Alexander Fufaev
Ich heiße Alexander FufaeV und hier schreibe ich über:

10. Mai 2024: Modernes Handlesen lernen, Geld an Bettler spenden, die Freundin von Mara der Taubenretterin und Ili die Konzertgängerin aus NRW

10. Mai 2024. Ich habe bis 8.30 Uhr geschlafen. Die Sonne schien und es war sehr warm im Zimmer. Meine Mitbewohner waren weg, nur Lina war noch im Zimmer. Ich habe ein paar WGs in Hannover und Hildesheim angeschrieben. Um 10 Uhr bin ich in die Stadt gefahren und habe mir einen veganen Erdbeer-Frapino gegönnt.

Erdbeerfrapino im Espresso House in Hannover, Hauptbahnhof

13 Uhr. Ich stehe vor dem Bahnhof. Eine dunkelrothaarige Göttin mit einer schwarzen Sonnenbrille, wie sie die Leute tragen, die zu Techno-Musik ausgehen, ging an mir vorbei. sie war ansonsten schwarz gekleidet. Da sie die Brille aufhatte, konnte ich keinen Augenkontakt herstellen. Fünf Minuten später bin ich kurz in den Bahnhof gelaufen, um etwas im Schatten zu sein. Ich habe sie wiederentdeckt. Ich habe sie angesprochen. Diesmal konnte ich in Ilis schöne braune Augen schauen.

»Hey.«

Sie erschrak ein wenig und trat einen Schritt zurück.

»Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken.«

Sie beruhigte sich und fing an zu lächeln.

Wir kamen ins Gespräch. Ili war gerade beim Konzert in Hannover und kommt eigentlich aus NRW. Ihre Wasserhand war mit silbernen Ringen an jedem Finger geschmückt. Auch an ihrem Hals hingen mehrere silberne Ketten. Ihre Fingernägel waren ordentlich geschnitten. Sie war in diesem Jahr 18 geworden, sah aber älter aus. Mich dagegen schätzte sie auf Anfang 20. Ich finde es spannend, wie ich manchmal zu alt (38) und manchmal zu jung (20) geschätzt werde. Anscheinend hat das auch etwas damit zu tun, wie man gerade mit der Person interagiert.

Dieses Mal habe ich es anders gemacht. Ich habe Ili nicht gefragt, ob wir uns mal treffen könnten. Diese Frage werde ich nicht mehr stellen. Stattdessen werde ich alles tun, damit sie mich von sich aus nach einer Telefonnummer fragt. Denn dann weiß ich, dass die Göttin sich wirklich für mich interessiert.

Kaffee aus der HanoMacke am Conti Campus trinken

Ich habe mich in den Schatten gesetzt, auf eine runde Bank um einen Baum herum. Kurze Zeit später setzte sich eine brünette Göttin neben mich. Sie hatte einen Schlafsack dabei, anscheinend war sie zelten. Sie holt ihr Handy heraus und ruft jemanden an. Sie niest. »Gesundheit«, sagte ich und lächelte sie an. »Danke«, sagte sie und lächelte zurück. Sie hatte eine supersüße Stupsnase mit einem Nasenpiercing.

Bei Hugendubel habe ich nach neuen Büchern im Bereich Spiritualität gesucht. Ich habe ein neues Buch gefunden, das mich schon beim Durchblättern mit seinen visuellen und farbigen Erklärungen fasziniert hat. Es heißt »Modernes Handlesen« von Johnny Fincham. Ich nahm es aus dem Regal, setzte mich im Schneidersitz in meine Lieblingsecke im Hugendubel neben dem roten Sofa und blätterte etwas intensiver darin.

Ein dunkelhäutiger junger Mann, der neben mir auf dem Sofa saß, sprach mich an und fragte mich, was ich da lese. Er empfahl mir Deep Ocean, das er gerade gelesen hatte. Ich lese in seiner Hand. Ich finde es interessant, dass seine Handfläche und seine Finger dunkel sind, aber die Handlinien weiß.

»Ich hole das Buch«, sagte ich.

»Danke fürs Handlesen«, sagte er.

»Gern geschehen! Tschüss, mein Lieber«, sagte ich und ging zur Kasse, um für 14 Euro meine Handlesefähigkeiten auf die nächste Stufe zu heben.

