WIEDERGEBURT .
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LEBEN:
Ich träume viel. Schlafen auf dem Teppich. Lichtverschmutzung und Angst vor der Dunkelheit. Über Mohammed.
16. Oktober 2024.
Es ist 2:12 Uhr. Eine Frau hat mich mit dem Auto rum gefahren und an der Leibnitz Uni am Georgengarten rausgelassen. Ich habe leider vergessen, worüber wir geredet haben. Sie hat mir beim Aussteigen ein Foto gezeigt. Daraufhin habe ich gesagt, dass der Mann auf dem Foto einem meinem alten Mitschüler ähnlich sieht. Sie hat gelacht, als ich gesagt habe, dass er Nico heißt.
Im Georgengarten in Hannover saßen viele Leute auf der Wiese neben mir auf dem Rasen. Eine Gruppe von Frauen hat sich sehr nah bei mir gesetzt. Ich bin dann aber aufgestanden und gegangen. Hab jedoch meinen Rucksack dort vergessen. Ich bin zurückgekehrt, aber nicht zu Fuß, sondern auf Bäumen wie Tarzan kletternd um die Frauen zu beeindrucken. Sie haben erstaunlich geguckt.
Ich war im Bett mit meiner Schwester (die aber noch jugendlich war). Wir haben uns versteckt, weil wir wussten, dass wir in feindlichem Gebiet waren und abhauen mussten. Ich habe sie an die Hand genommen, und wir sind lange Gänge entlanggerannt, dem Fluchtweg folgend. Als wir festgestellt haben, dass uns jemand entgegenkommt, haben wir uns in einem anderen Raum versteckt, in dem ein Bett stand. Wir haben uns unter der Bettdecke versteckt und so flach gelegen, als würde niemand darunter liegen. Ich habe meiner Schwester gesagt, dass sie wissen soll, dass wir weiter fliehen müssen, wenn ich mit dem Fuß zucke. Doch stattdessen hat sie laut geflüstert und sich hin und her bewegt. Das hat dazu geführt, dass wir von einer Frau entdeckt wurden.
Wir sind dem Ausgangsschild gefolgt und haben die Treppe hinuntergenommen, eine Ebene nach der anderen, in einer sehr modernen, großräumigen und hellen Location, als wäre es ein großes Einkaufszentrum. Ganz unten angekommen, wollten wir aus dem Gebäude heraus. Doch das ging nicht, denn überall standen Wachen mit modernen Waffen. Sie haben Eis auf unsere Füße geschossen, sodass wir eine Weile lang stehen bleiben und uns nicht fortbewegen konnten.
Aus einer anderen Perspektive auf die abgesperrte futuristische Burg: Auf einem kleinen Schiff, das von einem Wachschiff dieser Burg in die Enge getrieben wurde, war die Besatzung gezwungen, verzweifelt zu handeln. In einer Sackgasse gefangen, entschieden sie sich, die Burg anzugreifen. Sie schossen auf eine graue Blechwand der Burg, doch es entstanden nur zwei Löcher, die kaum etwas bewirkten.
Dann tauchten interessante, menschenähnliche, drei Meter große Kreaturen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten auf. Eine Frau aus dieser Gruppe schloss die Löcher in der Blechwand mit Magie. Ein anderer Mann war dafür zuständig, die Leute auf dem Schiff zu bestrafen. Dahinter standen ein König und eine Königin, die das Geschehen beobachteten.
Es ist 6:39 Uhr. Ich bin eine Limousine gefahren, neben mir saß ein älterer Mann, hinter mir eine Frau. Der Mann erzählte, dass er von seinem Vater vergewaltigt wurde. Wir sind zu einem Waldstück gefahren, wo das passiert sein muss. Die beiden stiegen aus, an einem Feldweg, um sich die Stelle anzuschauen. Aus dem Wald kamen eine ältere Frau und ein Kind. Ich sagte: „Leute, wir müssen los, da kommt jemand auf uns zu.“ Sie haben mich jedoch nicht gehört. Die ältere Frau und das Kind setzten sich auf die Rückbank. Der Traum war vorbei.
