Alexander Fufaev
Ich heiße Alexander FufaeV und hier schreibe ich über:

12. Januar 2024: Astrid die nerdige Wirtschaftswissenschaftlerin, spontanes Date mit Nastja und die Gedankenumkehrmethode

12. Januar 2024. Bin um 8.30 Uhr aufgewacht. Konnte lange nicht einschlafen, bis halb drei. Habe an die Frauen gedacht, die ich getroffen habe. Ich habe mir auch vorgestellt, ein Kamasutra-Meister zu werden. Ich stellte mir vor, wie Frauen mich in meinem minimalistischen Zimmer besuchen und wir auf meiner Yogamatte verschiedene Kamasutra-Stellungen ausprobieren. Irgendwie schien mein Ziel, das ich mir damals gesteckt hatte, nämlich »ein Frauenmagnet zu sein«, in Erfüllung zu gehen.

Bin mit dem Bus gefahren. An der Haltestelle Philipsborntraße war eine Brünette mit einer Brille mit dicken Gläsern. Ich fand sie süß, vor allem mit ihrer schicken schwarzen Hose und den schwarzen Stiefeln. Sie sah nerdig aus.

An der Christuskirche stiegen wir beide aus. An der Ampel stand sie links von mir und ich sprach sie an.

»Hey, du studierst auch an der Leibniz Uni?«

»Ja.«

»Ich habe dich schon öfter in der Bibliothek gesehen. Manchmal im vierten Stock, glaube ich«, sagte ich, während wir die Straße überquerten.

»Stimmt, manchmal bin ich in der vierten Etage.«

»Und jetzt gehst du auch in die Bibliothek?«

»Ja, ich muss für die Prüfungen lernen, die bald anstehen.«

»Oh je, ich bin froh, dass ich damit durch bin. Was studierst du eigentlich?«

»Wirtschaftswissenschaften. Und was machst du so?«, fragte sie interessiert.

»Ich gehe auch in die Bibliothek. Ich habe Physik studiert und schneide dort Youtube-Videos für meinen Youtube-Kanal.«

»Ach, du nutzt die Bibliothek als deinen Coworking Space sozusagen?«

»Ja, genau, ein kostenloser Coworking-Space.«

»Wie heißt du eigentlich?«, fragte ich und reichte ihr meine Hand.

»Astrid.«

»Alexander«, antwortete ich und wir schüttelten uns die Hände.

»Du hast einen sehr exotischen Namen. Ich kenne nur eine Astrid, nämlich die Schriftstellerin.«

»Ach ja, du meinst Astrid Lindgren. Mein Name kommt aus dem Schwedischen und ist ziemlich selten.«

Wir gingen ein paar Schritte, ohne etwas zu sagen. Es war ein unangenehmes Zögern, ich weiß, ich war wohl nicht ganz wach.

»Sag mal, hast du Lust, in der Pause ein kleines Kaffeekränzchen mit mir zu machen, hier in der HanoMacke?«

»Ich habe gerade nicht so viel Zeit und bin auch nicht an romantischen Dates interessiert.«

»Macht nichts, ich will dich ja auch nicht gleich heiraten. Es soll erst mal nur ein Date zum Kennenlernen sein, um zu sehen, ob wir auf einer Wellenlänge sind«, sagte ich, als wir auf den Zaun zugingen, hinter dem sich die Bibliothek befand. »Spricht etwas dagegen, wenn ich dir meine Nummer hinterlasse und du dich nach den Prüfungen bei mir meldest?«

»Nein, warum nicht«, sagte sie und reichte mir ihr Handy mit einem neuen Kontakteintrag.

Ich trug meinen Namen ein und setzte ein rotes Herz dahinter. Sie bemerkte es und lachte. »Wenn du noch einen Alexander hast«, kommentierte ich ebenfalls mit einem Lächeln.

Dann tippe ich meine Nummer ein und gebe ihr das Handy zurück.

