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WIEDERGEBURT .
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LEBEN:

Lupinenkaffee als Kaffeealternative

18. August 2023. Am nächsten Morgen wurde ich von einem Postboten geweckt. Schnell zog ich mir eine Hose an und suchte nach meinem T-Shirt, nur um festzustellen, dass es zusammen mit einem anderen T-Shirt gewaschen worden war. Entschlossen öffnete ich die Tür und stand oberkörperfrei vor dem Postboten. Es fühlte sich etwas seltsam an, aber er verhielt sich, als ob ich ein T-Shirt tragen würde.

Dann eilte ich oberkörperfrei in den Keller, um meine T-Shirts zu holen, die jedoch noch nass waren. Als ich oberkörperfrei zurückkehrte, stand meine neue junge Nachbarin oben an der Treppe und fragte, ob ich ein Paket für sie angenommen hätte. Wir starrten uns für einen Moment an. »Nein«, sagte ich, »es war das Paket für die da oben.« Auch sie reagierte ganz normal.

Über diesen Vorfall dachte ich etwas länger auf dem Balkon bei einer zweiten Tasse Dinkelkaffee nach, in der Hoffnung, mich von den Kopfschmerzen zu befreien, die wahrscheinlich aufgrund des Kaffeeentzugs entstanden waren. Ich überlegte: Ist es eigentlich gesund nackt zu sein? Nackt zu schlafen? Den Alltag nackt zu verbringen? Es wäre auf jeden Fall vorteilhaft, im Sommer ohne T-Shirt zu schlafen, weil es dann keinen Schweiß aufnehmen würde, wie gestern, und nicht zu riechen beginnen würde. Die Achseln könnten nachts besser belüftet werden, und damit, so meine Überlegung, müssten sie weniger riechen.

Als meine Mutter zum Mittagessen zurückkam und zuvor kurz einkaufen war, bat ich sie, eine Packung Lupinenkaffee im Bioladen zu kaufen. Angeblich soll er dem Geschmack von echtem Kaffee ähneln, aber kein Koffein enthalten. Vielleicht könnte er auch meine Mutter und Tobi überzeugen, denn Dinkelkaffee fanden die beiden eklig. Der Vorteil von Süsslupinenkaffee war, dass er noch nachhaltiger als Dinkelkaffee war, da die Lupine den Boden nährte. Außerdem war er im Gegensatz zu Kaffee basisch, was meinem Haarausfall vielleicht entgegenwirken könnte. Ich stellte direkt das Wasser zum Erhitzen an, um den Lupinenkaffee auszuprobieren. Als ich Mamas und meine Tasse aufgoss, schäumte es erstaunlich viel an der Oberfläche. Unter der braunen, schaumigen Konsistenz verbarg sich eine pechschwarze Flüssigkeit. Es roch nicht wie Kaffee, aber immerhin anders - nicht nach Fisch. Wir probierten zuerst den Lupinenkaffee ohne Hafermilch.

Ich nahm einen Schluck. »Hmm, schmeckt nicht so bitter wie echter Kaffee.«

Mama probierte ebenfalls. »Hmm, schmeckt interessant.«

Ich schüttelte die Hafermilch-Packung und goss sie in Mamas und meine Tasse. Dann nahm ich einen weiteren Schluck. »Mmm. Schmeckt deutlich besser. Gefällt mir mehr als Dinkelkaffee«, sagte ich begeistert.

Mama probierte erneut. Ihr Gesichtsausdruck war nicht so enthusiastisch. »Schmeckt besser als Dinkelkaffee, aber nicht so gut wie Kaffee.«

Nach diesem Geschmackstest machte ich mich wieder auf den Weg nach Hannover.


Mikroveränderung: Ich bevorzuge Lupinenkaffee statt Dinkelkaffee, weil dieser nachhaltiger ist und besser schmeckt.
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