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WIEDERGEBURT .
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LEBEN:

Unnötige Kommentare vermeiden. Nichts liken und disliken. Augen schonen. 5 statt 6 Sockenpaaren. 7 statt 8 Unterhosen. 2 statt 3 Hosen.

24. Juli 2023. Am folgenden Tag wachte ich bereits um fünf Uhr morgens auf, vermutlich aufgrund des späten Konsums von Cola am Vortag. Mein Traum drehte sich um Sex und war so intensiv, dass ich in diesem Moment gerne nachgegeben hätte, doch das NoFap-Experiment verhinderte es.

Ich war wach, also begann ich, am Laptop etwas über Augengesundheit zu lesen. Nachdem ich verschwommen sah, nahm ich mir vor, die Empfehlung regelmäßig aus dem Fenster zu schauen, insbesondere während der Laptoparbeit, zu beherzigen. Dies sollte nicht nur zur Entspannung der Augen beitragen und der fortschreitenden Kurzsichtigkeit entgegenwirken, sondern auch Raum für Gedanken zu meiner aktuellen Tätigkeit schaffen. Nach dem Lesen fühlte ich mich jedoch erschöpft und entschied mich, bis zum Weckerklingeln um acht zu schlummern.

Als der Wecker klingelte, hatte ich nicht gefrühstückt, da mein morgendlicher Hunger in letzter Zeit nachgelassen hatte. Das verlängerte nicht nur meine Fastenzeit, sondern ersparte mir auch das morgendliche Zähneputzen. Die Frage, ob es wirklich notwendig war, zweimal täglich die Zähne zu putzen, beschäftigte mich schon länger, also setze ich mein Experiment fort, um herauszufinden, ob einmaliges, abendliches Zähneputzen ausreichte, ohne die Zahngesundheit zu beeinträchtigen.

Um neun Uhr morgens saß ich bereits in der Bibliothek und fühlte mich, als könnte ich mich gleich in jemanden verlieben. Doch es gab niemanden zum Verlieben. Stattdessen las ich ein Buch über digitalen Minimalismus und schaute ab und zu aus dem Fenster auf das Dach des Allianz-Gebäudes. Ich entfernte mich auch ein bisschen weiter weg vom Bildschirm, um einen Abstand von mindestens zwanzig Zentimetern einzuhalten. Dieser Tipp blieb bei mir nach dem morgigen Artikel über Augengesundheit ebenfalls in Erinnerung. Ich wollte ihn zur Gewohnheit machen, damit meine Kurzsichtigkeit nicht noch schneller voranschritt.

Das Minimalismus-Buch lehrte mich eigentlich nichts Neues, außer einer einzigen Sache, die mich inspirierte. Wie wäre es, wenn ich die Inhalte von YouTube-Videos weder liken noch disliken würde? Wie wäre es, wenn ich keine belanglosen kurzen Kommentare oder Chatnachrichten wie »Oh, wie süß!«, »Toll!« oder »Das Video ist super« verfassen würde? Wie wäre eine Welt ohne ständige Bewertungen und fast nichtssagende Aussagen? Ich wollte es ausprobieren und schaltete bei einigen meiner YouTube-Videos die Bewertungsfunktion aus. Damit war es nicht möglich zu sehen, wie viele Likes oder Dislikes das Video hatte. Damit war es nicht mehr möglich anhand der Anzahl der Likes festzustellen, wie gut das Video war. Um die Qualität der Kommentare unter meinen Videos zu verbessern, schaltete ich den »Strengen Kommentarmodus« ein. Damit filterte YouTube noch mehr Spam unter meinen Videos heraus.

Ich spielte auch mit dem Gedanken, komplett auf WhatsApp zu verzichten. Doch es schien irgendwie unmöglich, weil ich über WhatsApp kostenlos mit Galja kommunizieren konnte. Um weniger zum Handy zu greifen, installierte ich WhatsApp auf meinem Laptop.

Beim Kaffee fiel mir ein, dass ich meinen »Multi Colour Cream«, den mir eine Verkäuferin aufgeschwatzt hatte, für meine schwarzen Lederschuhe eigentlich nie benutzte. Daher entschied ich mich, ihn zu entsorgen. Irgendwann plante ich sowieso, meine Lederschuhe loszuwerden, da Kleidung aus tierischem Material nicht meinem Streben nach einer gewaltfreien Welt entsprach.

