautarzt. Wieder einmal plagte mich die juckende seborrhoische Dermatitis auf meiner Kopfhaut. Diese lästige Erkrankung mit ihren roten Stellen und Schuppen um die Augenbrauen und Nase herum tauchte immer wieder auf, ohne dass ich eine Hoffnung auf dauerhafte Heilung hatte, denn diese Erkrankung war laut Hautärzten nicht dauerhaft heilbar. Schon seit Beginn meiner Beziehung zu Jule hatte ich mit dieser Hautproblematik zu kämpfen. Mein Vater litt ebenfalls im Winter unter schuppiger und geröteter Haut im Gesicht, und meine Mutter war überzeugt, dass ich diese Veranlagung von ihm geerbt hatte, da es in ihrer Familie niemanden mit Dermatitis gab. Es war schon etwas belastend, wenn ein neuer Friseur meine Schuppen bemerkte und laut darüber sprach, sodass es auch die anderen Kunden im Salon hörten.

Ich wollte mal die Chance nutzen und beim Hautarzt sowohl meinen Haarausfall als auch die seborrhoische Dermatitis ansprechen und dem Arzt eine Frage stellen, die ich seit meiner Recherche über Hautcremes immer stellen wollte.

»Herr Fufäf«, rief mich die Mitarbeiterin auf, versuchte meinen Nachnamen richtig auszusprechen. Auch sie war in den Fehler getappt, das »AE« in meinem Nachnamen als »Ä« auszusprechen. Ich stand auf und folgte ihr in ein anderes Zimmer. Dort saß ich vor dem Schreibtisch der Ärztin und wartete noch zehn Minuten auf sie.

Als die Ärztin endlich kam, fragte sie mich nach meinem Problem. Ich erklärte ihr, dass ich Haarausfall hatte, denn nach dem Kopfwaschen landeten stets viele Haare von mir im Abflusssieb. Ich erwähnte auch, dass ich mich fast vegan ernährte. Der Haarausfall an sich belastete mich nicht so stark. Ich wollte nur sicherstellen, dass er nicht mit irgendeiner Erkrankung zusammenhing.

Sie schaute sich meine Kopfhaut an und sagte, dass mein Haarausfall erblich bedingt war, aber ich sollte trotzdem meine Blutwerte checken. Beim Inspezieren meiner Kopfhaut und meiner Augenbrauen stellte sie auch fest, dass ich eine seborrhoische Dermatitis auf der Kopfhaut hatte. Sie setzte sich dann wieder an den Tisch und wollte mir irgendwelche Mittel gegen Haarausfall verschreiben, doch ich stoppte sie mit der Frage, die ich immer stellen wollte aber nicht den Mut dazu hatte.

»Beheben diese Mittel die Ursache meines Haarausfalls?«.

»Nein, das tun sie nicht... aber«, antwortete sie, und bevor sie ihren Satz beenden konnte, erwiderte ich »dann brauche ich diese Mittel nicht«.

Sie hörte auf zu schreiben.

»Aber Medikamente gegen diesen Pilzbefall können Sie mir gern verschreiben. Das juckt ungemein«, führte ich fort. Sie verschrieb mir ein Shampoo für den Kopf und eine Creme für die Augenbrauen. Ich war sehr stolz auf mich, dass ich den Mut hatte, einer autoritären Person eine berechtigte Frage zu stellen. Danach war ich in der Bibliothek.

Nach dem Produktivsein in der Bibliothek machte ich einen Spaziergang zur Nieschlagstraße, ging am Haus vorbei, wo Jule wohnte. Ich blickte nach oben auf ihr Wohnzimmerfenster und fragte mich, was sie gerade machte. Ich spazierte weiter durch den dort anliegenden Park und fuhr dann nach Hause.

Es war bereits Abend, als ich zu Hause ankam. Ich schmierte mir Brötchen mit Erdnussbutter und schaute dabei meinen Stuhl und Tisch an. Auch wenn ich dabei ein seltsames Gefühl hatte, stellte ich die beiden zum Verschenken bei Kleinanzeigen ein. Einige Minuten später meldeten sich die ersten Interessenten, und ein Mann holte meine Möbel noch am selben Abend ab.

Ich platzierte meinen Laptop auf dem Regal meiner Kleiderstange und konnte so perfekt tippen, während ich im Schneidersitz saß. Dennoch fühlte sich mein Zimmer leer an, als wäre ich noch nicht vollständig in die WG eingezogen. Aber irgendwie hatte es auch seinen Reiz.

Als mein Laptop um dreiundzwanzig Uhr durch die Downtime-Funktion gesperrt wurde, lag ich noch eine Weile im Bett und träumte von einer Welt ohne Tische und Stühle.

»Ich betrete eine Schule und stehe vor einem Klassenraum. Eine Lehrerin bittet mich, meine Schuhe auszuziehen, bevor ich den Raum betreten darf, so wie ich es zu Hause mache. Die meisten Schüler lernen auf dem Boden. Ein Schüler sitzt im Schneidersitz, ein Buch in der Hand. Eine Schülerin liegt auf dem Bauch auf dem sauberen Teppich und schreibt in ein Heft. Ein anderer Schüler sitzt auf der Fensterbank, die Beine angewinkelt, und diskutiert mit einem Klassenkameraden über das aktuelle Physikthema. Der Physiklehrer sitzt mit zwei Schülern auf dem Boden, hält eine Feder und erklärt zwei anderen Schülern das Federgesetz.

In Cafés, Bibliotheken, in Besprechungsräumen jeder Firma und überall dort, wo früher viele Tische und Stühle standen, gibt es nur noch den Boden, auf dem Menschen in Socken sitzen.«


Learning: Ich stelle dem Arzt immer die Frage, ob das Medikament, das er mir verschreiben will, die Ursache bekämpft. Wenn das nicht der Fall ist, dann verzichte ich darauf, solange die Symptome mich nicht stark belasten. Damit vermeide ich unnötige Medikamenteneinnahmen, Kosten und Verpackungsmüll.