Danach Falafelrolle in meinem Lieblingsdönerladen. Zwei Durchreisende am Nebentisch sprachen mich beim Essen an und erzählten, dass sie wegen eines Zugausfalls hier gestrandet seien und eigentlich in ein Restaurant gehen wollten. Ich habe ihnen gesagt, dass der Dönerladen hier zwar kein 5-Sterne-Essen hat, aber lecker und günstig ist.

Beim Spazierengehen habe ich allen Bettlern, die mich um eine Spende baten, in die Tasche gegriffen und eine zufällige Münze zwischen 10 Cent und 2 Euro gegeben. Diejenigen, die dankbar waren, bekamen noch eine zufällige Münze. Der eine undankbare mann fragte mich sogar, ob ich an jesus glaube, nachdem ich in meine tasche gegriffen und ihm einen euro gegeben hatte. jesus hätte mehr gegeben. ich antwortete: jesus wäre dankbar gewesen und hätte nicht mehr verlangt.

Zwei junge arabisch aussehende Mädchen, etwa 18, 19 Jahre alt, mit Zahnspangen, laufen an mir vorbei.

»Ist das eine Bibel?«

»Nein. Das ist ein Buch über das Lesen aus der Hand.«

»Chillst du und lernst dabei?«

»Ja, und spreche schöne Frauen an.«

»Oh, das ist cool«, sie fangen an zu kichern. Ich habe ihre Handform bestimmt. Die eine Göttin hatte eine Wasserhand, die andere eine Lufthand.

Ich sitze am Kröpcke vor der Uhr und schaue in die Menge. Keine Göttin weit und breit. Ich schließe kurz die Augen. Dann öffne ich sie, drehe den Kopf nach rechts. Neben mir steht eine Blondine, Anfang 30, mit einem Rollkoffer mit großen Rädern. Mein Herz schlägt schneller. Ich schaue auf ihre Finger. Kein Ehering. »Perfekt«, denke ich. Ich spreche sie an.

Sie ist Taubenretterin und Müllsammlerin. Sie hat mir einen Flyer von der Taubenrettung gegeben. Sie hat ihren Freund beim Müllsammeln kennengelernt. Dann kommt der Freund. Es war die Taubenretterin Mara, die ich vor längerer Zeit angesprochen habe.

»Ist sie deine Tochter?«

»Nein, wir sind zusammen«, antwortete Mara, nahm die Hand ihrer Freundin und sie gingen.

»Ich wusste nicht, dass du lesbisch bist«, sagte ich noch hinterher. Ich war verwirrt.

Um 19 Uhr bin ich ich Morlin am Bahnhof kennengelernt. Sie war sehr groß und hatte einen Dutt. Sie verneinte, dass sie spirituell ist. Ihr herabschauender Hund als kleines Tatoo auf dem Mittelfinger und ihr Interesse für Meditation, aber auch ihre Wasserhand verrieten mir etwas anderes. Dazu noch eine Vegetarierin. Sie hatte kein Interesse mich zu daten.

Ich habe zu Hause gegessen und Psytrance gehört. Das ist eine Musikrichtung, die ich durch ein Video vom New Healing Festival kennengelernt habe. Beim Hören habe ich meine Füße angeschaut. Die sehen jetzt viel muskulöser aus und die Haut ist straffer. Früher sahen meine Füße faltig aus und jetzt sind sie jung. Einmal Barfußschuhe, immer Barfußschuhe.

Es war ein toller Tag, der mir heute wieder eine Sache klargemacht: Die Dankbarkeit ist der Schlüssel zur Lebenszufriedenheit.

  • Ich bin dankbar dafür, dass ich den heutigen schönen Tag draußen unter Menschen verbracht habe, viel Sonne getankt und viel spaziert habe.
  • Ich bin dankbar, dass ich Morlin begegnet bin, die mein Herz höher schlagen ließ.
  • Ich bin dankbar, dass ich die nette Freundin von Mara der Taubenretterin kennengelernt habe.
  • Ich bin dankbar dafür, den Menschen Geld gespendet zu haben, die dankbar waren, unabhängig davon, wie viel Geld ich in den Becher hineingeschmissen habe.
  • Ich bin dankbar dafür, dass mich Dascha angerufen hat und mich zum Restaurant am Muttertag eingeladen hat.
  • Ich bin dankbar dafür, dass ich heute ein tolles Buch des Handlesens entdeckt habe. Ich freue mich schon viel daraus zu lernen.