17. Januar 2024: Jordis die Cryptoinvestorin. Eine Schauspielstudentin und Konni.
17. Januar 2024: Jordis die Cryptoinvestorin. Eine Schauspielstudentin und Konni.
17. Januar 2024. Ich wache gegen 8.30 Uhr auf. Ich hole mein Smartphone aus der Tasche. Johanna hat mir nach unserem Date geschrieben, dass es bei ihr nicht gefunkt hat. Das habe ich mir schon gedacht. Denn sie hat sich viel Zeit gelassen, um zu antworten.
Gegen 10 Uhr habe ich Konni vor der Conti-Bibliothek angesprochen. Sie rauchte und saß auf der Bank. Sie hat keine Zeit wegen des Seminarvortrags in zwei Tagen, aber sie würde sich melden, sobald sie nicht so eingespannt ist. Ich gab ihr meine Nummer.
Oben in der Bibliothek habe ich etwas später festgestellt, dass die Studentin mit der schwarzen Schleife an meinem Stammtisch vor mir sitzt und wir uns sehen können. An meinem Tisch saßen auch zwei Asiatinnen und eine Inderin, die ich aber nicht interessant fand.
Gegen 11 Uhr merkte ich, dass mich der Korb von Johanna emotional schon ein wenig aufgewühlt hatte. Das merkte ich daran, dass ich mehr das Bedürfnis hatte, andere Frauen anzusprechen. Ich konnte mich nicht mehr so gut auf die Arbeit konzentrieren. Ich glaube, ich habe noch viel Potential nach oben, was meine stoische Art betrifft.
Um 11.10 Uhr war ich in der HanoMacke und habe dort die blonde Schauspielstudentin angesprochen, die immer mit dem großen Typen zusammen ist. Sie hatte aber kein Interesse an einem Date. Ich habe sie auf dem Sofa sitzen und weiterlesen lassen.
Als ich gegen 15 Uhr die Treppe zu meinem Tisch in der Bibliothek hinaufging, begegnete mir im zweiten Stock eine Studentin, die irgendwie »anders« aussah. Sie kam aus dem ersten Stock. Ich direkt hinter ihr. Sie ging auf die Toilette im zweiten Stock und ich wollte weiter in den vierten Stock. Aber dann habe ich mich zusammengerissen und gedacht: Nein, du wartest auf sie und sprichst sie an. Also stand ich im Treppenhaus im zweiten Stock.
Als sie von der Toilette zurückkam, habe ich sie angesprochen. Sie war die vierte von fünf Frauen, die ich heute angesprochen habe.
»Hallo, hab dich gerade auf der Treppe gesehen. Ich habe mich nicht getraut, dir auf die Toilette zu folgen.«
Sie kicherte.
»Deshalb habe ich hier im Treppenhaus auf dich gewartet. Wollen wir zusammen einen Kaffee trinken, um 16 Uhr im HanoMacke?«
»Naja, ich bin heute auf dem Geburtstag einer Freundin.«
»Oh, okay, ab wann?«
»Um 18.15 Uhr muss ich hier weg.«
»Ach, so lange dauert unser Date nicht. 20 Minuten. Wir lernen uns erst einmal kennen.«
»Ich muss nur sagen, ich bin nicht auf der Suche nach einer Beziehung«, sagte sie.
»Ich auch nicht. Wir müssen ja nicht gleich heiraten.«
»Freundschaftlich?«
»Ja, erst mal sehen, ob wir auf einer Wellenlänge sind.«
Ich schaute ihr tief in die Augen und sagte: »Nur weil man gut aussieht, heißt das noch lange nicht, dass man zueinander passt. Vielleicht passen wir gar nicht zusammen. Also, was meinst du?«
»Wie gesagt, wenn es freundschaftlich ist, warum nicht?«
»Wie heißt du?«
»Jordis.«
»Jordis? Oh, das ist ein nordischer Name, kann das sein? Habe ich selten gehört.«
»Ja, aber ich komme nicht aus Norddeutschland.«
»Ach so. Und ich heiße Alexander«, schüttelte ich ihr die Hand, »freut mich«, fuhr ich fort, als wir uns die Hände schüttelten. »Cool, dann treffen wir uns um 16 Uhr.«
»Wollen wir Nummern austauschen?«, fragte sie mich.
»Jop.«
Sie zog ihr Handy aus der Jeans.
»Jördis mit Ö?«, fragte ich sie.
»Ne, J, O, R, D, I, S«, buchstabierte sie und zeigte mir einen QR-Code auf ihrem Handy.
»Ähm, keine Ahnung wie das geht. Lass mich einfach meine Nummer eintippen.«
»Du hast aber ein großes Handy«, sagte ich, während ich meine Nummer eintrug und ihr Handy mit meinem verglich, das ich in der anderen Hand hielt.
»Cool, was studierst du?«
»Wirtschaftswissenschaften?« »Wirtschaftswissenschaften«, sagten wir gleichzeitig.
»Dachte ich mir, als ich dich aus dem ersten Stock hochkommen sah«, grinste ich.
»Das Studium gefällt mir soweit ganz gut. Aber ich interessiere mich nur für Geldgeschichte.«
»Geldgeschichte? Also richtige Geschichte?«, erkundigte ich mich.