Eine große, brünette Frau geht auf der Fußgängerzone, während ich direkt neben ihr auf einem rollenden Sessel sitze und mich mit beiden Füßen nach vorne schiebe. An der Bushaltestelle spreche ich eine große, schöne Frau an und berühre dabei, während ich sitze, ihre Kniekehlen. „Folge mir“, sage ich ihr. Doch stattdessen geht sie ins Treppenhaus. Ich folge ihr, sie dreht sich um und sagt: „Ich bin krank.“ Ich frage sie: „Welche Krankheit hast du?“ Noch bevor sie antworten kann, kommt eine andere Frau die Treppe herunter und schaut uns an. Ich kenne diese Frau, ich habe sie schon einmal angesprochen. Der Traum ist vorbei.
Hallo erst mal! Das waren meine Träume heute Nacht. Es ist fast 10:00 Uhr, und ich bereite gerade Frühstück für Mama und mich vor. Ich bin gestern in Borsum geblieben und habe auf dem Teppich geschlafen. Es ist deutlich härter, auf dem Teppich zu schlafen, als auf meiner harten Matratze zu Hause. Und es tat so gut, wieder auf einer festen Unterlage zu schlafen. Ich fühle mich wie durchmassiert und habe richtig gut geschlafen. Nur etwas kalt war es, weil Mama keine richtige Decke für mich hat. Deswegen habe ich in Kleidung mit einer dünnen Decke geschlafen. Aber das lag nicht am harten Boden, sondern daran, dass mir eher oben etwas kalt war. Diese Erfahrung erinnert mich an die Zeit, als ich auf der Yogamatte geschlafen habe. Jetzt frage ich mich, ob es überhaupt gut war, sich eine dicke Matratze anzuschaffen, auch wenn sie hart ist, aber wohl nicht hart genug wie der Boden selbst. Was soll ich tun? Soll ich zu meinem alten, harten Schlafplatz auf dem Boden zurückkehren?
Bei DM in der Arneken Galerie habe ich eine Spülung gefunden, die die Zähne verfärbt und Plaque sichtbar macht. Ich werde sie benutzen, um verschiedene Zahnputzmethoden auszuprobieren.
In der Bibliothek habe ich ein interessantes Buch über Lichtverschmutzung von Annette Krop-Benesch entdeckt. Beim Durchblättern habe ich einige inspirierende Dinge gefunden:
- Ein Drittel des Lichts der öffentlichen Beleuchtung wird unnötigerweise in den Himmel gestrahlt, wodurch unnötig Energie verschwendet wird.
- Mehrere Milliarden Vögel werden jährlich durch künstliches Licht in den Tod gelockt.
- Künstliches Licht verändert den Stoffwechsel und das Verhalten von Mensch, Tier und Pflanze.
- Regelmäßige Aussetzung von künstlichem Licht erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Depressionen und Krebs.
- Als künstliche Beleuchtung noch nicht verbreitet war, gingen Menschen mit dem Einbruch der Dunkelheit ins Bett und wachten mit dem Sonnenaufgang auf. Um Mitternacht wurde der Schlaf meist unterbrochen, um zu beten, zu meditieren, nachzudenken oder gesellig Zeit mit anderen zu verbringen. Ohne künstliche Beleuchtung war der Schlaf in der Nacht also eher polyphasisch.
- Eine gleiche Farbtemperatur resultiert nicht im gleichen Wellenlängenspektrum des Lichts. Mondlicht hat eine Farbtemperatur von 4000 K. Wenn ich nun eine 4000 K-LED-Lampe nehme, sehen die beiden Lichter gleich aus, allerdings hat das Mondlicht ein kontinuierliches Spektrum, während die LED-Lampe einen Peak im blauen Wellenlängenbereich hat. Das Mondlicht stört weniger den Schlaf als die LED-Lampe gleicher Farbtemperatur.
- In der Nacht steigt die Kriminalität nicht an, wie viele das intuitiv denken. Es gibt weniger Verkehrsunfälle, und die Anzahl der Notrufe zwischen 2 und 5 Uhr ist geringer als am Tag.
- Anders als der Wecker reißt uns unsere innere Uhr nicht aus dem Schlaf, sondern deaktiviert allmählich den „Reparaturmodus“, um den Körper auf den Aktivitätsmodus umzustellen.
