Alexander Fufaev
Ich heiße Alexander FufaeV und hier schreibe ich über:

16. Mai 2024: Der tausendste Versuch mit Kaffee aufzuhören und »Was werden die Nachbarn denken?«

Alexander Fufaev wacht auf im Gemeinschaftsgarten

16. Mai 2024. Ich bin um 5.30 Uhr aufgewacht. Die Vögel zwitscherten. Ich fühlte mich ausgeschlafener als die ersten beiden Nächte draußen im Garten. Mama rief mich an und fragte, ob ich kommen wolle. Ich habe zugesagt.

Ich habe meine Yogamatte und meinen Schlafsack eingepackt und bin nach dem Morgenkaffee auf dem Conti-Campus um 9.34 Uhr nach Borsum gefahren. Heute will ich zum ersten Mal im Gemeinschaftsgarten in Borsum schlafen. Alexander Fufaev trinkt einen Morgenkaffee in der HanoMacke in Hannover

In Borsum, nach dem Mittagessen, merke ich doch, dass ich irgendwie müde bin. Ich trinke einen Kaffee, um die Müdigkeit loszuwerden.

Ich möchte so gerne auf den Kaffee verzichten. Aber ich scheitere immer wieder. Ich habe mir ein paar Videos angesehen, die die Nachteile des Kaffees aufzeigen, um mich zu motivieren, den tausendsten Versuch zu starten, meine festgefahrene Kaffeeabhängigkeit zu überwinden. Ich möchte mir angewöhnen, statt Kaffee ein Glas warmes Wasser zu trinken.

Heute habe ich Tagebucheinträge auf die Website übertragen, ein bisschen Kopfstand geübt, mich hingelegt und ein paar Videos gegoogelt, zum Beispiel über Kaffeetrinken. Dabei habe ich etwas Neues gelernt: Koffein dockt an den Adenosinrezeptor an. Das wusste ich schon. Was ich nicht wusste, ist, dass Adenosinrezeptoren nicht nur im Gehirn vorkommen, sondern auch in den Muskeln (Anspannung durch Koffein), in der Nebenniere (hormonelle Beeinflussung durch Koffein) und in der Niere (Beeinflussung der Filterfunktion der Niere).

Julien und Mama sind kurz vor 21 Uhr angekommen. Julien hat den Fernseher angemacht. Wir haben ein Darts-Turnier gesehen. Sehr beruhigend. Ich wollte im Gemeinschaftsgarten schlafen. »Sanjusch, wo willst du hin?« »Schlafen, im Garten.«

Es gab eine Diskussion. Meine Mutter wollte auf keinen Fall, dass ich dort schlafe. Es gäbe dort Schlangen (ihr Schlangentrauma aus der russischen Zeit schien hier mitzuschwingen). »Ich werde die ganze Nacht nicht schlafen können«, setzte sie mich unter Druck. »Was werden die Nachbarn denken?«, führte sie mit ihren Bedenken fort. Meine Mutter wollte auf keinen Fall bei den Nachbarn negativ auffallen. »Darauf kannst du nicht stolz sein«, sagte sie und meinte das Schlafen im Schlafsack. In ihrem Weltbild tun das nur Obdachlose. Dabei weiß sie doch aus ihrer Jugend in Samarkand, wie schön es ist, unter freiem Himmel zu schlafen. Jedenfalls gab ich nach und schlief auf dem Balkon.

Ich breitete meine Yogamatte aus, meinen Schlafsack oben drauf, wünschte allen eine gute Nacht und legte mich schlafen. Zuvor hatte es geregnet und die Luft war frisch und roch nach Regen. Es wehte ein starker Wind. Es war sehr gemütlich in meinem Schlafsack und ich fühlte mich so wohl. Über die Spinnen habe ich mir keine Gedanken gemacht. Sie könnten sogar auf dem Schlafsack klettern. Diese Spinnen in den Ritzen des Balkons sind meine Freunde und keine Feinde. Ich bin schnell eingeschlafen.

Ich bin heute dankbar für:

  • Für einen sonnigen Morgen mit einer Tasse Kaffee vor der HanoMacke.
  • Dass ich nicht aufgebe und ab heute wieder versuche, mich von der Kaffeeabhängigkeit zu befreien.
  • Das leckere vegane Magnum-Schokoladeneis.