Alexander Fufaev
Ich heiße Alexander FufaeV und hier schreibe ich über:

14. September 2023: Ich habe 18 statt 19 Kleiderbügel. Die große Studentin mit dem Muttermal

14. September 2023. Statt die Treppe zu nehmen, entschied ich mich für den Aufzug in den vierten Stock der Bibliothek. Dort wartete eine große blonde Studentin vor der Aufzugstür. Ich stieg ein und sie folgte mir. Unsere Blicke trafen sich für eine halbe Sekunde, als sie mir gegenüberstand. Sie überragte mich um etwa einen Kopf und hatte ein Muttermal über der Oberlippe. Mit einem Seitenblick versuchte ich herauszufinden, wann sie mich wieder ansehen würde. Kurz bevor wir den vierten Stock erreichten, blickte sie von ihrem Handy auf und unsere Augen trafen sich. Für einen Moment hielt ich den Blick fest, bis sie ihn unterbrach. Ein Blick mit deutlicher sexueller Anziehungskraft - zumindest für mich. Dann senkte sie den Blick wieder auf ihr Handy. Beim Aussteigen im vierten Stock setzte sie sich ein paar Tische hinter mir ans Fenster. Ich nahm meinen Stammplatz am Ende des großen Ganges ein. Dort saß auch die Rothaarige von gestern.

Es war halb zehn, als das Mädchen aus dem Aufzug kurz darauf wohl auf die Toilette ging. Ich wartete kurz und machte mich ebenfalls auf den Weg. Mein Timing erwies sich als perfekt, als wir uns im Foyer über den Weg liefen. Nach einem kurzen Blickkontakt sprach ich sie an, sobald sie auf mich zukam.

»Hey, wir hatten vorhin einen intensiven Blickkontakt. Möchtest du mit mir ausgehen?«

»Nein, danke. Aber es war sehr nett von dir, mich so offen anzusprechen«, antwortete sie und ging in die Bibliothek. Ich beschloss, nach dem Toilettengang einen Kaffee zu trinken. Nachdem ich die fünfzig Cent aus meinem Fach geholt hatte, ging ich zum Ausgang der Bibliothek. Durch die Schiebetür kam mir die brünette Studentin von gestern entgegen, die mit der Rothaarigen am Tisch saß. Unsere Blicke trafen sich und sie schenkte mir ein bezauberndes Lächeln mit einem langen Blickkontakt, den wir erst unterbrachen, als wir aneinander vorbeigingen.

»Oh, wow«, grinste ich, »das kam unerwartet.« Nach einer kurzen Pause in der Sonne und einem leckeren Kaffee ging ich zurück in die Bibliothek.

Gegen elf Uhr begannen plötzlich alle Handys laut zu piepen. »Oh Scheiße«, erschrak ich und schaute mich um. Die Studentin mit dem Kopftuch, die mir gegenüber saß, war genauso verwirrt wie ich. Ein Probealarm der Regierung, um die Bürger im Katastrophenfall zu warnen.

Um halb zwölf bekam ich eine Nachricht von Anna und kurz darauf kam die Studentin mit dem Muttermal aus dem Aufzug den großen Flur entlang auf mich zu und lächelte mich an, als ich meinen Blick in ihre Richtung richtete. Heute musste ich nach der Mensa noch schnell nach Hause, um meiner neuen Mitbewohnerin Lara die Wohnungstür aufzuschließen. Doch als ich nach Hause kam, saß sie schon in der Küche und hatte den Schlüssel von Lina bekommen. Sie kam ursprünglich aus Hessen und war nach Hannover gezogen, um an der Medizinischen Hochschule eine Ausbildung zur Psychotherapeutin zu machen. Nach einem kurzen Gespräch ging ich direkt wieder in die Bibliothek, wo ich bis siebzehn Uhr die meiste Zeit verbrachte. Vor dem Karatetraining nahm ich noch einen Kleiderbügel von der Stange, weil ich merkte, dass ich nur noch drei Unterhosen hatte. Trotz meiner Müdigkeit entschied ich mich für das Karatetraining und es hat sich gelohnt, denn danach war ich voller Energie.


Mikroveränderung: Ich habe die Anzahl meiner Kleiderbügel von 19 auf 18 reduziert.