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Interesse für Physik und mein erstes Physikvideo.

Aus Fufaevs Video über die ZeitAus meinem nicht mehr existierenden Video "Was ist Zeit?" (2013)

2013. Als die Sommerferien vorbei waren, ging es in die zwölfte Klasse, die sogenannte Qualifikationsphase, in der ich mich zwischen Maschinenbau und Informatik natürlich für den informatischen Schwerpunkt entschied, weil ich Widerstände auf eine Platine zu löten und an den Computern rumzuschrauben interessanter fand als an Holz und Metall rumzusägen. Mein Interesse konnte man auch deutlich an meinen Noten erkennen. Informatik – gut und Physik – gut. Spanisch – gut. Spanisch war jedoch für totale Anfänger.

In Physik war ich gut, weil mir Alexey manchmal ein paar Sachen erklärte, aber auch mein Physiklehrer war fähig und nett. Doch erst in der zwölften Klasse, als ich einen neuen Physiklehrer bekam und die langweilige klassische Mechanik abgeschlossen war, fing mein Interesse an, sich von Informatik auf Physik zu verlagern.

Meine am Anfang des Schuljahres – eher aus reiner Glückssache erhaltenen – guten Noten und das darauffolgende unerwartete Lob meines neuen Physiklehrers, führten dazu, mich glauben zu lassen, ich hätte ein Talent für das Fach. Auch die Mitschüler und der Lehrer schienen dies zu denken. Es fühlte sich gut an, gelobt zu werden und in der Klasse mittlerweile als Physiker bezeichnet zu werden.

Auf einmal wurde Physik zu meinem Lieblingsfach, und das, obwohl ich Physik nie wirklich mochte! Das führte dazu, dass ich selbstständig aktiv wurde, um dieses Erfolgsgefühl aufrechtzuerhalten. Ich fing an, regelmäßig Physikhausaufgaben zu machen und im Unterricht immer geistig anwesend zu sein. Es war kaum zu glauben, aber ich war wirklich traurig, wenn der Physikunterricht ausfiel.

Es war erstaunlich festzustellen, welchen Einfluss mein Physiklehrer auf meine Zukunft hatte. Seine Anerkennung weckte in mir eine unendliche Motivation. Seine spannenden Ausführungen über Themen wie den quantenmechanischen Tunneleffekt führten dazu, dass ich in der zwölften Klasse beschloss, nach dem Abitur Physik zu studieren und so wie mein Lehrer, wenn nicht sogar noch besser, zu werden.

Es fand eine positive Transformation in mir statt, da ich endlich das Gefühl hatte, meinen Weg gefunden zu haben. Die Faszination für Physik war so groß, dass ich mir sogar zum Ziel setzte, eines Tages selbst einen Beitrag zu diesem Fach zu leisten und den Nobelpreis dafür zu erhalten.

Mein vorheriger Physiklehrer war gut und ich hatte gute Noten. Doch mein neuer Physiklehrer wurde zu einem Vorbild, das nicht nur über meine Noten, sondern auch über meine Zukunft entschied.

Erstes Physikvideo

2013. Nachdem mich einige meiner Mitschüler baten, ihnen Physik zu erklären, kam ich auf den Gedanken, dies in Form eines YouTube-Videos zu tun. Und so entstand mein allererstes Physikvideo über den photoelektrischen Effekt von Albert Einstein. Meine Website bekam damit auch den Bereich für Physikthemen in Textform.

Natürlich bekam ich auch Hasskommentare unter meinem ersten Physikvideo. Sie sagten mir, dass ich kein Universaldenker, sondern entweder ein Selbstdarsteller, ein Wunschdenker oder sonst was war – aber auf gar keinen Fall ein Universaldenker. Und von der Physik sollte ich fernbleiben, weil ich davon eh nichts verstand und der Physiknobelpreis würde ich nur in einem Paralleluniversum bekommen.

