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Mein erster Wasserqualität-Test. Leben ohne Besteck. Hausverbot in der Kulturfabrik Hildesheim

2. Oktober 2024.

Es ist 2:17. Ich laufe in einem großen Haus hin und her. Ich flüchte vor irgendjemandem. Vor einem Mädchen. Ich schlafe weiter…

Dóbroje Útro! (Guten Morgen auf Russisch).

Na gut, ich muss zugeben, die Matratze hat doch etwas gequietscht beim Hin- und Herwälzen, aber deutlich weniger, als wenn sie auf dem Bettgestell liegt.

Es ist 9:40 Uhr. Ich hatte noch ein paar andere Träume, aber an die kann ich mich nicht mehr erinnern. Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich ein ziemlich graues, regnerisches Wetter. 🌧️

Ich habe gerade festgestellt, dass mein Selensupplement nur 55 µg Selen enthält und damit nur die Hälfte meiner errechneten Tagesdosis (93 µg) abdeckt, die notwendig ist, um eine Unterversorgung zu vermeiden. Das war mir bisher nicht aufgefallen, deshalb nehme ich jetzt die doppelte Menge ein.

Ich habe die Wasserqualität aus dem Wasserhahn in der Küche getestet. Dazu habe ich den Teststreifen 2 Sekunden in einen Becher eingetaucht, 30 Sekunden gewartet und anschließend die Farben des Teststreifens mit den Farben auf der Verpackung verglichen. Außen, daneben, habe ich einen unbenutzten Streifen gelegt.

Das Wasser scheint nicht Bleibelastung zu sein, hat mittlere Härte und weist sonst keine Auffälligkeiten auf. Wasser-Qualität mit Teststreifen testen

Ich werde auch das übrige Besteck loswerden (außer den vier kleinen Löffeln) und ohne Besteck fürs Essen leben. Die Hände werden mein Besteck sein, das ich immer mit habe. Doch was ist, wenn ich Besuch habe? Kein Problem. Sie werden in meine Welt eintauchen müssen. 😄 Leben ohne Besteck

Laut dem Wetterbericht sind es 11°, aber der Boden und die Temperatur fühlen sich eher wie 5° an. Wahrscheinlich, weil die Luftfeuchtigkeit hoch ist und der Boden nass ist. Egal, ich gehe trotzdem barfuß.

Ich habe mir wieder die alten Räucherstäbchen gekauft. Die neuen, 'Duft der Götter', haben mir überhaupt nicht gefallen. Außerdem habe ich noch eine Kerze geholt, falls Lena zu mir kommt und wir die Pik-Dame beschwören wollen. 😅

Ich habe an der Haltestelle, wo der 34er Bus hält, eine rothaarige Göttin entdeckt. Es ist schon lange her, dass ich eine Frau angesprochen habe, aber diesmal habe ich es gemacht. Ich fragte sie, ob sie mit mir ins Café gehen möchte. Sie wollte eigentlich zur Uni, weil sie etwas zu erledigen hatte. Kurze Zeit später sehe ich sie in der Innenstadt, als ich auf dem Weg vom betterlife ins Wohnzimmer war.

„Na, hast du deinen Bus verpasst?“, fragte ich sie scherzhaft.

„Nein“, antwortete sie grinsend.

Ich winke ihr zu.

„Bis dann!“, sagt sie, und ich gehe weiter.

Da war ich froh, dass sie Nein gesagt hat. Was bringt mir ihre Schönheit, wenn sie nicht ehrlich ist?

Im Espresso House habe ich das Buch von Niko Rittenau gelesen und einiges Neues gelernt:

  • Ich sollte möglichst intaktes Vollkorngetreide essen, wie z.B. ganzer Dinkel, brauner Reis oder Quinoa. Geschrotetes, gemahlenes oder geflocktes Getreide sollte ich dagegen meiden. Also je unverarbeiteter, desto besser.
  • Menschen haben auch vor dem Beginn des Ackerbaus, vor etwa 12.000 Jahren, bereits Getreide gegessen.

Ich bin dann nach Hannover gefahren, zur HanoMacke. Es hat die ganze Zeit geregnet. Dort habe ich einen Kaffee auf dem Sofa getrunken und Jordis gesehen. Anschließend bin ich zu Mama gefahren. Ich habe ihr 150 Euro für bürokratische Angelegenheiten geliehen, und sie hat mich dafür zum Essen eingeladen. Sie hat wohl mein Tagebuch gelesen und erfahren, dass ich 5000 Euro verdient habe… sonst hätte sie mich nicht nach so viel Geld gefragt 😅 (Wenn du das liest Mutti, ich leihe dir gern das Geld 😘)

Um 19 Ihr bin ich wieder nach Hause zurückgefahren. Eigentlich haben Julia und ich uns heute fürs Telefonieren verabredet, aber sie konnte nicht telefonieren.

