Alexander Fufaev
Ich heiße Alexander FufaeV und hier schreibe ich über:

2. Mai 2024: Anni die Tischlerin und Mascha die Vielseitige

2. Mai 2024. Diese Nacht war etwas kühler. Am frühen Morgen wurde ich wieder von den Schwalben geweckt. Aber dann bin ich wieder eingeschlafen und habe bis zu meiner üblichen Weckzeit um 7 Uhr geschlafen. Vielleicht, wenn ich etwas früher ins Bett gehe und regelmäßiger draußen schlafe, werde ich schon um fünf Uhr wach und die Vögel sind mein natürlicher Wecker. Die Spinne an der Balkontür ist verschwunden. Sie ist nachtaktiv und schläft jetzt bestimmt (sicher nicht in meinem Schlafsack). Jetzt habe ich keine Angst mehr, von einer Spinne gefressen zu werden.

Kurz darauf klopft Mama an die Balkontür. Sie geht kurz einkaufen und dann frühstücken wir. Ich gehe duschen, natürlich nur mit Wasser. Als ich mir den After wusch, kam mir der Gedanke an Analsex. Dieser Gedanke löste in mir das Bedürfnis aus, mich selbst zu befriedigen. Ich stand unter der Dusche und war kurz davor, diesem Drang nachzugeben. Ich zögerte. Ich wollte es so sehr. »Nein, das Gefühl ist gleich vorbei. Warte noch einen Moment. Gib nicht nach«, dachte ich. Es war verdammt schwer zu widerstehen. Aber ich hielt durch. Als ich mich abgetrocknet hatte, war das Verlangen verschwunden.

Nach dem Frühstück bin ich um 9.18 Uhr nach Hannover losgefahren. Den Schlafsack habe ich hier gelassen, um mich noch daran zu gewöhnen, draußen zu schlafen. Eigentlich wollte ich in die Bibliothek gehen. Aber dann habe ich mich gefragt: Will ich wirklich in die Bibliothek, weil ich dort gut arbeiten kann und es dort kein Internet gibt? Warum will ich wirklich in die Bibliothek gehen? Wenn ich ehrlich zu mir bin, geht es mir nicht um die Bibliothek, sondern darum, unter Leute zu kommen. Leute zu sehen und hoffentlich Leute zu treffen, mit denen ich auf einer Wellenlänge bin. Das ist der eigentliche Grund, warum ich mich auf den Weg gemacht habe.

Ich ging zum Campus. Der war inzwischen voll. Ich habe mir einen Kaffee geholt und mich draußen an einen schattigen Tisch gesetzt, um mein Tagebuch weiterzuschreiben. Auf dem Campus sah ich Jordis, die sich kurz auf eine Bank setzte und dann in der Bibliothek verschwand. So kenne ich sie - immer produktiv. Rebekka saß auch an einem Tisch - typisch für sie: ganz in Schwarz.

Bei meinem Spaziergang traf ich Anni am Bahnhof, wo sich viele schöne Frauen tummeln.

»Hallo du«, holte ich sie ein und sie blieb stehen.

»Hallo«, blieb sie stehen, mit ihrem dicken Koffer und einer weiteren dicken Tasche oben drauf.

»Du bist genau das Gegenteil von mir«, sagte ich und zeigte auf ihr Gepäck, »fährst du irgendwohin?«

»Ich fahre zu meinem Freund, bin hier in Hannover als Zwischenstation.«

Wir kamen ins Gespräch. Aus unserem Smalltalk wurde schnell ein tiefgründiges Gespräch, als ich anfing, aus ihrer Hand zu lesen. Ich habe noch nie eine unterbrochene Kopflinie gesehen.

»Das deutet auf einen beruflichen Zusammenbruch oder Durchbruch hin«, sagte ich und betrachtete ihre weiche, aber etwas verschwitzte Hand.

»Ich habe Tourismus studiert und mache jetzt eine Ausbildung zur Tischlerin«, kommentierte sie.

»Wow, das habe ich noch nie gesehen. Du hast eine geschwungene Herzlinie«, sagte ich begeistert und fuhr mit dem Zeigefinger entlang ihrer Herzlinie.

»Was bedeutet das?«, fragte sie neugierig.

»Das weiß ich nicht. Darüber muss ich noch nachdenken. Ich werde es später herausfinden und es dir dann sagen.« Ich sah sie an. »Wenn du dich bei mir meldest natürlich«, lächelte ich.