Bevor wir an der Ecke zum Eingang der Bibliothek abbogen, fragte ich sie noch: »Du wohnst auch in der Nähe des Vahrenwalder Platzes?«,

»Ja, genau.«

»In einer WG?«

»Nein, ich wohne alleine. Und du?«

»Ich wohne in einer WG. Allein wohnen kann ich mir noch nicht vorstellen. Ich mag es, wenn man nach Hause kommt und jemand ist da«, fuhr ich fort, »Magst du das Leben in einer WG nicht?«

»Ich habe schon mal in einer WG gewohnt. Aber das hat mir gereicht«, antwortete sie, als wir die Bibliothek betraten. Ein warmer Luftzug strömte herein. Wir verabschiedeten uns.

Um 9.10 Uhr bin ich im vierten Stock angekommen. Mein Stammplatz war besetzt. Am Ende des Ganges blickte ich nach links und rechts. Sarah war nirgends zu sehen. Ich wandte mich nach links zu einem freien Tisch direkt hinter meinem Stammplatz.

Als ich meine Sachen (Trinkflasche, Biografie, Handy, Ladekabel und Macbook) aus dem Korb auspackte, kam Sarah den Gang entlang an meinem Tisch vorbei. Wir flüsterten uns ein “Hallo” zu. Im ersten Moment dachte ich: Endlich ist sie mal ohne Freunde gekommen. Mein abendlicher Plan, sie zu einem zweiten Date einzuladen, erfüllte sich mit etwas Verspätung.

Gegen 9.15 Uhr spreche ich Sarah an. Sie erzählte mir, dass sie am 31. Januar eine Prüfung hat und danach noch ein paar.

»Also, ich bin immer noch an dir interessiert. Wollen wir uns ein zweites Mal treffen? Lass uns abends einen Cocktail trinken gehen.«

»Ich habe nichts dagegen, aber nur damit das klar ist, das ist kein Date.«

Im ersten Moment dachte ich, dass das, was die Frau sagte, nicht das war, was sie meinte: Sie drehte sich zu mir um, lächelte und war interessiert, trotz des Prüfungsstresses.

Ich ballte meine Hand zur Faust und hustete sarkastisch in sie hinein. »Oh, sorry, das muss die Erkältung sein«. Sarah verstand meinen Humor und lachte leise, ohne die anderen in der Bibliothek zu stören. »Natürlich kein Date«, fuhr ich fort.

»Ich weiß nur noch nicht, wann ich Zeit haben werde, ich hinke mit meinem Lernplan etwas hinterher.«

»Ach, mach dir keinen Druck. Wir können das Fragespiel auch nach deinen Prüfungen spielen.«

»Aber das ist doch erst im April.«

»Macht nichts, das Leben geht auch ohne unser Date weiter. Ich gebe dir einfach meine Nummer und du meldest dich einfach, sobald du Zeit hast.«

»Okay, einverstanden«, sagte sie, holte ihr Handy heraus und öffnete die Nummernwahl. Ich gab meine Nummer ein, aber ich wusste nicht, wie man sie speichert. Sie tat es dann und trug mich als »Alex« ein. Im ersten Moment wollte ich sagen: »Sascha ist besser«, aber ich verkniff es mir.

»Gut, dann werde ich dich nicht weiter stören. Viel Erfolg beim Lernen!«

»Danke, dir auch.«

Ich setze mich wieder an meinen Tisch. Ich bin froh, dass ich sie nicht gleich fürs Wochenende zu mir eingeladen habe. Das wäre sowieso nichts geworden, da bin ich mir sicher. Ich muss erst noch Vertrauen aufbauen.

Ich habe das Treffen mit Sarah in mein Tagebuch eingetragen und bin dann pünktlich um 10 Uhr in die HanoMacke gegangen.