- Man sollte Leuchtmittel mit weniger als 3000 K einsetzen, die Helligkeit reduzieren und kaltweißes Badezimmerlicht meiden.
- Den Sonnenaufgang sollte man nicht mit Rollos aussperren (das habe ich mir schon intuitiv gedacht), um allmählich aufzuwachen.
- Etwa zwei Drittel der Tierarten sind nachtaktiv und auf die Lichtverhältnisse der Nacht angewiesen.
- Es gibt einen Mondzyklus, der unterschiedlich stark das Licht auf die Erde wirft. Eine 4000 K-LED-Beleuchtung erzeugt dauerhaft „Vollmond“. Die Auswirkungen auf die Tierwelt sind messbar.
- Lichtverschmutzung ist Umweltverschmutzung.
- Straßenbeleuchtung wirkt auf Insekten und Zugvögel wie ein Staubsauger. Jede Laterne zieht im Umkreis von etwa 25 Metern Insekten an. Statt Pflanzen zu bestäuben, schwirren sie um die Laternen herum. Die Bestäubungsleistung in der Nacht nimmt durch Lichtverschmutzung ab.
- Dunkelheit verbinden viele in der westlichen Welt mit Ängsten, Kriminalität und dem Unbekannten. Allerdings bedeutet mehr Licht nicht mehr Sicherheit. Im Gegenteil – die Erzeugung starker Kontraste zwischen Hell und Dunkel vermindert die Sicherheit (z. B. ein beleuchteter Waldweg mit einem spazierenden Opfer, während der dunkle Wald, wo jemand lauern könnte, unbeleuchtet und unsichtbar bleibt). Außenbeleuchtung zieht eher Kriminelle an, da die Häuser besser von Weitem auskundschaftet werden können (das habe ich auch immer intuitiv gedacht).
Ich sitze vertieft lesend in einem Buch, als ein Jugendlicher auf mich zukommt und ironisch fragt, ob ich Schuhe hätte, weil sein Freund sich dadurch gestört fühlt. Ich muss grinsen.
„Leider kann ich mir keine Schuhe leisten“, antworte ich ebenfalls ironisch.
„Achso, schade“, erwidert er und senkt seinen Blick.
„Aber ich kann sie mit meinem Rucksack verdecken“, füge ich hinzu und stelle den Rucksack auf die andere Seite des Tisches, sodass der mich filmende Freund keine Sicht mehr auf meine nackten Füße hat. Ich winke ihm in die Kamera zu und lese dann weiter.
Ich finde es erstaunlich, wie sehr ich mich psychisch weiterentwickelt habe. Ich lasse verbale Angriffe an mir abprallen, weil ich sie gar nicht als Angriffe wahrnehme – sie fühlen sich für mich nicht wie Angriffe an. Früher wäre das undenkbar gewesen! Ich hätte mich durch diese Ironie gekränkt gefühlt.
Etwas später wollte ein älterer Mann die Bibliothek durch eine verschlossene Tür verlassen. Ich schaue die Tür und ihn an. Er kommt ein wenig auf mich zu und fragt, ob ich die Tür mit meiner Zauberkraft öffnen könnte. Daraufhin antworte ich ihm spontan, dass sich meine Zauberkräfte noch nicht vollständig ausgebildet haben. Wir haben beide gelacht.
Um 15 Uhr habe ich das gesamte Buch durchgearbeitet und einige Schlussfolgerungen bzw. Fragen daraus mitgenommen:
- Wie wird sich mein Schlafverhalten ändern, wenn ich das Licht in den Zimmern gar nicht einschalte? (Erlaubt ist nur das Licht meines Handys.) Werde ich auf diese Weise besser schlafen? Vielleicht polyphasisch?
- Wäre es nicht sinnvoller, in der Küche zu schlafen, weil ich dort am Morgen den Sonnenaufgang erlebe und auf diese Weise mit der Natur aufwache?
- Durch das Nichteinschalten von Licht zu Hause bei offenem Fenster locke ich keine Insekten ins Haus und reduziere das Insektensterben.
- Wie wäre es, wenn ich gar keine Ängste vor der Dunkelheit hätte? Wenn ich problemlos ohne Licht in der Nacht durch die Wohnung (z. B. zur Toilette) spazieren könnte, ohne Angst zu haben, von der dämonischen Nonne hinter der Ecke überrascht zu werden?
