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WIEDERGEBURT .
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LEBEN:

Ich packe meine Sachen und gehe. Ich beschließe einen Führerschein zu machen. Neuer Lebensabschnitt?

17. Juni 2024. Um 00:25 Uhr versuchte Matilda, mich von einem geliehenen Handy aus anzurufen. Dann schickte sie mir eine SMS:

“Hallo Sascha… Bitte melde dich kurz bei mir… Bin im Bernwardt Krankenhaus in Hildesheim. Ich hatte einen Autounfall mit dem Taxi zwischen Borsum und Asel. Vielleicht schläfst du aber schon…”

Es folgten weitere Anrufversuche um 1:22 Uhr und 2:36 Uhr. Zu dieser Uhrzeit schlief ich und hatte das Telefon auf lautlos gestellt.

Gegen 9:30 Uhr versuchte sie es noch einmal. Sie erzählte mir, dass der Taxifahrer statt der Bezahlung einen Blowjob wollte und sie ihn aus Wut geschubst habe, woraufhin es zu einem Autounfall zwischen Borsum und Asel kam.

Ich glaubte ihr kein Wort. ich denke, dass Sie alles dafür getan hat, um den Taxifahrer nicht zu bezahlen und nicht nach Großburgwedel zu fahren, sondern hier bei mir in Borsum zu bleiben. Ihre manipulativen Tricks hatte ich durchschaut und entschied, nichts mehr mit ihr zu tun haben zu wollen, solange sie nicht in die Klinik geht.

Ich habe meine Mutter gesagt, dass mich Stephanie angerufen hat . Es kam zu einem Streit. Ihr Konflikt mit Julien führt sie immer wieder auf mich und Matilda zurück. Julien, sagt sie, ist nun auch gegen mich. Aber das wundert mich nicht, wenn man nur Schlechtes über mich erzählt…

Das Gespräch mit Mascha und Tobi scheint sie vergessen zu haben. Statt für ihre Fortbildung zu lernen, wollte sie wieder staubsaugen, obwohl sie gestern bereits die ganze Wohnung durchgeputzt hatte. Ich brach das Rumschreien ab, weil ich erkannte, dass es mich triggert und das Gespräch zu nichts führt. Meine Mutter hat sehr starke, kurzfristige Stimmungsschwankungen, die mir unerklärlich und sehr zufällig erscheinen.

Beim Frühstück eskalierte der Streit erneut heftig. Sie wollte mir helfen, eine Wohnung zu finden. Ich schlug vor, dass sie sich lieber ihrer Fortbildung widmen sollte, während ich selbst nach einer Wohnung suche. Doch sie schweifte wieder ab und meinte, dass Matilda und ich ihr Leben kaputt machen würden.

“Okay, wir machen das so. Wir setzen uns beide hin. Ich suche nach Wohnungen und du lernst gleichzeitig für deine Fortbildung”, schlug ich vor. Sie biss die Zähne zusammen, ballte die Fäuste und schlug auf den Tisch.

“Du wirst sofort nach der Wohnung suchen und hier verschwinden. Ich will dich hier nicht haben.”

“Okay, ich fahre jetzt sofort.”, sagte ich und nahm meinen Rucksack.

“Nein, du bleibst hier und wartest, bis ich Essen für dich gemacht habe. Du hast dort nichts zu essen.”

“Doch, ich kaufe dort ein und mache mir was zu essen. Ich fahre jetzt.”, Sage ich und setze den Rucksack auf und will gehen.

sie läuft hinter mir her zu Tür und wird extrem wütend.

“Irgendwie habe ich das Gefühl, sie möchte, dass ich hier bleibe, um ein Opfer zu haben, dem du die schuld für deine Lebenssituation geben kannst“.

“Ich bringe mich um, wenn du jetzt gehst!“, sagt sie voller Wut.

Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich schau meine Hände an, sie zittern stark. Ich versuche sie still zu halten, aber es geht nicht sie zittern weiter. ich beruhige mich. “Ich will nicht mehr reden. Können wir bitte schweigen? Es führt zu nichts!”

Ich beschließe zu warten bis zum Mittagessen und dann zu fahren. Ich suche bis dahin nach 1-Zimmer-Wohnungen. Die Lage beruhigt sich. Mutter schlägt mir während des Essens vor, alle meine Sachen von Hannover mitzunehmen und hier zu bleiben. Ich bin nun auch beruhigt und stimme zu.

Ich fahre um 13:47 Uhr mit dem Zug nach Hannover. Der Betreuer von Matilda meldet sich und bittet mich, ihn zu informieren, wenn Matilda sich in meiner Nähe aufhält.

