WIEDERGEBURT .
.
.
LEBEN:
Ich werde auch die Kotletten trimmen und ein Pullover reicht nicht
14. November 2023. Um 9 Uhr war ich in der Bibliothek und habe das Buch »Essentialismus« gelesen und dabei gelernt, wie wichtig es ist, Kind zu sein, zu spielen, um sich mit Kreativität und Entdeckerfreude flexibel an eine sich schnell verändernde Welt anpassen zu können.
Gegen 10 Uhr ging ich in die HanoMacke, um einen Kaffee zu trinken und ein Laugenbrötchen zu essen. Als ich den Kaffee bestellte, sah ich Maxi an der Theke sitzen. Sie hat mich nicht beachtet.
Ich trank den Kaffee draußen, schaute auf die Umgebung und auf die dunklen Wolken, die sich im Wind auftürmten. Als ich den letzten Schluck trank, begann es zu nieseln. Als ich den Becher zurückbrachte, stand Maxi direkt hinter der Theke und lächelte mich an. Ich lächelte zurück und kniff die Augen zusammen, um sie über die Entfernung hinweg zu umarmen. Ich stellte die Tasse auf den Tresen und ging zurück in die Bibliothek. Ich war sehr froh, dass meine gestrige Aktion uns ein Stück näher gebracht hatte.
Nachdem ich gegen Mittag in der Mensa meinen Salat gegessen hatte, traf ich auf dem Rückweg im Aufzug Luisa.
»Du siehst müde aus.«
»Bin ich auch. Ich habe nur noch vier Wochen bis zur Abgabe meiner Masterarbeit.«
»Ich fühl das. Ich will nicht mehr in dieser Phase des Schreibens der Abschlussarbeit sein«.
Sie trug ein ärmelloses Oberteil und eine schicke schwarze Hose, die ihren Po betonte.
»Cooles Outfit«, machte ich ihr ein Kompliment.
»Danke«, sagte sie begeistert und als wir durch die Eingangstür zu den Tischen im vierten Stock gingen, sagte sie: »Viel Glück«.
»Hmm, danke, dir auch«, antwortete ich.
Am Nachmittag ging ich zum Hauptbahnhof. Dort wurde gerade der Weihnachtsmarkt aufgebaut. Das wäre doch eine gute Idee für unser erstes Date mit Anna, dachte ich.
Bei Peek & Cloppenburg suchte ich nach einem schwarzen Pullover. Irgendwie war ein Pullover nicht genug. Ich konnte ihn nicht mal waschen, ohne dass ich im Winter rausgehen konnte, denn ohne Pullover war es vor allem abends zu kalt. Aber ich fand nur Seidenpullover. Keine Merinowolle.
Ich kaufte noch eine Falafelrolle für heute Abend und fuhr nach Hause. Dann habe ich einen Romana-Radieschen-Salat mit Nüssen gemacht und die eingeweichten Hülsenfrüchte gekocht.
Anschließend machte ich den ersten Lernschritt zum Friseur. Im Badezimmer trimmte ich meine zugewachsenen, unordentlich gewordenen Kotletten und kämmte mir den Rest hinter die Ohren. Und als ich mich im Spiegel betrachtete, sah ich schon viel ordentlicher aus. Ab heute trimme ich mir auch die Kotletten.
Als die Nachbarn von oben klingelten, um ihr Paket abzuholen, kam auch Lina raus und wir plauderten noch ein bisschen darüber, wie unser Tag war, dass sie nachher noch ihre Oma anruft und dass Anna mir gestern endlich geschrieben hat.
Learning: Ich werde beim Trimmen des Barts auch meine Kotletten trimmen.