Direkt zum Inhalt


WIEDERGEBURT .
.
.
LEBEN:

Mietvertrag gekommen. Nordfriedhof. MyKoffje und die Begegnung mit der alten Bekannten.

13. Juli 2024. Ich bin auf dem Boden im Wohnzimmer aufgewacht und lag noch bis 10:00 Uhr da. Um frische, kühle Sommerluft hereinzulassen, habe ich die Balkontür geöffnet und die Ruhe genossen. Mama ist gestern zu Julien gefahren, daher konnte ich ungestört rumliegen.

Einige Gedanken schossen mir durch den Kopf, vor allem über das Vanlife und ob das der richtige Weg für mich wäre.

Ich habe beim Hochschulsport in Hannover geschaut, ob heute ein Yogakurs für Externe stattfindet. Leider nicht. Also habe ich mir verschiedene Veranstaltungen in Hildesheim und Hannover auf den entsprechenden Veranstaltungseiten angeschaut: Open Air Kino in Hannover, aber leider schon ausverkauft, und ein Trance Tanz in der KUFA, der heute jedoch entfällt. Eine Naked Dance Party in Hannover am Ende des Monats? Vielleicht gehe ich mit jemandem hin. Man kann sich dort nämlich als Paar anmelden.

Ich habe auch von Lena geträumt, wie ich sie nach unserem Waldspaziergang hierher einlade, wir zusammen aufwachen und ich ihre Familie und sie meine kennenlerne. Werde ich dann keine anderen Frauen mehr begehren? Ich denke, das hängt von unserer Beziehung ab, falls sie überhaupt irgendwann zustande kommen sollte.

Ich habe auch an Jule gedacht und was sie wohl gerade in ihrem Leben macht. Dann kamen mir Erinnerungen an den Sex mit ihr in meiner Lieblingsstellung und unseren Dirty Talk dabei. Der Gedanke hat mich so erregt, dass ich mich selbst erlösen musste.

Gegen Mittag fahre ich nach Hildesheim, weil ich mein Tablet für 450 Euro bei eBay Kleinanzeigen verkauft habe. Das bedeutet einen Verlust von 350 Euro im Vergleich zu meinem Kaufpreis. Naja, dumm gelaufen. Aber ich bereue den Kauf nicht, weil ich daraus gelernt habe, dass ein Tablet quasi nur ein Smartphone mit großem Bildschirm ist. Unter anderem wegen dieses Learnings besitze ich jetzt weniger Technik, nämlich nur noch ein Smartphone.

Da ich noch eine Stunde Zeit bis zum Treffen hatte, bin ich zum ersten Mal zum Hildesheimer Nordfriedhof geschlendert und habe ihn mir angeschaut. Dafür, dass der Friedhof in der Stadt liegt, ist es hier ganz schön ruhig, und keine Menschen sind weit und breit zu sehen. Manche Denkmäler wirken erstaunlich riesig und alt. Wenn man sie anschaut, fühlt man sich, als wäre man in einem anderen Jahrhundert. Wenn ich hier in die Nähe ziehe, wird es ein schöner Ort zum Spazierengehen sein. barfuß spazieren auf dem Nordfriedhof in Hildesheim

Während des Spaziergangs hat mich Matilda angerufen. Sie findet es nicht mehr schlimm, dass ich mich mit Lena treffe, und wünscht mir viel Erfolg dabei. Sie hat außerdem erzählt, dass sie jetzt in Hildesheim bei einem Italiener wohnt. Ich weiß nicht, ob ich das glauben soll oder ob er ihr das erlaubt hat. Matilda hat auch gesagt, dass sie heute im Hotel war, wo ich die Matratze neu kaufen musste, um dort die Rechnung für ihren Betreuer abzuholen. Ich glaube zwar nicht, dass er das bezahlen wird, aber wenigstens hat Matilda diesen Fall nicht vergessen.

Als ich bei dem riesigen Kreuz aus Holz ankam, stellte ich fest, dass ich nicht zum ersten Mal hier bin. Vor langer Zeit, als ich noch in der Molitor-Schule oder Robert-Bosch-Schule war, habe ich hier einen Ausflug mit meiner Schulklasse gemacht.

Beim Warten hinter dem Bahnhof auf den Mann, der mein Tablet kaufen wollte, begegnete ich einer wunderschönen blonden Göttin, die komplett in Schwarz gekleidet war. Ich rannte ihr hinterher und sprach sie an. Sie hieß Mira und freute sich sehr, dass ich sie angesprochen hatte, aber sie erzählte mir, dass sie verlobt sei. Ihr Verlobter wäre eifersüchtig, wenn sie mit mir ins Café gehen würde.

Also ging ich zurück und lehnte mich an einen Stein hinter dem Bahnhof, das Tablet in der Hand, und wartete weiter. Dann kam ein Mann mit einer Frau und einem vermutlich zwölfjährigen Kind aus dem Bahnhof. Wir hatten intensiven Augenkontakt. Das waren die Menschen, an die ich mein Tablet verkaufen sollte.

Das Tablet war für seinen Sohn bestimmt. Sie kamen aus Russland oder der Ukraine. Der Mann wollte noch verhandeln, und ich bin wirklich schlecht im Verhandeln. Ich sagte einfach: "Okay, gib mir eine Zigarette, und dann kannst du das Tablet für 420 € statt 450 € haben." Er war einverstanden, gab mir eine Zigarette und zündete sie an. Wir schüttelten uns die Hände, und die Frau gab mir 420 € in bar.