Während der Zugfahrt beschließe ich einen Führerschein zu machen. Gerade in ländlichen Regionen oder wenn ich nachts unterwegs bin, wie es oft mit Matilda der Fall war, ist es sinnvoll, einen Führerschein und ein Auto zu haben. Selbst ohne eigenes Auto kann ich Car-Sharing nutzen. Auch im Ausland würde ich so die Möglichkeit haben, unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen. So könnte ich leichter Orte erreichen, an denen ich noch nie war und wo kein Bus oder Zug anhält. Außerdem lerne ich dabei die Verkehrsregeln besser kennen. Ich denke, die Investition in einen Führerschein wird sich lohnen.

Ich habe mir einen Paulaner Spezi am Campus gekauft, mich hingesetzt und durch die Gegend geschaut. Meine Güte, sind alle anderen Frauen langweilig im Vergleich zu Matilda. Aber sie sind auch nicht so verrückt wie Matilda. Ich fühlte mich komplett leer. Weder Traurigkeit noch Wut oder Glück spüre ich.

Auf dem Weg zur WG fing es an zu donnern. Ein starker Regenschauer setzte ein. Ich ging mit gesenktem Blick im Regenschauer weiter, unbeeindruckt vom prasselnden Regen und dem Licht der Blitze.

Als ich bei der WG ankam, war ich klitschnass. Auch das Innere meines Rucksacks war durchnässt, unteranderem Mein russischer Pass. Ich wrang meine Kleidung aus, packte meinen Schlafsack und meine Yoga-Matte sowie meine Essensvorräte aus der Küche. Dann schrieb ich eine Nachricht an die WG und entschuldigte mich für alles, was passiert war. Ich erklärte, dass ich heute ausziehe. Den Wohnungsschlüssel ließ ich auf dem Küchentisch liegen und machte mich auf den Weg zurück zur Bahn. Minimalistischer Umzug in Hannover

Ich wollte meine Mutter anrufen, um sie zu bitten, mich um 17 Uhr abzuholen, doch Matilda hatte bereits mein gesamtes Prepaid-Guthaben aufgebraucht. Also konnte ich sie nicht anrufen. Da ich keine Instant-Messenger habe, um ihr zu schreiben, fuhr ich direkt bis Hildesheim und nahm von dort den Bus nach Borsum.

was ich in Borsum ankam, machte ich einen Spaziergang, um die Situation sacken zu lassen. Spaziergang in der Sonne in Borsum

Während des Spaziergangs betete ich zu Gott und bat um Verzeihung, dass ich Matilda heute Morgen so grob behandelt hatte.

"Weise dich in die Klinik ein und höre auf, andere zu manipulieren," hatte ich ihr gesagt, bevor sie auflegte.

Ich betete auch für ihre Heilung und dafür, dass sie eine feste Familie findet, die sie so akzeptiert, wie sie ist. Meine Familie kann das nicht.

Kurz vor Ende meines Spaziergangs rief sie mich von irgendeinem Handy aus an. Sie war in Hildesheim und hatte die Nacht in der Notaufnahme verbracht.

Gegen 22 Uhr rief Matilda mich aus einer Pizzeria in Hildesheim an. Sie hatte das Essen nicht bezahlt und wollte, dass ich die Rechnung übernehme. Das machte ich natürlich nicht. Der Besitzer der Pizzeria rief die Polizei, die mich dann kontaktierte, weil ich angeblich ihr Freund sei. Ich erklärte, dass ich sie kenne und dass sie eine bipolare Störung hat. Die Polizisten haben das verstanden und haben mich dann in Ruhe gelassen.


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Dieses Tagebuch spiegelt meine persönlichen Gedanken, Gefühle und Erlebnisse wider. Die hier beschriebenen Situationen und Personen basieren auf meinen subjektiven Wahrnehmungen. Um die Privatsphäre aller Beteiligten zu schützen, verwende ich Pseudonyme und verändere oder anonymisiere bestimmte Details. Jegliche Ähnlichkeiten mit realen Personen sind zufällig und unbeabsichtigt. Mein Ziel ist es, meine eigenen Erfahrungen zu reflektieren, ohne die Privatsphäre oder den Ruf anderer zu beeinträchtigen. Sollte sich jemand in meinen Schilderungen wiedererkennen und damit unwohl fühlen, bitte ich um direkte Kontaktaufnahme, damit wir die Situation gemeinsam besprechen können. alexander@fufaev.org

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