»Ich schreib dir dann«, kommentierte sie. Das sagen viele Frauen, mit denen ich spreche. Leider halten nur wenige ihr Wort. Aus männlicher Sicht scheint es, dass man sich auf Frauen nicht verlassen kann. Aber wenn man bedenkt, dass die meisten Frauen über Gefühle und nicht über Worte kommunizieren, ist es nicht verwunderlich, dass sie mir nicht schreiben. Ich muss noch viel intensiver lernen, Vertrauen und Interesse aufzubauen.

Ich las weiter in ihrer Hand. Danach unterhielten wir uns noch kurz über ihren Berufswechsel vom Tourismus zur Schreinerin. Als sie zum Zug musste, bedankte ich mich bei ihr für ihre nette Reaktion. Eine nette Reaktion ist meiner Erfahrung nach nicht selbstverständlich. Wir verabschiedeten uns mit Handshake und ich spazierte weiter durch die Stadt.

Die Stadt war voll und die Frauendichte hoch. Es war etwas anstrengend, mit den Augen hin und her zu schauen, um mögliche Diamanten zu entdecken. Meine Mundwinkel hingen etwas herunter, denn ich war schon eine Weile auf den Beinen und erschöpft. Plötzlich rennt mir die große Brünette entgegen. Ihre braunen Haare wehen im Wind und sie strahlt wie die Sonne. »Wow, was für eine Frau«, denke ich und eine positive Energie durchströmt meinen Körper. Ich gehe ein Stück weiter. Dann drehe ich mich um und blicke zurück. Ich sehe sie immer noch. Dann laufe ich auf sie zu und spreche sie an.

»Hey«, rufe ich ihr von der Seite zu, nachdem ich sie eingeholt habe.

»Hallo«, antwortet sie mit einem Lächeln auf den Lippen.

»Meine Mundwinkel waren so«, erkläre ich und ziehe mit beiden Zeigefingern meine Mundwinkel nach unten, »und jetzt sind sie so, nachdem ich sie gesehen habe«, sage ich und ziehe nun beide Mundwinkel nach oben.

Sie lachte.

»Du hast so eine tolle Ausstrahlung«, erklärte ich meine Mundwinkel-Pantomime.

»Danke. Und wie heißt du?«

»Alexander, und du?«

»Luisa.«

Wir kamen ins Gespräch. Oder besser gesagt, ich laberte sie die ganze Zeit mit Smalltalk voll. Sie schien kein Interesse zu haben und war auch vergeben. Aber als ich ihr erzählte, dass ich eigentlich keine Freunde habe und ein bisschen einsam bin, wurde sie neugierig. Wir blieben stehen und unterhielten uns. Ich glaube, sie war eine introvertierte Frau, die sich nicht für Small Talk interessierte, sich aber schnell für tiefgründige Gespräche begeistern konnte.

»Alexander Fufaev?«, fragte sie mich.

»Ja, genau«, antwortete ich und war erstaunt, dass sie meinen Nachnamen richtig ausgesprochen hatte.

»Gut, ich google dich.«

Wir verabschiedeten uns mit Handshake und sie ging weiter zur Kröpcke-Uhr, wo sie sich mit einer Freundin auf einen Kaffee verabredet hatte. Ich hingegen ging weiter Richtung Steintor und dann zum Conti Campus, wo ich eine Kaffeepause einlegen und auf der Wiese ein wenig meditieren wollte, um neue Energie zu tanken.

Auf dem Weg dorthin traf ich eine blonde Amerikanerin, die eine noch krassere Ausstrahlung hatte.

Als sie mir sagte, dass sie kein Deutsch spreche, war ich etwas überrascht. »Mmm I can't really flirt in English«, sagte ich und verabschiedete mich mit dem Satz, der ihre Augen zum Leuchten brachte: »Keep your beautiful smile so that people around you will start to shine«.

Nach der Pause war ich wieder voller Energie und bereit, weiterzumachen. Es war den ganzen Tag sonnig und es machte unheimlich viel Spaß, interessante Frauen zu treffen.

Auf meiner zweiten Spazierrunde um den Bahnhof traf ich auf einer Treppe die Medizinstudentin Hanna. Sie war vergeben und hielt nicht viel von Handlesen und spirituellen Dingen. Sie wirkte auch etwas schüchtern, öffnete sich aber, nachdem ich sie vollgequatscht hatte.

In einer menschenleeren Gegend saß ein südländisch aussehender Typ auf einer Bank und rief mich zu sich. Er sagte etwas leise.

»Ob ich Albaner bin?«, fragte ich, da ich akustisch nicht verstand, was er sagte.