In der HanoMacke habe ich mir einen Pfefferminztee geholt. Jedes Sofa hatte einen freien Platz. Vereinzelt saßen Leute. Die HanoMacke war noch ziemlich leer. Jemand stellte sich hinter mir an. Als ich meinen Tee hatte, stand ich noch kurz am Tresen, um den Teebeutel und den Henkel zu wickeln. Die Studentin hinter dem Tresen fragte die nächste Person: »Was darf es sein?«

»Einen Kaffee bitte«, sagte die Person, die hinter mir in der Schlange stand. Ich schaute nach rechts. Es war die Studentin von Bumble, mit den brünetten Haaren, die mir gestern einen Korb gegeben hatte.

Ich setzte mich auf ein frei gewordenes Sofa. Eine blonde Frau stand gerade auf und zog sich an. Ich stellte meinen Tee auf den Tisch vor mir und ließ ihn ziehen. Die Blondine ging an mir und dem Tisch vorbei und lächelte mich an. Ich lächelte zurück.

Die Arme hinter dem Kopf verschränkt, den rechten Fuß auf das linke Knie gelegt, schaute ich mich um. Dann kam die Bumble-Studentin auf mich zu. Blieb kurz vor meinem Sofa stehen. Schaute sich jedes Sofa an. Kam weiter auf mich zu und ich lächelte sie an. Sie lächelte zurück und setzte sich links auf mein Sofa. Ich hatte nicht das Bedürfnis, etwas zu tun. Ich war nicht bedürftig. Stattdessen trank ich ein paar warme Schlucke Tee, damit meine Stimme sauber und tief klang, und schickte Lea und Johanna eine Sprachnachricht. Johanna schlug ich ein Date am Wochenende vor. Lea ein Kakao-Date heute. Lea konnte heute aber nicht.

Um 10.30 Uhr war ich wieder oben in der Bibliothek. An meinem Tisch saß mir gegenüber ein blonder Student mit Bart. Und rechts in der Mitte des Tisches saß eine brünette Studentin mit einem schwarzen Pullover.

Es ist 10:50. Die 18-jährige Studentin der Sonderpädagogik, die ich im Aufzug angesprochen hatte und die meinte, sie sei zu jung, kam auf meinen Tisch zu. Ich konnte ihr auffälliges Outfit nicht vergessen. Sie trug eine schwarze Schleife im Haar. Wir nickten und lächelten uns an. Sie setzte sich mir gegenüber. Neben dem blonden Studenten.

Diesmal war sie nicht ganz in Schwarz gekleidet, sondern in Weiß. Mit einem hellbraunen, ärmellosen Pullover. Sie hatte diesmal sogar zwei weiße Schleifen im Haar und ihre langen blonden Haare waren offen und sie trug eine Brille mit goldenem Gestell und eine dazu passende goldene Uhr.

Kurze Pause gegen Mittag. Vor dem Eingang der Bibliothek habe ich Astrid gesehen. Wir haben uns angelächelt.

In der Bibliothek bei den Schließfächern kam mir eine große, rothaarige Studentin entgegen, die ich noch nie gesehen hatte. Sie eilte mit einer Jacke an mir vorbei und schenkte mir ein sehr breites Lächeln und einen langen Blick.

»Was war das?«, dachte ich und fühlte mich wie verzaubert. Oben, als ich zu meinem Tisch ging, sah Sarah mich an und wir lächelten uns an. Auf dem Tisch der Studentin mit der Schleife stand ein Red Bull und eine kleine Flasche Mineralwasser: Purple Edition. Das ist in der Bibliothek nicht erlaubt.

»Was für ein interessantes, unschuldiges Mädchen«, schoss es mir durch den Kopf, als ich die Studentin mit der Schleife kurz ansah, »sie sieht aus, als würde sie keiner Fliege etwas zuleide tun, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie auch ein ganz böses Mädchen sein könnte, wenn ich mir ihre Aufkleber auf dem Laptop ansehe«, dachte ich und schrieb das in mein Tagebuch.