Zu Hause nahm ich meine Garderobe noch einmal genau unter die Lupe. Ein Sockenpaar hatte ein kleines Loch, also entsorgte ich es und beschloss vorerst, es nicht zu ersetzen, sondern mit den verbliebenen fünf Sockenpaaren auszukommen. Auch stellte ich fest, dass ich nie dazu kam, meine hellblaue Unterhose zu tragen. Daher entschied ich mich, sie ebenfalls loszuwerden, und hatte nun insgesamt sieben Unterhosen.

Heute wagte ich auch den Schritt, meine olivfarbene Hose in den Altkleidercontainer zu bringen. Nun besaß ich lediglich zwei schicke Alltagshosen, eine in Hellbeige und eine in Schwarz. Auf dem Rückweg vom Altkleidercontainer kam mir die Idee, meinen Telegram-Account mit all den Chats dauerhaft zu löschen. Obwohl ich Telegram schon lange nicht mehr nutzte, existierte mein Account immer noch. Dies setzte ich zu Hause um.

Auf meinem MacBook aktivierte ich die Downtime von 23:00 bis 6:00 Uhr und auf meinem Smartphone von 23:00 bis 8:00. Durch das spätere Ausschalten der Downtime-Funktion auf dem Handy wollte ich verhindern, dass ich morgens zum Handy griff und darauf die Zeit vertrödelte. Während dieser Zeit war es nicht möglich, auf meinem MacBook zu arbeiten, da die meisten Programme wie der Browser und die E-Mail-App blockiert wurden. Damit wollte ich meiner Gewohnheit entgegenwirken, bis spät in die Nacht am Laptop zu sitzen. Erstaunlicherweise funktionierte es: Als die digitale Anzeige am Laptop dreiundzwanzig Uhr schlug und ich gezwungen war, das Lesen am nächsten Tag fortzusetzen, klappte ich das Laptop zu. Sobald ich mich hinlegte und kurz da lag, bemerkte ich, wie müde ich eigentlich war, aber das Laptop hatte mich bisher vom Einschlafen abgehalten. Es dauerte nicht lange, bis ich einschlief.


Mikroveränderungen:

  1. Wenn ich ein Kapitel in einem Sachbuch durchgelesen habe oder eine Teilaufgabe abgeschlossen habe, schaue ich in die Ferne. Dadurch verinnerliche ich das gerade Gelesene oder Bearbeitete und entspanne gleichzeitig meine Augen.
  2. Ich halte mindestens 20 Zentimeter Abstand zum Bildschirm, wenn ich längere Zeit arbeite, um der fortschreitenden Kurzsichtigkeit entgegenzuwirken.
  3. Ich nutze keine Schuhcremes mehr.
  4. Anzahl der Sockenpaare von 6 auf 5 reduziert.
  5. Anzahl der Unterhosen von 8 auf 7 reduziert.
  6. Anzahl der schicken Hosen von 3 auf 2 reduziert.
  7. Ich habe die Downtime-Funktion auf meinem MacBook ab 23 Uhr eingestellt, um zu verhindern, dass ich bis spät in die Nacht wach bin und meinen Schlaf vernachlässige. Auf meinem Smartphone deaktiviert sich die Downtime-Funktion später als meine übliche Aufstehzeit. Dadurch verhindere ich, dass ich morgens im Bett liegend unnötig Zeit am Handy verschwende.

Ich würde mich über eine kleine Spende von 2 bis 5 Euro freuen.
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alexander@fufaev.org

Dieses Tagebuch spiegelt meine persönlichen Gedanken, Gefühle und Erlebnisse wider. Die hier beschriebenen Situationen und Personen basieren auf meinen subjektiven Wahrnehmungen. Um die Privatsphäre aller Beteiligten zu schützen, verwende ich Pseudonyme und verändere oder anonymisiere bestimmte Details. Jegliche Ähnlichkeiten mit realen Personen sind zufällig und unbeabsichtigt. Mein Ziel ist es, meine eigenen Erfahrungen zu reflektieren, ohne die Privatsphäre oder den Ruf anderer zu beeinträchtigen. Sollte sich jemand in meinen Schilderungen wiedererkennen und damit unwohl fühlen, bitte ich um direkte Kontaktaufnahme, damit wir die Situation gemeinsam besprechen können. alexander@fufaev.org

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