Er wiederholte das Wort, aber irgendwie leise. Ich verstand immer noch nicht ganz und ging näher an ihn heran.

»Du bist Albaner?«, fragte ich, denn ich verstand nur das Wort Albaner.

Ich kam ihm so nahe, dass er mir fast ins Ohr flüstern konnte.

»Oh, Marihuana!«, machte es endlich Klick bei mir, »sorry, ich rauche nicht. Aber was hast du da in der Hand? Es riecht gar nicht nach Marihuana«, fragte ich und roch den Rauch seiner selbstgedrehten Zigarette.

Er zog ein kleines Tütchen mit Marihuana aus der Jackentasche.

»Verlockend, aber nein danke, lieber nicht«, kommentierte ich.

Er nickte und lächelte.

»Mach weiter so«, verabschiedete ich mich von ihm und reckte den Daumen nach oben.

Eine rothaarige junge Frau mit süßen Sommersprossen kam aus dem H&M. Sie kam mir bekannt vor. Sie ließ mein Herz schneller schlagen. Ich interpretierte das als ein Zeichen zu handeln. Nach einigem Zögern rannte ich die Treppe hinunter, ihr hinterher. Unten, bei den Straßenbahnen, holte ich sie ein. Es war Jenny, die ich damals beim Chakra-Yoga-Kurs kennengelernt hatte. Ich wusste, sie war vergeben. Aber sie hatte auch kein Interesse an einer Freundschaft.

Linda lernte ich Gleis am 13 kennen. Sie ging an mir vorbei zum hinteren Ausgang des Bahnhofs, kurz vor meiner Abfahrt. Ich hatte noch eine halbe Stunde Zeit, also nutzte ich meine letzte Chance, bevor ich nach Hause fuhr. Aber sie hatte auch einen Freund und war nicht an einer Freundschaft interessiert.

Auf der Rolltreppe stand eine junge Frau vor mir, die mich nicht interessierte. Sie fiel mir nur auf, weil ich sah, dass sie Barfußschuhe trug. »Hey«, sagte ich zu ihr vom hinteren Teil der Rolltreppe aus, »endlich habe ich einen Menschen mit Barfußschuhen gesehen«.

Sie drehte sich zu mir um. »Ich habe ein bisschen geschummelt und Einlegesohlen reingesteckt.«

»Man muss klein anfangen«, kommentierte ich und sie ging zum Zug nach Celle und ich bog nach rechts ab, um auf den Zug nach Hildesheim zu warten.

Es waren noch fünf Minuten bis zur Ankunft des Zuges. Ich schloss die Augen und ließ den Tag Revue passieren.

Als der Zug hält, stelle ich mich in die Schlange vor der Tür und warte, bis die Gäste ausgestiegen sind. Plötzlich kam eine junge, tätowierte Brünette mit Piercings und warf mir einen kurzen Schulterblick zu. Sie stieg ein und bog nach rechts ab. Sie setzte sich direkt auf den ersten Vierersitz. Ich setzte mich auf den Vierersitz daneben. Als ich meine Wasserflasche aus der Tasche holte, trafen sich unsere Blicke wieder. Beim Zurücklegen der Wasserflasche auch. Sie zog ihre Schuhe aus und stellte sie so auf den Nebensitz, dass sie genau in meine Richtung schauen konnte. Ich bemerkte das mit einem Seitenblick und sah sie an. Sie machte etwas am Handy. Ich habe so lange geschaut, bis sie es gemerkt hat.

»Hallo«, rief ich ihr zu.

»Hey«, lächelte sie.

»Du hast mich vorhin so flirtend angeguckt.«

»Wirklich? So war das nicht gemeint.«

»Achso. Dann habe ich deine Signale falsch verstanden.«

Wir sahen uns weiter an. Ich blickte auf ihre Oberarme.

»Du siehst so stabil aus.«

»Stabil?«

»Muskulös«, erklärte ich.

»Mann. Das ist kein Kompliment«, schmollt sie und verschränkt die Arme.

»Du siehst gut aus. Machst du Sport?«

»Ja. Ich mache jede Menge Sport. Ich komme gerade vom Schwimmen.«

»Ach sieht man. Du hast mehr Muskeln als ich.«

»Du bist gemein«, antwortete sie schnippisch, aber ernst.

»Wie heißt du?«

»Mascha, und du?«

»Mascha? Bist du Russin?«

»Da, ja rússkaja.«

»Oh, Privet, Masch! Ja tak i znal. Menjá sowút Alexander«

»Ja po twoemu legkomou akzentu uznala shto ti iz rossii«, antwortete sie. »Ich komme mal zu dir rüber«, sagte sie und setzte sich auf den Fensterplatz mir gegenüber.

