WIEDERGEBURT .
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LEBEN:
Malinda die Zierliche und meine Kaffeeabhängigkeit
16. August 2023. Als die Uhr halb zwölf schlug und ich die Bibliothek verlassen wollte, um mich in die Mensa zu begeben, entdeckte ich sie unten im Foyer an einem Tisch vor den Schließfächern. Ihr Haar war in einen eleganten Dutt gebunden und leuchtete in hellem Blond. Doch was sie besonders machte, fiel mir sofort auf: Ihre zierliche Statur, die in dem T-Shirt, das sie trug, besonders hervortrat. Ich schaute kurz zu ihr hinüber, sie erwiderte den Blick. Ohne stehen zu bleiben, verließ ich die Bibliothek durch die erste Tür und blieb zwischen den beiden Eingangstüren stehen. Entschlossen kehrte ich um und ging auf sie zu. Sie unterbrach das Herumwühlen im Rucksack und sah mich an, während ich mich näherte.
»Hey, ich habe dich gestern an einem Tisch vor der Mensa gesehen. Ich saß nebenan. Du hast ein vegetarisches Gericht gegessen. Bist du Vegetarierin?«
»Ähm, ja. Bin fast vegan.«
»Darf ich dir meine Handynummer geben, damit wir uns gleich auf ein Kaffeedate verabreden können?«
»Hmm, eigentlich habe ich nicht so wirklich Lust darauf. Aber komm, gib her«, sagte sie und reichte mir ihr Handy.
»Wie heißt du?«, fragte ich sie, während ich meine Nummer eingab.
»Malinda. Und du?«
»Uh, den Namen habe ich noch nie gehört«, sagte ich, meinen Blick vom Handy auf sie wendend. »Ich heiße Alexander«, führte ich fort und reichte ihr meine Hand. Wir schüttelten uns die Hände, und ich gab ihr das Handy zurück.
»Ruf mich einfach an, sobald du bereit bist«, fügte ich hinzu, bevor ich weiter in die Mensa ging.
Nach dem Mittagessen wartete ich auf ihren Anruf. Zwei Stunden vergingen, und ich entschied mich für eine Kaffeepause im Freien. Als ich am Mensagebäude vorbeiging, fielen mir die besetzten Tische der Studenten auf, die ihr Mittagessen genossen. Malinda war unter ihnen und sprach vertieft mit einem Kerl, der vor ihr stand. Sie lächelten einander zu. »Kein gutes Zeichen«, dachte ich und setzte meinen Weg zur HanoMacke fort, um mir einen Kaffee zu holen.
Mit der Tasse in der Hand setzte ich mich auf eine Bank an der Wiese und schaute mich um, so als hätte ich Malinda nicht bemerkt. In Wirklichkeit wartete ich nur darauf, dass der Kerl endlich weg war. Hinter mir wuchs auf der kleinen Wiese ein Wolfszahn. Ich pflückte ihn, und als ich mich wieder in Malindas Richtung drehte, war der Kerl verschwunden. Entschlossen ging ich auf Malinda zu, die nun mit ihrer Freundin sprach, die ihr gegenüber saß.
»Hey Malinda«, stellte ich mich am Tisch zwischen die beiden Mädels und reichte ihr die Blume.
»Oh süß. Dankeschön«, sagte Malinda und legte die Blume auf ihr Serviertablett. Ich sah in ihr makelloses Gesicht, in ihre blauen Augen.
»Na, steht unser Kaffeedate noch an?«, fragte ich und bemerkte, dass sie bereits einen Kaffeebecher auf ihrem Tablet hatte.
»Tut mir leid. Ich habe keine Zeit und auch keinen Nerv, mich gerade mit fremden Menschen zu sozialisieren.«
»Finde ich schade. Ich habe mich schon auf dich gefreut«, senkte ich meinen Blick und steckte schauspielerisch mein Gesicht in meinen Unterarm, als würde ich weinen.
»Machts gut, Malinda. Vielleicht klappt es mit uns in einem Paralleluniversum«, sagte ich mit einem Pokerface und ging entschlossen zurück in die Bibliothek, um weiter über die gesundheitlichen Auswirkungen von Kaffee zu studieren.
Es waren höchstwahrscheinlich die sekundären Pflanzenstoffe, die das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzierten. Es lag nicht am Koffein oder am Kaffee selbst als Getränk. Ich könnte also genauso gut Tee trinken, um die gleichen positiven gesundheitlichen Vorteile zu erhalten. Ich lernte auch, dass Kaffee sauer ist. Die Übersäuerung kann zu Haarausfall und anderen gesundheitlichen Probleme führen. Bei der Röstung von Kaffeebohnen entsteht, je nach Röstgrad, Acrylamid – ein krebserregender Stoff. Dieser bildet sich auch, wenn beispielsweise vergessen wird, den Toaster auszuschalten und der Toast schwarze verkohlte Stellen aufweist. Kaffee ist auch nicht wirklich nachhaltig, denn er ist nicht regional, und dafür wird Urwald gerodet. Wann werde ich endlich aufhören, Kaffee zu trinken?
Learning: Kaffee ist meine schlimmste Sucht, und wenn es keine Sucht ist, dann eine der am härtesten etablierten Gewohnheiten. Es wird sicher noch eine Weile dauern, um diese Abhängigkeit loszuwerden.