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WIEDERGEBURT .
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LEBEN:

Pornos tun mir nicht gut. Der Typ Mann, auf den ich als Schwuler stehen würde. Begegnung mit Marlena, Mia und der rosa Helene (nicht Fischer).

14. Mai 2024. Ich bin gegen 8 Uhr aufgewacht. Nach dem Frühstück bin ich wieder nach Hannover gefahren. Ich merke, wie die gestrige Masturbation in Kombination mit dem Porno mich triebgesteuert macht und zu krasse Fantasien erzeugt. Ich achte viel mehr auf die Becken der Frauen. Ich hasse das. Ich lasse die Pornos wieder weg. Dieses Triebgesteuertsein hat mich dazu veranlasst, eine Frau mit dem breiten Becken anzusprechen, die aber verlobt war.

Um 13 Uhr war ich in der HanoMacke. Dort war gerade Kleidertausch. Ich habe mich in die Warteschlange für den Kaffee eingereiht. Links von mir war eine schöne Frau, die beim Kleidertausch geholfen hat. Wir haben uns angelächelt. Als ich meinen Kaffee geholt habe, habe ich sie angesprochen.

»Hallo, ich wollte keine Kleidung tauschen, sondern dich kennenlernen.« Ich reichte ihr meine Hand. »Wie heißt du?«

»Ich heiße Marlena.« Sie schüttelte meine Hand. »Aber ich habe kein Interesse.«

»Okay, kein Problem. Mach's gut", antwortete ich und ging hinaus, um mich draußen auf ein schattiges Plätzchen im Gras zu setzen, einen Kaffee zu trinken und zu meditieren.

Kurze Zeit später kam eine große Gruppe von Studentinnen, die anscheinend Elektrotechnik studierten, und setzte sich ganz dicht neben mich. Ich habe das Gefühl, dass ich zu dieser Gruppe gehöre.

Um 15:40 Uhr lernte ich Ayleen kennen. Sie ist verheiratet. Sie sucht ein Geschenk für ihre Freundin. Ich frage sie, ob wir zumindest freundschaftlich zusammen passen. Sie ist Flexitarierin und hat mit Spiritualität leider nichts am Hut. Also nein.

Kurze Zeit später läuft eine ganz in rosa gekleidete Göttin mit langen blonden Haaren an mir vorbei. Sie hat eine Dauerkarte für das Fußballstadion. Sie ist Fan von Hannover 96 und studiert Sonderpädagogik.

»Du kannst dir Helene Fischer merken«, schlägt sie vor. Helene mag Schlager gar nicht, aber sie hat mir diese Gedächtnisstütze vorgeschlagen, um mir ihren Namen zu merken.

Um 17.30 Uhr lerne ich kurz Mia kennen, die sich mit ihrer Freundin zum Kaffee verabredet hat. Sie spielt gerne Handball, hat wenige gute Freunde und ist weder an Dates noch an weiteren Freundschaften interessiert.

Etwas später entdecke ich eine Göttin mit Dread Locks, die an der Back Factory unten am Bahnhof vorbeiläuft.

»Hey, warte«, hole ich sie ein.

»Warte, nur 5 Sekunden«, versuche ich es noch einmal.

»Ich will dir nichts verkaufen«, stelle ich mich ihr in den Weg.

Sie weicht aus und ignoriert mich komplett. Keine Reaktion. Kein Wort. Völlig eiskalt. Ich schaue ihr hinterher und flüstere: »Ich verkaufe nichts, außer mich selbst«. Da sieht man, dass Dread Locks nicht gleich bedeuten, dass die Person offen für andere Menschen ist, aber das habe ich immer angenommen.

Eine halbe Stunde später. Ich mache eine Pause auf einer Bank und tanke neue Energie. Fast wäre ich kurz eingenickt. Als ich die Augen öffne, läuft Helene an mir vorbei. Ich zögere. Dann denke ich, spreche sie noch einmal an.

Sie ist auf dem Weg zu ihrer Oma. Sie wollen Gurken und Tomaten pflanzen. Ich erfahre, dass sie vergeben ist, was sie mir vorher nicht gesagt hat. Aber gegen eine Freundschaft hat sie nichts.

Ich bin ehrlich zu ihr und sage, dass ich keine tiefen Freundschaften habe und dass ich mir vorstellen kann, mit ihr befreundet zu sein, wenn wir uns besser kennen lernen und sehen, ob wir auf einer Wellenlänge sind. Schließlich bin ich ein echt komischer Typ, der nicht mit vielen Leuten kompatibel zu sein scheint.

Sie wollte Instagram von mir. Ich habe ihr gesagt, dass ich als Minimalist so etwas nicht benutze. Ich habe ihr einfach meine E-Mail-Adresse gegeben. Irgendwie schien sie nicht wirklich interessiert zu sein. Schade, denn sie scheint ein großes, warmes Herz zu haben, das nicht nur für Hannover 96 schlägt.

Am Kröpcke sah ich einen sexy Südländer mit schulterlangen, lockigen Haaren. Um seinen Hals hing eine große Spiegelreflexkamera. Er trug ein Tankshirt, aus dem seine gepflegten, nicht zu langen Brusthaare herausragten. Auch seine muskulösen Unterarme waren behaart. Wenn ich schwul wäre, würde ich auf solche Männer stehen. In solchen Armen hätte ich mich als Homosexueller geborgen gefühlt. Ein bisschen erinnert mich dieser Mann an Onkel Sascha.

Es ist 18.30 Uhr, die Sonne brennt nicht mehr so stark. Ich bin zum Conti-Campus gegangen, der inzwischen deutlich leerer geworden ist. Ich hole mir eine Fritz Cola und lasse den etwas anstrengenden Tag ausklingen. Alexander Fufaev am Abend am Conti-Campus, Königsworther Platz, Hannover

Es ist mir heute schwer gefallen, eine Verbindung zu den Menschen aufzubauen, weil ich heute irgendwie nicht in einem inneren Gleichgewicht war.

Abends hörte ich zu Hause Musik, und in meiner Fantasie tauchte immer wieder Larissa auf, die Jurastudentin, die Märchenfrau. Sie ist so wunderschön - in Wirklichkeit und in meiner Fantasie.

Nach dieser Träumerei bin ich nach draußen in den Gemeinschaftsgarten gegangen, um zu schlafen. Diesmal hatte ich weniger Angst vor Geräuschen in der Nähe. Nur die blöde schrille Alarmanlage eines Autos, die bestimmt eine Stunde lang gepiept hat, hat mich um den Schlaf gebracht.

Ich bin heute dankbar für:

  • Die Begegnung mit Helene.
  • Eine angenehme Brise am frühen Abend auf dem Campus nach einem heißen Tag.
  • Dass ich mich das zweite Mal getraut habe, im Gemeinschaftsgarten zu schlafen.
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