Sie hatte kleine Tätowierungen an den Armen, ein goldenes Nasenpiercing auf der Nase und mehrere goldene Ohrringe an den Ohren. Sie sah aus wie ein Kunstwerk.

Meine Aufmerksamkeit fiel wieder auf ihren muskulösen Körper.

»Jetzt, wo du neben mir sitzt, sehe ich, was für einen stabilen Bizeps du hast.«

»Du bist so gemein.«

»Das sieht gut aus«, versuchte ich mein Kompliment zu beschönigen.

Sie schmollte spielerisch.

Wir sahen uns an.

»Aber dein Nasenpiercing und die Ohrringe machen dich sehr weiblich und attraktiv.«

Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

»Was ist das?« fragte sie und nahm mein Büchlein, das auf dem Tisch lag.

»Das ist ein Buch über Handlesen. Glaubst du an so etwas?«

»Ja«, sagte sie und blätterte im Buch.

»Typisch Russin«, scherzte ich und spielte auf das Klischee an, dass Russinnen, vor allem Großmütter und Mütter, esoterisch sind.

»Kannst du meine Hand lesen?«, fragte sie, legte das Buch zurück auf den Tisch und streckte mir ihre Hand entgegen.

»Ich bin noch ein Anfänger, aber klar, lass mal schauen.«

Ich nahm ihre Hand in meine linke und streichelte mit der rechten Hand über ihre Handfläche.

»Du hast sehr weiche Hände«, sagte ich, »du arbeitest sicher nicht auf der Baustelle. Eher im Büro.«

»Na, als Lehrerin«, kommentierte ich.

»Aber du hast auch Schwielen, als würdest du regelmäßig etwas greifen. Stemmst du Gewichte?«

»Ich mache Calisthenics.«

»Ach ja, das sieht man«, sagte ich und betrachtete weiter ihre Hand.

Ich drehte ihre Hand um.

»Du hast lange Fingernägel. Du magst es also, dich hübsch zu machen«, kommentierte ich und schaute sie weiter an, »kannst du mir die Hand schütteln, als würdest du mir Hallo sagen«, fragte ich.

Sie schüttelte meine Hand.

»Du hast auf jeden Fall einen festen Händedruck. Du wirkst zuverlässig, treu und loyal.«

»Ich schüttle eigentlich nie Hände. Ich umarme Leute.«

»Wirklich? Auch Fremde?«

»Ja«

»Okay, komm her«, sagte ich und stand auf.

Sie stand auch auf und wir umarmten uns.

Ich betrachtete die Form ihrer Handfläche und die Länge ihrer Finger. »Oh, du hast eine Feuerhand«, sagte ich begeistert.

»Was bedeutet das?«, fragte sie neugierig.

Ich nahm das Büchlein in die Hand. »Du könntest vom Sternzeichen Widder, Löwe oder Schütze sein.«

»Nein, ich bin Wassermann. Wirf das Buch weg, es funktioniert nicht.«

Ich legte das Buch beiseite und lehnte mich mit einem Lächeln auf den Lippen zu ihr hinüber, mein Ellbogen auf den Tisch gestützt. Wir sahen uns tief in die Augen. Meine Augen sprangen von einem blauen Auge zum anderen. Hin und her wie beim Pingpong.

»Mann, du hast mich im falschen Moment erwischt. Ich bin müde und habe einen Pickel«, sagte sie weinerlich und fasste sich zwischen die Augenbrauen.

»Hättest du nicht gesagt, dass du da einen Pickel hast, wäre es mir gar nicht aufgefallen. Aber jetzt, wo du es sagst. Ist das dein drittes Auge?«

Sie lachte und schmollte gleichzeitig. Wir sprachen weiter über uns, ihre Familie und ihre zahlreichen Hobbys: Calisthenics, Rennradfahren, Yoga, Schwimmen, Tanzen, Singen, Klavierspielen und vieles mehr. Ich war fasziniert von ihren vielseitigen Interessen und sagte ihr, dass ich mich sehr freuen würde, wenn sie mir das Klavierspielen beibringen würde.

»Nächster Halt: Lehrte«, sagte die KI-Stimme aus dem Zuglautsprecher. »Ich schreibe dir eine SMS«, waren ihre letzten Worte, als wir uns zum Abschied umarmten.

Während sie auf das Öffnen der Zugtür wartete, drehte sie sich zu mir um. Wir sahen uns an und lächelten uns noch einmal an. Ich formte meine Hände zu einem Herz und drückte sie an meine Brust. Ihr Lächeln wurde zu einem Grinsen. Die Tür ging auf und sie kam heraus.

