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24. August 2024: Waschmaschine gekauft. Straßenfest an der Sedanallee.

24. August 2024. Bis 9:00 Uhr habe ich ungefähr geschlafen. Dann habe ich geduscht und bin mit Mama zu POCO gefahren, um die letzte Sache für die Wohnung zu besorgen: eine Waschmaschine. Ich habe schnell eine gefunden: 7 Kilo Fassungsvermögen, Energieeffizienzklasse A, und was mir wichtig war, sie ist etwas kompakter als eine übliche Waschmaschine. So können wir sie leichter in die Wohnung tragen. Die Waschmaschine hat mich um die 350 € gekostet.

Die Waschmaschine ins Auto zu laden war zwar kein Problem, aber sie die Treppe hochzutragen, war verdammt schwer. Ich meine, die Waschmaschine wiegt um die 60 Kilo und ich selbst wiege gerade mal 65 Kilo. Und ich bin keine Ameise, die das vielfache ihres Gewichts tragen kann…. Wir haben es nur geschafft, sie die erste Treppe hochzutragen, aber dann hatte Mama keine Kraft mehr. Da kam zufällig der starke Bruder meines Nachbarn ins Treppenhaus und hat uns geholfen, die Waschmaschine nach oben zu tragen.

„Schwarze Menschen sind stark“, sagte meine Mutter auf Russisch, nachdem der Mann wieder gegangen war und ich die Waschmaschine ausgepackt hatte.

„Mam, ich weiß, dass du es nicht böse meinst, aber das klingt nach Rassismus. Die Hautfarbe hat nichts mit der Stärke eines Menschen zu tun“, erklärte ich.

Nun steht die Waschmaschine in der Küche, jetzt muss ich sie nur noch anschließen. Minimalistische Waschmaschine

Nach einem kleinen Nickerchen bin ich zum Hildesheimer Straßenfest an der Sedanstraße geschlendert (wie immer barfuß), um zu schauen, was dort so los ist. Mein Kopf ist wie vernebelt vom gestrigen Trinken 👎, Rauchen 👎, langem Wachbleiben 👎 und der ganzen Nacht Tanzen. 👍

Vor dem Straßenfest habe ich mich mit einem Iced Latte abgekühlt und leider ein nicht veganes Croissant gegessen. Ich sitze im Café und denke mir: Irgendwie habe ich gerade keine Lust auf Interaktionen mit Menschen. Ich schaue mir das Straßenfest an, esse etwas dort, aber ohne die Absicht, jemanden kennenzulernen. Iced Latte mit Croissants

Auf dem Weg zum Hildesheimer Straßenfest an der Seeallee stehe ich an einer roten Ampel. Ein roter Kleinwagen fährt an mir vorbei, und beim Abbiegen in die Schuhstraße beugt sich eine junge Frau zum Fahrer und zeigt durch das offene Fenster den Stinkefinger in meine Richtung.

„Hat sie euch oder mir den Stinkefinger gezeigt?“, frage ich ein Pärchen, das neben mir steht.

„Das haben wir uns auch gerade gefragt“, antwortet die Frau.

“Wahrscheinlich euch“, scherze ich.

Die beiden kichern.

Ich gehe über die Straße und denke mir, vielleicht war es eine der linken Feministinnen von Zora? Naja, ist ja auch egal.

Am Straßenfest angekommen, stelle ich fest, wie voll es dort ist. Nur mit sehr langsamen Schritten kann man entlang der Seeallee vorankommen. Links und rechts sind hauptsächlich flohmarktähnliche Stände aufgebaut. Ganz am Anfang gibt es eine kleine Bühne, auf der verschiedene Musiker spielen. Während ich schlendere, treffe ich auf Mascha und Tobi — Tobi natürlich mit einem Kaffee in der Hand.

Je weiter ich voranschritt, desto mehr verwandelten sich die Stände in Verkaufsstände, an denen man Essen und Getränke kaufen konnte.

Am Ende der Sedanallee bin ich umgedreht und wieder zurückgegangen. Dort war ein Stand, der Currywurst und Pommes anbot. Leider gab es keine vegetarischen oder veganen Würste, also habe ich nur Pommes für 3,50 Euro genommen. Direkt daneben spielte unter einem Zelt ein DJ. Ich habe mich auf den Boden unter dem Zelt gesetzt und Pommes gegessen, während im Hintergrund der Song „I Came for You“ lief.

„Nein, du schaust dich nicht nach schönen Frauen um,“ sage ich innerlich zu mir und blicke wieder auf die Pommes. Heute ist ein reiner „Me-Tag“ ohne das Kennenlernen von anderen Menschen.

Nach den Pommes schlendere ich weiter entlang des Straßenfestes, bis ich an einer Menschenansammlung ins Stocken gerate. Ich höre Musik von Michael Jackson und sehe rechts, wie ein kleiner Junge den „King of Pop“ nachmacht. Scheinbar finden die Leute den Tanz so interessant, dass sich hier eine Verstopfung gebildet hat. Ich schaue mir das ein paar Sekunden an und gehe dann weiter—so spektakulär war es nun auch wieder nicht. Aber trotzdem Respekt an den Jungen, vor so vielen Menschen zu tanzen!

Dann gehe ich weiter zurück. An einem Crêpestand bleibe ich stehen, weil ich eine wunderschöne rothaarige Göttin gesehen habe, die mich an die Hauptdarstellerin aus dem Film „Nur ein einziges Mal“ erinnert hat. Ich habe mich ebenfalls am Crêpestand angestellt, aber natürlich nicht wegen der Frau, sondern weil ich unbedingt ein Crêpe essen wollte. *hust* Sie war ohnehin nicht allein, wie ich dann festgestellt habe, sondern mit einem Kind und vermutlich ihrem Mann. „Hoffentlich verhält er sich nicht wie der Typ im Film,“ denke ich scherzhaft.

Am Ende der Sedanallee habe ich mich neben Frauen mit behaarten Beinen hinter der Bühne niedergelassen, mein Crêpe gegessen und die Musik einer jungen Sängerin angehört, die ihre eigenen Songs sang. Musik auf dem Straßenfest von Hildesheim

Ich sitze leicht melancholisch da und schaue auf den Boden, spiele mit dem Gras und den Ästen, die dort liegen. Ihre Musik macht mich irgendwie traurig. Die Songs wecken in mir den Wunsch, jetzt eine Freundin an meiner Seite zu haben—so neben mir sitzend. Jule oder Mara wären schön in diesem Moment.

Unterwegs nach Hause kam eine Frau aus dem Treppenhaus und fragte: „Oh, wo sind deine Schuhe?“

„Zu Hause gelassen. Es ist warm draußen,“ erklärte ich freundlich und ging weiter an ihr vorbei.

Mala hat geschrieben, dass ihr das alles zu viel ist (wahrscheinlich meint sie damit mein Tagebuch). Ich habe mich bei ihr für das Küssen und Kuscheln bedankt und mich verabschiedet. Dann habe ich ihre Nummer direkt entfernt. Es ist irgendwie schade, aber ich respektiere natürlich ihre Entscheidung. Ich weiß, dass es sich jetzt nicht gut anfühlt, aber später werde ich erkennen, dass es gut war, dass sie nein gesagt hat. Wie ich immer sage: Amor Fati — die Liebe zu meinem Schicksal.