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WIEDERGEBURT .
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LEBEN:

Die Abiturfahrt und die Entdeckung des Tanzens

August 2014. Die meisten meiner Mitschüler lernten schon längst fürs Abitur. Ich lernte hauptsächlich für die mündliche Physikprüfung, weil ich sie gerne gut ablegen wollte. Ständig kam ich beim Lernen auf irgendwelche Ideen und notierte sie, um daraus vielleicht irgendwann mal eine Theorie zu entwickeln, wenn ich Physik besser verstand. Neben Physik bereitete ich mich auch ein bisschen auf Stochastik vor, den Teil der Mathematikklausur, den ich überhaupt nicht mochte. Die anderen Abiturfächer, also Englisch und Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, selbst Informationstechnik, waren mir gleichgültig.

Obwohl ich im Matheabitur eifrig die Aufgaben bis zur letzten Minute bearbeitete, bestand ich es mit meinem Erstaunen nur mit vier Punkten. Bei der Abiturprüfung in Physik bekam ich ein Thema über den photoelektrischen Effekt. Leider verlief nicht alles nach Plan, weshalb ich nur vierzehn Punkte bekam.

Nach den Prüfungen im Juni ging ich mit der Klasse auf eine einwöchige Abiturfahrt nach Prag. Dort machten wir tagsüber langweilige Stadtexpeditionen und nachmittags hatten wir freie Zeit, die ich mit anderen Schülern hauptsächlich in irgendwelchen Restaurants mit Saufen verbrachte. Klassenfahrt nach Prag von Alexander Fufaev

Auf unserem Zimmer kam ich mit meinem Klassenkameraden Max in ein Gespräch über Frauen. Er glaubte mir nicht, dass ich die heiße Empfangsfrau unseres Hotels nach Sex fragen und zu uns ins Zimmer holen könnte. Also ging ich am vorletzten Tag gegen zwölf Uhr nachts, als keine Gäste mehr am Empfang waren, zu ihr, um sie mit meinem schlechten Englisch direkt zu fragen, ob sie einverstanden wäre, für Geld zu uns aufs Zimmer zu kommen.

Sie lehnte lachend mein Angebot mit der Begründung ab, dass sie bereits verheiratet war. Das war schade, denn sie war die letzte Hoffnung, die Klassenfahrt noch irgendwie wild und aufregend zu machen. Dann erinnerte ich mich daran, was ein Lehrer sagte als wir auf der Karlsbrücke standen: »Dort drüben ist die angeblich größte Disko Europas.«

Ich entschloss mich am letzten Tag, dieser Disko einen Besuch abzustatten. Da ich nicht allein hingehen wollte, fragte ich die Leute aus meinem Zimmer. Niemand wollte mitkommen, alle wollten nur durchschlafen und morgen wieder nach Hause fahren. Aber ich wollte auf gar keinen Fall schlafen, ich wollte Party machen! Also fragte ich in den anderen Zimmern nach. Nur zwei meiner Mitschüler, Daniel und Niklas, die in der Schule immer mit den Nerds abhingen, waren einverstanden.

Auf dem Weg zur Disko verliefen wir uns natürlich erstmal. Irgendwann fanden wir aber endlich den Eingang, den wir allerdings nur bemerkten, weil dort eine riesige Menschenschlange wartete.

Die Disko hatte mehrere Stockwerke und auf jedem spielte eine andere Musikrichtung. Erst nach mehreren alkoholischen Cocktails konnte ich mich tatsächlich zum Tanzen überwinden. Die unsicheren Bewegungen auf der Tanzfläche wurden immer sicherer und sicherer. Irgendwann kam ich an den Punkt, wo das Tanzen sehr viel Spaß machte, sodass wir bis ungefähr vier Uhr morgens in der Disko blieben.

Auf dem Rückweg ins Hotel bekam ich von Daniel mein erstes Feedback darüber, wie mein Tanzstil auf Außenstehende wirkte.

»Alex, du tanzt so als hättest du einen epileptischen Anfall«

»Gut, dass wir heute dieses Land verlassen«, entgegnete ich.

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