Diese Menschen versuchten mir ihre negativen Klassifizierungen solange einzutrichtern, bis ich diese – auf dem Tablett serviert – angenommen hätte. Doch die gewonnene Leidenschaft für Physik hielt allen möglichen negativen Einflüssen stand, seien es Hasskommentare unter dem Physikvideo, E-Mails, die mir weismachen sollten, dass ich von Physik überhaupt keine Ahnung hätte, oder schlechtere Physiknoten.

All diese Ereignisse und Einflüsse brachten mich nicht mal ansatzweise dazu, mich von der Physik abzuwenden. Ich war wie ein begeistertes Kind und die Physik war mein neues Spielzeug, welches mir niemand wegnehmen konnte.

Ich war fest davon überzeugt, dass ich niemals das Kind in mir aufgeben durfte, wenn ich die Welt positiv voranbringen wollte; wenn ich alles in meinem Leben erreichen wollte, was ich mir vornahm. Ich war zu der Zeit überzeugt, dass ich genauso genial wie Albert Einstein sein könnte, genauso Physik begreifen könnte wie er. Ich durfte nur meine Leidenschaft nicht verlieren. Das war das wichtigste und nicht irgendwelche Schulnoten oder Meinungen der Kritiker.

Ich glaubte kaum, dass Albert Einstein Physik studierte, um gute Noten in diesem Fach zu bekommen oder Klausuren zu bestehen. Er interessierte sich für Physik, weil er wissen wollte, was unser Universum im Innersten zusammenhält. Er blieb in seinem Inneren immer ein neugieriges, begeistertes Kind, welches das damalige Verständnis von Physik revolutionierte - trotz vieler Kritiker. Wo stünde die Physik jetzt, wenn er nach der ersten Kritik seine Arbeit in diesem Bereich niedergelegt hätte?

Spenden für mein Hobby

2013. Im Laufe der Zeit erstellte ich weitere Physikvideos zu Themen, die wir in der Schule behandelten und half damit mittlerweile nicht nur meinen Klassenkameraden, sondern auch anderen Schülern. Sie schrieben mir, dass sie dank meiner Videos bessere Noten in Physik bekamen.

Für meine Arbeit verlangte ich natürlich keinen einzigen Cent von den Besuchern und Zuschauern, weil ich fest davon überzeugt war, dass das Wissen für jeden frei zugänglich sein müsste. Ich wusste nämlich selbst ganz genau, wie wertvoll es war, von anderen kostenlos im Internet lernen zu dürfen. Für einen Nachhilfelehrer hätte meine Mutter sowieso kein Geld gehabt. Die kostenlosen Wissensquellen waren deshalb umso hilfreicher. Und ich war sicher, dass es genügend andere Leute gab, die sich kostenpflichtige Angebote nicht leisten konnten oder nicht bereit waren, für Wissen Geld auszugeben. Frei verfügbares Wissen, glaube ich noch immer, verhindert eine Spaltung der Gesellschaft in Wissende und Nichtwissende. Und in meinem Fall waren einige Schüler sogar so dankbar für die Videos, dass sie freiwillig spendeten. Auf diese Weise generierte ich zum ersten Mal mein passives Einkommen und konnte damit zumindest die Server- und Domainkosten der Website finanzieren.


Zukünftige Learnings aus diesem Lebensabschnitt:
  • Ich habe gelernt, meine Hater zu ignorieren und mir klar zu machen, dass der Hate weniger mit mir zu tun hat als mit dem Hater selbst.
  • Bevor ich mich über andere Menschen im Internet hermache, sollte ich in mich hineinhorchen und herausfinden, welches Problem mich aktuell belastet.

Zukünftige Learnings aus der Zeit in der 12. und 13. Klasse:

  • Gute Lehrer entscheiden über gute Noten auf dem Zeugnis. Vorbilder entscheiden über die Zukunft der Schüler.
  • Kostenloses Wissen ist der Schlüssel, um die Gesellschaft nicht in Wissende und Nichtwissende zu spalten.
  • Ich werde immer Menschen unterstützen, die ihr Wissen kostenlos teilen, denn ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man von Danksagungen allein nicht leben kann.



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