»Ja. Genau. Ich interessiere mich generell für Geschichte. Aber man sagt ja: Geschichte wird von den Siegern geschrieben. Deshalb interessiert mich auch, was in Amerika passiert, in der Politik.«
»Du versuchst sozusagen, die Geschichte des Geldes aus verschiedenen Perspektiven zu verstehen?« »Ja, genau. Das sind die Bösen und das sind die Guten. Das ist zu einfach gedacht.«
»Das finde ich sehr interessant«, grinste ich.
»Das kannst du mir bei unserem Date genauer erzählen, aber ich finde es interessant, dass du dich für so ein spezielles Thema interessierst. Nicht das ganze Wirtschaftssystem, aber für einen konkreten Teil davon.«
»Ja«, lächelte sie, »ich habe zum Beispiel Big Short gesehen und so... kennst du den Film?«
»Kommt mir bekannt vor. Geht es da um die Banken- und Immobilienblase?«
An dieser Stelle erzählte sie mir kurz von dem Film, während ich in ihren blauen Augen versunken war.
»Und... ich fand den Film interessant. Deshalb wollte ich mehr darüber erfahren«, fuhr sie fort.
»Puh, ich kenne mich mit Wirtschaft überhaupt nicht aus. Vielleicht kann ich ja was von dir lernen. Ich habe nämlich etwas ganz anderes gemacht, ich habe Physik studiert.«
»Physik?«, fragte sie neugierig.
An dieser Stelle erzählte ich kurz, was ich beruflich mache. Sie schien interessiert zu sein.
»Okay, dann bis später«, sagte sie.
»Bis später«, sagte ich und wäre beim Umdrehen fast mit einer anderen Studentin zusammengestoßen, die hinter mir auf der Treppe stand und etwas mit ihrem Handy machte. Vielleicht hatte sie unser Gespräch mitgehört. »Ups«, kam es aus mir heraus, ich wich aus und nahm die Treppe in den vierten Stock.
Als ich dort ankam, plopte eine Nachricht auf meinem Handy auf: »Hey, hier ist Jordis«. Ich sagte ihr, dass ich sie um 16 Uhr im Treppenhaus der 1. Etage abhole.
»Oh, habe ich 16 Uhr gesagt? Ich meinte 18 (6) Uhr«.
»18 Uhr passt mir auch. Dann treffen wir uns direkt in der HanoMacke.«
Sie gab der Nachricht einen Daumen hoch.
Um 17 Uhr habe ich gegessen. Um 17.20 Uhr bin ich losgefahren. Dann zum Bahnhof, von da zum Kröpcke. Dort habe ich am Kröpcke unten bei den ganzen Plakaten und Rolltreppen, die zu den Straßenbahnen führen, eine Frau angesprochen. Die Blonde stand da und hat auf ihr Handy geschaut.
»Hey, wann gehen wir auf ein Date?«, sprach ich sie ganz locker an. Sie lachte, aber sie war verlobt. Damit habe ich mein Pensum für heute erfüllt.
Um 18 Uhr war ich mit Jordis in der HanoMacke verabredet. Ich schaue auf die Uhr meines Smartphones: noch 5 Minuten. Ich stand noch draußen und stellte mir Sex mit Jordis vor, um meine sexuelle Energie etwas zu steigern. »Ich bin schon drin«, schrieb sie.
Wir hatten ein wirklich schönes Date. Sie trank Champagner und ich Tee. Was ich an ihr besonders mochte, war, dass sie alternativ denkt. Ich habe bisher nur Leute kennengelernt, die mit der Regierung konform gehen. Aber sie hat sich nicht impfen lassen. Sie findet die Regierung scheiße. Das fand ich erfrischend, mal eine andere Weltsicht zu hören. Besonders spannend fand ich, dass sie mit ihren Krypto-Investments Millionärin werden will und nach Korea oder Singapur auswandern möchte.
Am Ende unseres Dates begleitete ich sie bis zur Haltestelle. Am Ende vor der Treppe zur Straßenbahn spreizte sie ihre Arme aus für die Umarmung. Wir umarmten uns. Sie schien mich auch zu mögen.
Es gibt Menschen, wenn ich mit ihnen Zeit verbracht habe, fühle ich mich noch selbstbewusster, zufriedener, motivierter, ich lächle viel mehr und die Menschen lächeln zurück. Die Welt erscheint mir viel schöner. Jordis ist einer dieser Menschen.
Gesundheitsanalyse:
- Stuhlgang: gegen 11 Uhr (fest), gegen 14 Uhr (fest).
- Essen: 9:40 (ein Walnussbrötchen, ein Dinkelbrötchen), 11.10 Uhr (Trauben), 14.30 Uhr (Kurkuma-Shot, ein Walnussbrötchen, ein Weizenbrötchen und eine Banane), 17 Uhr (200g Tofu mit Spinat und Leinsamen), 19 Uhr (Bananen-Kirsch-Smoothie und eine Blutorange).
- Körperliches Empfinden: 6/10. Schuppen, juckende Kopfhaut, Rötung von Gesicht und Kopf, gerötete Augen, verstopfte Nase. Wahrscheinlich viel zu viel gegessen insbesondere viel Erdnussbutter.
- Stimmung: 8/10 (eigentlich nur wegen des Korbs von Johanna).
- Körperliche Veränderungen: Rötung des Haaransatzes mit fettigen Schuppen. Schuppen entstehen besonders beim Kratzen.