Als ich um 21 Uhr in Harsum aus dem Zug stieg, dämmerte es schon. Ich zog mein Longshirt an, aß mein mitgebrachtes Brot. Meine Fußsohlen scheuerten in den Schuhen, was nach dem ganztägigen Laufen nicht so angenehm war. So ging ich barfuß vier Kilometer auf dem Feldweg nach Borsum.

Unterwegs dachte ich über die unerwartete Begegnung mit Mascha nach. War es wirklich Zufall? Ich weiß es nicht, aber nach Zufall fühlt es sich nicht an. Jedenfalls, wenn ich nicht den Mut gehabt hätte, sie im Zug länger anzusehen und ihr »Hallo« zu sagen, hätten wir uns nie umarmt und kennen gelernt. Mut verändert Leben.

Ich bin so dankbar, dass ich heute interessante Menschen kennenlernen durfte, vor allem Anni, und ganz besonders dankbar, dass ich Mascha kennenlernen durfte. Ich habe jetzt eine andere Einstellung zu meinen Versuchen, Frauen kennen zu lernen. Natürlich sind es verzweifelte Versuche, Göttinnen in mein Leben zu bringen, die mein Leben bereichern, aber diese Versuche lassen mich persönlich unglaublich wachsen. Ich verbessere meine Kommunikationsfähigkeiten enorm, kann viel länger Smalltalk führen und habe sogar Spaß daran, meine Menschenkenntnis und das Deuten von Körpersprache verbessern sich und ich bin mittlerweile in der Lage mit einer fremden Frau einen Deeptalk zu beginnen, der ein enormes Vertrauen aufbaut. Das Erlernen des Handlesens bereichert auch meine Interaktionen mit den Göttinnen und ermöglicht mir, schnell Körperkontakt herzustellen, was das Vertrauen noch weiter steigert.

Göttinnen? Ja, ich bin mittlerweile anderer Meinung als die ganzen Machos und Frauenverführer im Internet. Ich verehre Frauen, ich interessiere mich wirklich für sie und sehe sie als Göttinnen. Jede Frau ist einzigartig und etwas Besonderes. Das heißt aber nicht, dass ich mich ihnen unterwerfe. Auf keinen Fall. Ich verehre sie, interessiere mich für sie und respektiere ihre Entscheidungen.

Auf halbem Weg ist es dunkel geworden, aber noch hell genug, um den Weg zu erkennen. Zur Sicherheit habe ich meine Taschenlampe am Rucksack hängen.

Ich gehe und fühle mich so gut. Ich glaube, das liegt daran, dass ich heute fast den ganzen Tag ohne Laptop und Handy verbracht habe und mich mit den Leuten länger unterhalten konnte, als das typische kurze: »Hast du Lust auf ein Date?«, »Nein«, »Okay, machs gut«.

Ich kam um 22 Uhr nach Hause, wusch mir die Füße und als ich aus der Wanne stieg und mich im Spiegel betrachtete, fand ich mich so schön. Meine Haut war gebräunt, so schön, so gesund. Keine Schuppen, keine trockenen Stellen, keine Rötungen. Entweder helfen die Pillen oder die Sonne hat mein Hautbild verbessert. Mein Bart sieht verdammt sexy aus. Ich werde ihn auf keinen Fall abrasieren.

Mittlerweile ist Mama auch von der Spätschicht nach Hause gekommen und wir haben (leider) noch Brot gegessen. Meine Füße waren ganz kaputt und ich war müde. Die Spinne war wieder im Durchgang zum Balkon. Ich habe sie begrüßt. Ich habe auch die andere Spinne von der gleichen Gattung am Fenster gesehen.

Der Himmel war voller Sterne. Leider konnte ich das Sternbild »Großer Bär« am Himmel nicht finden. Wahrscheinlich stand es auf der anderen Seite des Hauses. Beim Betrachten der Sterne bin ich eingeschlafen.

Die Regentropfen auf meinem Gesicht haben mich geweckt. Ich schaute auf die Uhr, es war ein Uhr nachts. Das war ein guter Test für den Schlafsack, den er gut überstanden hat. Nur mein Gesicht musste ich während des 10-minütigen Regens in den Schlafsack stecken, um nicht nass zu werden. Und der Balkon hat mich auch vor dem Schauer geschützt. Als es vorbei war, habe ich den Schlafsack wieder etwas geöffnet und bin wieder eingeschlafen.