- Licht nur dort einsetzen, wo es nötig ist, und so wenig Licht wie möglich verwenden. Das Licht sollte nach unten gerichtet sein, und der Blauanteil sollte reduziert werden.
- Experiment: Heute schalte ich ab 21 Uhr (meine festgelegte Schlafenszeit) kein Licht in der Wohnung an. Damit möchte ich die natürliche Melaninproduktion weniger stören, meine Ängste vor der Dunkelheit abbauen und weniger nachtaktive Insekten in die Wohnung locken.
Nach einem kleinen Spaziergang habe ich mich im Espresso House hingesetzt, einen Minztee getrunken und das Buch von Richard David Precht über die Liebe weitergelesen:
- Ein biologisches Grundgesetz, das vorschreibt, was Männer und Frauen immer und unter allen Bedingungen zu tun haben, gibt es nicht.
- Viele Lebewesen vermehren sich ungeschlechtlich, das heißt, sie entstehen durch Jungfernzeugung wie Jesus.
- Geschlechtsidentität, Sex und Fortpflanzung sind drei verschiedene Dinge. Prinzipiell kann Sex der Fortpflanzung dienen, muss es aber nicht.
- Verliebtheit und Liebe können etwas mit einer Paarbindung zu tun haben oder auch nicht.
- Bei Charles Darwin war die Liebe eine moralische Eigenschaft, die bei Menschen zur Entfaltung kommt. Für Frauen war die Liebe eine Brücke zwischen Sex und Moral.
- Die Bindung zwischen Mutter und Kind ist im Regelfall viel verlässlicher und stabiler als die zwischen Mann und Frau. Es ist also nicht verwunderlich, dass wir später nach einer ähnlichen Verbundenheit in einer Liebesbeziehung suchen.
- Menschen sind dazu fähig, genetisch entfernte Menschen zu lieben. Kein Lebewesen verfügt über so viele Quellen der Empathie und Liebe wie der Mensch.
Auf dem Weg nach Hause habe ich versucht, die Passanten und ihre Hunde als meine Kinder anzusehen und die Erde, auf der ich mich bewege, als mein Zuhause. Gar nicht so einfach. Doch etwas sagt mir, dass ich das tun muss.
Gegen 20 Uhr habe ich mich ins Bett gelegt und einen Podcast von RadioWissen über den Propheten Mohammed angemacht. Mit 40 Jahren hatte er seinen ersten Kontakt zu Gott. Er war ein sehr anständiger und ehrlicher Mann. Es klingt sehr sympathisch, was er von Gott in der Nacht des Schicksals empfangen hat: Frieden zu stiften, Toleranz und Sanftmut zu üben und Gerechtigkeit in die Welt zu bringen.
Erst als die Menschen ihn deswegen auslachten, als seine wenigen Gefolgsleute, wie eine alte gebrechliche Frau, getötet wurden und man ihn aus Mekka verbannt und mit dem Tod bedroht hat – erst seit dieser Ausgrenzung verwandelte er sich nach und nach in einen Menschen, der von Macht besessen war und Rache übte. Er war so durch diese Ausgrenzung gekränkt, dass er zu einem Feldherrn wurde und die Ungläubigen bekämpfte. Das komplette Gegenteil von dem, was er von Gott empfangen hat.
Das, was mit Mohammed (der nur ein Mensch war) passiert ist, passiert mit jedem Menschen, der ausgegrenzt, verspottet und nicht toleriert wird. Deshalb sage ich: Nimm jeden Menschen in die Familie auf – unabhängig davon, ob er ein Mörder, ein Ungläubiger, ein Nationalsozialist, ein linker Feminist oder ein Dschihadist ist. Nur so wird die Botschaft Gottes, die Mohammed von Gott und nicht so von seinem gekränkten menschlichen Verstand empfangen hat, wahr.
Heute bin ich dankbar:
- Dafür, dass ich das gesamte Buch über Lichtverschmutzung durchgearbeitet habe und sehr viel gelernt habe.
- Dafür, dass ich im Espresso House Pfefferminztee statt Kaffee genommen habe.
- Dafür, dass ich den verbalen Angriff des jungen Mannes gar nicht als Angriff ansah.