Ich habe meinen Bart am Hals ordentlich getrimmt. Den Bart im Gesicht lasse ich aber erstmal weiter wachsen, weil die Tage kälter werden und ein Vollbart im Winter sehr praktisch gegen die Kälte ist.

Übrigens ist mein Experiment mit dem Auszupfen der grauen Haare im Bart gescheitert. Die runde Stelle, an der ich vor einiger Zeit die grauen Haare herausgezupft hatte, ist wieder mit den gleichen grauen Haaren nachgewachsen. Naja, nicht schlimm – dann wird diese graue Stelle eben mein Markenzeichen. 😅

Gegen 23 Uhr unterwegs zur Kulturfabrik, wo im Buffo 90er und 2000er Musik gespielt wird.

Ich schnorre vor der Kulturfabrik eine Zigarette und warte, bis die Türsteher rauskommen und die Gäste reinlassen. Es hat sich bereits eine kleine Warteschlange von ungefähr 20 Menschen gebildet.

Ich rauche (ich hasse es so an mir, dass ich beim Feiern rauche 😡) neben der Warteschlange und beobachte, wie die Türsteher jeden Gast nacheinander auf Waffen und illegale Substanzen durchsuchen.

Nachdem die Menschen in der Warteschlange hineingelassen wurden, standen die Türsteher einfach da. Einer von ihnen hat mich irgendwie skeptisch angeschaut. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht und habe mich entlang der roten Absperrung, die für die Warteschlange gedacht war, zum Eingang begeben. Vor mir stehen zwei Türsteher. Dem einen gebe ich meinen Ausweis und lächle ihn an. Der andere wartet darauf, meinen Körper zu durchsuchen (so übergriffig *hust*).

Der Türsteher, der meinen Ausweis hat, schaut ihn etwas länger an und dann mich.

„Da trage ich noch eine Brille“, erkläre ich.

„Ja“, nickt er leicht mit dem Kopf, „das ist nicht das Problem. Warte mal kurz“, sagt er und geht kurz hinein.

Noch keine Minute ist vergangen, da kehrt er zurück und reicht mir den Ausweis.

„Bist du der Blogger, der über Frauen schreibt?“, fragt er mich mit ruhiger Stimme.

„Ich schreibe über mein Leben und ja, dazu gehören auch Frauen“, antworte ich.

„Mein Chef hat dir hier Hausverbot erteilt“, sagt er und reicht mir ein Blatt Papier.

Ich nehme es in die Hand und lese durch:

“Sehr geehrter Herr Fufaev,
hiermit erteilen wir Ihnen mit sofortiger Wirkung aufgrund mehrmaliger Missachtung unserer Hausordnung in den gesamten Räumlichkeiten sowie auf dem Gelände der Kulturfabrik e.V., ein Hausverbot.

Sollten wir feststellen müssen, dass Sie dem Verbot zuwider das Gelände, oder das Gelände der Kulturfabrik e.V. betreten, werden wir ohne weiteres Vorankündigung Strafantrag wegen Hausfriedensbruch gemäß §123 StGB stellen.“

Ich merke wie mich diese Ablehnung innerlich leicht verletzt hat. Ich frage mich, was sie mit mehrmaliger Missachtung der Hausordnung gemeint haben könnten, weil mir bis jetzt niemand von der Missachtung etwas gesagt hat und ich wüsste nicht, was ich verbrochen habe.

“Gut, danke. Das kann ich dann bei der Polizei vorlegen“, antworte ich dem Türsteher.

Ich erkläre den beiden noch, dass das Hausverbot wahrscheinlich wegen der Organisation „Zora Hildesheim“ zustande gekommen ist, die Flyer über mich in der Stadt verteilt haben und scheinbar regelmäßig mein Tagebuch lesen, um Hausverbote in den Lokalen zu erzwingen, die ich regelmäßig besuche. Die beiden Türsteher zeigten Verständnis, konnten aber nichts dagegen tun.

Kurze Zeit später war ich nicht mehr enttäuscht. Im Gegenteil, ich war froh, dass ich diesen Zettel bekommen habe, weil ich ihn jetzt bei der Polizei vorlegen kann. Zora Hildesheim will wohl mein Leben in Hildesheim erschweren, und zum Teil schaffen sie das auch. Ich hoffe nur, dass sie nicht bei mir in die Wohnung einbrechen oder die Fenster einschlagen. Stattdessen bin ich ins Old Inn tanzen gegangen, wo ich (noch) willkommen bin.