Um 12.40 Uhr war ich kurz auf der Toilette, um Wasser nachzufüllen. Die Studentin mit dem Band war wohl auch auf der Toilette. Wir trafen uns zwischen den Bücherregalen. Sie kam zum Tisch und wir haben uns wieder angelächelt.

Am Abend beim Einkaufen habe ich Nastja, eine Ukrainerin, kennengelernt, die in meinem Alter war und genauso wie ich als Jugendliche nach Deutschland ausgewandert ist. Nachdem sie im Baumarkt zum Werkeln Materialien gekauft hat, sind wir zum Espresso House spaziert und hatten ein spontanes Date gehabt.

Nach dem Date mit Nastja habe ich darüber nachgedacht und eine Lektion gelernt: Frauen als Menschen zu sehen, die man erst als Menschen kennen lernen muss. Es ist wichtig, Vertrauen aufzubauen. Je mehr Zeit ich mit ihr verbringe, desto mehr Vertrauen baue ich auf und desto wahrscheinlicher ist es, dass der Kontakt bestehen bleibt. Deshalb werde ich so viel Zeit wie möglich mit der Frau verbringen, z.B. beim Ansprechen. Ich sollte IMMER versuchen, ein spontanes Date zu arrangieren.

Und irgendwie macht es Spaß, neue Leute kennenzulernen und mit ihnen Zeit in Cafés zu verbringen. Nastja hat mir sogar ein Kompliment gemacht: »Du bist emotional sehr intelligent. Das ist nicht typisch für einen Physiker, würde ich sagen. Ich lerne wirklich viel über soziale Interaktion und lerne neue Dinge über Menschen und verschiedene Typen von Menschen. Das erweitert meinen Gesprächsstoff und meine Fähigkeit, gute Gespräche zu führen.

Salat zu Hause gemacht. Lara war in der Küche und hat am Küchentisch etwas gelernt. Ich habe Müll rausgebracht und Staub gesaugt. Dann habe ich Rucola-Paprika-Salat mit Leinöl gegessen.

Während ich im Zimmer den Kopfstand übe, denke ich an mein hoffentlich dauerhaftes Leben ohne Pinkeln. Ich fühle mich viel ausgeglichener, glücklicher und sexuell attraktiver. Mit dem Masturbieren aufzuhören war die beste Entscheidung meines Lebens. Ich hoffe, dass diese Energie in mir bleibt, wenn ich wieder richtigen Sex habe.

Vor dem Schlafengehen habe ich noch die Tagebucheinträge vom 9. und 10. September korrigiert. Irgendwie war es etwas kalt, obwohl ich die Heizung auf Stufe 2 gestellt hatte. Ich habe einfach meine Yogamatte neben die Heizung gelegt und die Einträge weiter korrigiert. In dem Moment dachte ich: »Das ist so cool, dass ich mein Bett und meinen Arbeitsplatz einfach so verschieben kann«. Ich lehnte mich mit dem Rücken an die Heizung und spürte die Wärme, die mir eine Gänsehaut auf den Armen verursachte.


Gesundheitsanalyse:
  • Stuhlgang: 12:40 (fest).
  • Essen: 11:50 (zwei Bananen), 19:50 (Rucola-Paprika-Salat mit Leinöl und Leinsamen).
  • Körperliches Empfinden: 8/10. Etwas müde Augen (zumindest morgens). Sehr viele Schuppen im Bart - beim Reiben fallen viele ab.\\
  • Stimmung: 8/10.
  • Körperliche Veränderungen: Es scheint, dass meine Augenbrauen in der Mitte viel langsamer wachsen, seit ich sie nicht mehr rasiere oder zupfe. Ich habe die Mitte der Augenbrauen schon lange nicht mehr angefasst, weil es so gut aussieht.

    Learnings: Ich kann die Methode der Gedankenumkehr anwenden. Sobald ein unnötiger negativer Gedanke auftaucht, wandle ich ihn in einen positiven Gedanken um.