So, jetzt kann ich mir ein Getränk gönnen. Ich bin zu einem Café namens myKoffje geschlendert, in dem ich noch nie war. Auf dem Weg dorthin bin ich Kirsten an der Ampel begegnet. Sie sieht gebräunter aus und hat etwas zugenommen. So sieht sie irgendwie heißer aus. Das letzte Mal haben wir uns getroffen, als ich noch mit Mara eine Affäre hatte.

Wir winkten einander zu und sie kam auf mich zu. Wir schnackten kurz über das Studium, die Liebe und den Minimalismus. Sie studiert jetzt Philosophie im Master und war gerade auf dem Weg zum Einkaufen. Sie ist nicht mehr mit Dima zusammen und hat jetzt einen neuen Freund. Das hat mich sehr überrascht, dass sie mit Dima nicht mehr zusammen ist. Ich hab ja noch mitgeteilt, dass ich kein WhatsApp mehr habe und nur per E-Mail zu erreichen bin. Wir haben uns verabschiedet und ich bin weiterhin ins Café gegangen.

Im Café wurde gerade eine Bank draußen frei. Ich habe mir einen entkoffeinierten Cappuccino mit Hafermilch bestellt und mich auf die Bank gesetzt. Das süße kleine Café gefällt mir. MyKoffje in Hildesheim

Ein älterer Mann mit einer Frau mit Krücken kam aus dem Café heraus. Die beiden lächelten mich an und blieben vor mir stehen.

„Wie ist es, barfuß zu sein?“ fragte der Mann.

„Luftig schön,“ antwortete ich.

Während ich den Kaffee trank, fuhr Mama am Café vorbei. Sie hat mich gesehen und mir gewunken. Kurz danach klingelte mein Handy. Sie rief an, um zu sagen, dass sie zum Hohnsensee fahren würde, um dort sich zu erholen. Sie hat mir vorgeschlagen mitzukommen. Ich hatte allerdings nicht so viel Lust darauf.

Nach dem Kaffee bin ich dann nach Hause gefahren. Als ich dort ankam und meine Post öffnete, war ich positiv überrascht. Der Mietvertrag zum Unterschreiben war mir geschickt worden. Es steht also fest: Ich ziehe am 1. August nach Hildesheim. Juhu! Mietvertrag erfolgreich bekommen

Ungefähr eineinhalb Stunden später kam Mama wieder nach Hause und freute sich auch für mich, dass ich die Wohnung bekommen habe.

Beim Essen des leckeren Kartoffelbreis mit Pilzsoße habe ich Mama gefragt, wie es gestern mit Julien war. Sie hat mir genau das geschildert, was ich erwartet habe. Sie haben sich gestritten. Er hat sie während des Streits geschlagen und ihr blaue Flecken auf den Oberschenkeln zugefügt. Er hat sogar gedroht, ein Familienmitglied von ihr umzubringen und meinte, dass er dafür sogar ins Gefängnis gehen würde.

Während sie mir das alles erzählte, schüttelte ich nur meinen Kopf und dachte: „Mutter, wann lernst du es endlich?“ Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Mir war das einfach zu blöd. Sie macht jedes Mal Schluss, geht aber immer wieder zu ihm zurück, obwohl er sie beleidigt und scheinbar auch körperlich gewalttätig wird.

Eigentlich wollte ich heute Nacht mit Matilda und ihrer neuen Bekanntschaft im DAX tanzen gehen, aber dann habe ich es mir anders überlegt, weil ich am Abend schon recht müde geworden bin. Stattdessen habe ich einen Lebenslauf erstellt und verschiedene Jobangebote auf Google durchgescrollt.

Während ich den Lebenslauf erstelle, kommt mir ab und zu Lena in den Kopf. Irgendwie habe ich ein gutes Bauchgefühl, was uns angeht.

Vor dem Schlafengehen ist meine Mutter zu Julien weggefahren, weil er angeblich Drogen genommen hat und in Lebensgefahr schwebt. Keine Ahnung, ob sie sich das ausdenkt, nur um zu ihm zu fahren, oder ob Julien das Helfersyndrom meiner Mutter ausnutzt, damit sie zu ihm fährt…


Ich würde mich über eine kleine Spende von 2 bis 5 Euro freuen.
DE89 5002 4024 7195 6639 30
Paypal:
alexander@fufaev.org

Dieses Tagebuch spiegelt meine persönlichen Gedanken, Gefühle und Erlebnisse wider. Die hier beschriebenen Situationen und Personen basieren auf meinen subjektiven Wahrnehmungen. Um die Privatsphäre aller Beteiligten zu schützen, verwende ich Pseudonyme und verändere oder anonymisiere bestimmte Details. Jegliche Ähnlichkeiten mit realen Personen sind zufällig und unbeabsichtigt. Mein Ziel ist es, meine eigenen Erfahrungen zu reflektieren, ohne die Privatsphäre oder den Ruf anderer zu beeinträchtigen. Sollte sich jemand in meinen Schilderungen wiedererkennen und damit unwohl fühlen, bitte ich um direkte Kontaktaufnahme, damit wir die Situation gemeinsam besprechen können. alexander@fufaev.org

Physik-Formelsammlung Theoretische Physik Lehrbuch Materielle Detox Lehrbuch